vonRedaktion International
NOVEMBER 20, 2021
Impfung ist der einzige Weg aus der Krise / Tausende Termine ungenutzt verstrichen
(LK) Heute haben Bundeskanzler Alexander Schallenberg und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein eine bundesweite Pflicht zur Corona-Schutzimpfung ab 1. Februar 2022 angekündigt. Hier die Stimmen aus Salzburgs Politik und Medizin dazu. „Die Impfpflicht ist leider deshalb notwendig, damit wir unser langfristiges Ziel, den Teufelskreis von Lockdown zu Lockdown zu durchbrechen, erreichen können“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl.
„Die Impfung wirkt und sie ist der einzige Weg, uns dauerhaft und endgültig aus der Pandemie zu führen. Es ist sehr schade, dass im Sommer trotz vielfachem Aufrufs tausende Impftermine in Salzburg ungenutzt verstrichen sind. Das wäre die Zeit gewesen, in der wir uns alle gemeinsam gegen eine neuerliche Infektions-Welle rüsten und uns sowie das Gesundheitssystem schützen hätten können“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl.
Stöckl: „Lockdown ist kurzfristig, Impfung langfristig.“
Dass ganz Österreich ab Montag in einen Lockdown für alle gehen muss, weil die Zahlen so explodiert sind, hält Stöckl für „leider nötig“. „Mit einer Impfrate von knapp über 60 Prozent kann auf Zusatzmaßnahmen leider nicht verzichtet werden. Zudem lässt der Impfschutz früher nach als ursprünglich angenommen und die Delta-Variante ist deutlich infektiöser. Ich sehe es so: der Lockdown ist der Feuerlöscher, aber die Impfung ist die solide und dauerhafte Brandschutzmauer. Vor allem die Auffrischung, weil sie 20 Mal besser schützt. Da umfangreiche Überzeugungsarbeit nichts gebracht hat, begrüße ich nun die Impfpflicht.“
Hoppe: „Ich befürworte die Impfpflicht.“
„Ich befürworte die jetzt angekündigte Impfpflicht. Sie ist der einzige Weg aus der Pandemie. Ich hatte lange gehofft, dass die Eigenverantwortung der Menschen groß genug ist. Leider ist das nicht der Fall. Daher ist die Impfpflicht jetzt der einzige richtige Weg“, sagt Dr. Uta Hoppe, Primaria am Uniklinikum Salzburg.
Juhasz: „Impfpflicht mit spürbaren Sanktionen notwendig.“
„Für mich ist es grundsätzlich eine moralische Verpflichtung vor allem, aber nicht nur für das Personal im Gesundheits- und Pflegebereich, dass man sich impfen lässt und so in einer Pandemie zur Lösung beiträgt. Natürlich wäre es mir lieber gewesen, die Menschen lassen sich freiwillig schützen. Aber wenn es nicht anders geht, und das hat sich in den vergangenen Monaten einfach gezeigt, dann muss eine Impfpflicht eben sein. Ich erwarte mir eine strenge Regelung, ohne Möglichkeiten auszuweichen und auch spürbare Sanktionen, wenn sich jemand nicht daranhält“, so Juhasz.
Förster: „Es zählt jeder Stich.“
„Die Kolleginnen und Kollegen der niedergelassenen Ärzte in den 400 Impfordinationen geben ihr Bestes und arbeiten am Rande ihrer Kapazitäten, damit sich möglichst viele Salzburgerinnen und Salzburger gegen das Corona-Virus schützen lassen können. Die Pflicht motiviert hoffentlich noch viele weitere und hier besonders die jungen Menschen, damit wir gemeinsam aus dieser Pandemie kommen“, so Holger Förster, Impfreferent der Ärztekammer Salzburg.
Pusch: „Impfen und auffrischen!“
„Unsere klaren Ziele in Salzburg sind die Steigerung der Durchimpfungsrate auf mindestens 80 bis 85 Prozent und die Auffrischungsimpfung für alle, die sich bis zum Sommer schützen haben lassen, noch in diesem Jahr. Das verhindert viele Krankenhausaufenthalte und Todesfälle und die nun angekündigte Impfpflicht hilft uns sicherlich, diese Ziele zu erreichen. Wir werden jedenfalls auch weiterhin allen Salzburgerinnen und Salzburgern eine Erst-, Zweit- oder Drittimpfung anbieten können, egal ob mit oder ohne Anmeldung, in einer Ordination, Impfstraße oder im Impfbus“, so Dr. Rainer Pusch, Impfkoordinator des Landes.
Quelle: Land Salzburg