vonRedaktion Salzburg
DEZEMBER 02, 2023
LandesarbeitsreferentInnenkonferenz in der Steiermark – LR Tittler: Potenziale der Länder bestmöglich bündeln
Graz (VLK) – Strategien zur Stärkung des Arbeitsmarktes standen im Mittelpunkt der LandesarbeitsreferentInnenkonferenz im steirischen Graz. „Aufgrund des Fachkräftebedarfs in den kommenden Jahren ist es wichtig, alle Potenziale bestmöglich zu heben und auszuschöpfen“, betonte Landesrat Marco Tittler: „Dazu braucht es beispielsweise weitere Erleichterungen beim Zuverdienst in der Alterspension, ebenso sollte Mehrleistung dauerhaft entlastet werden.“ Auch die österreichweite Qualitätssicherung in der Bildungs- und Berufsberatung stand auf der Tagesordnung, außerdem wurden weitere Beschlüsse zur Verbesserung der Situation am Arbeitsmarkt gefasst.
Geburtenstarke Jahrgänge verlassen den Arbeitsmarkt und zugleich nimmt die Zahl der Menschen im Berufseinstiegsalter ab. Die demographische Entwicklung hat einen eindeutigen Trend, der sich mit den Pensionierungen der „Babyboomer“-Generation zu einem gesamtgesellschaftlichen Themenkomplex entwickelt. Die Konferenz der ArbeitsreferentInnen stand somit ganz im Zeichen des Themas Fachkräfte.
Attraktivierung des Zuverdienstes in der Alterspension
Die Bundesregierung veröffentlichte unlängst Pläne, Anreize für längeres Arbeiten zu schaffen. So soll sowohl das Arbeiten neben der Pension durch Entfall der PV-Beiträge bis zu einem Verdienst in Höhe der doppelten Geringfügigkeitsgrenze als auch die reguläre Arbeit über das Pensionsalter hinaus durch Erhöhung des Pensionsbonus auf 5,1 Prozent attraktiver gemacht werden. „Diese Maßnahmen gehen in die richtige Richtung. Es braucht hier jedoch weitere Schritte, um auch eine entsprechende Wirkung am Arbeitsmarkt zu erzielen“, so Wirtschaftslandesrat Tittler. „Deshalb ist es erfreulich, dass auf Initiative Vorarlbergs Empfehlungen an den Bund für eine weitere Attraktivierung des Zuverdienstes in der Alterspension beschlossen wurden.“ Von diesen Empfehlungen umfasst ist auch die Erstellung einer Studie, die die Motive des Arbeitens im Alter generell erhebt und Vorschläge für weitere Verbesserungen liefert.
Bundeseinheitliches Förderungsmodell für die Vorbereitungskurse auf die Meister- oder Befähigungsprüfung
Ab dem 1. Januar 2024 wird in Österreich ein bedeutender Schritt in Richtung Bildungsförderung unternommen: Die Prüfungsgebühren für Erst- und Zweitantritte zur Meister- und Befähigungsprüfung werden vollständig erlassen. Die Schaffung der erforderlichen bundesgesetzlichen Voraussetzungen hierfür ist derzeit im Gange. Während für die Meister- und Befähigungsprüfung nun eine bundesweite Regelung getroffen wurde, existiert für die vorbereitenden Kursmaßnahmen zur Prüfung keine einheitlich geregelte Unterstützung. Die Förderungen variieren in den einzelnen Bundesländern erheblich. In Vorarlberg wird die Vorbereitung auf die Meister- oder Befähigungsprüfung durch den Bildungszuschuss unterstützt. Diese Förderaktion ist eine gemeinsame Initiative von Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer, AMS Vorarlberg und dem Land Vorarlberg. Aktuell beträgt die Förderung bis zu 40 Prozent der Kurs- und Prüfungsgebühren, inklusive einer Pauschale für das Prüfungsmaterial, mit einem Maximalbetrag von 2.500 Euro.
Die Einführung der kostenlosen Meister- und Befähigungsprüfung stellt einen wichtigen Beitrag zur Berufsbildung und zur Sicherung von Fachkräften in Österreich dar. Als nächsten Schritt wird ein bundesweit einheitliches Modell zur Förderung der Vorbereitungskurse als essenziell erachtet, um die Maßnahmen zur Sicherung von Fachkräften weiter zu verbessern und Österreichs Vorreiterrolle in diesem Bereich zu stärken.
„In Vorarlberg besteht bereits ein attraktives Unterstützungsmodell. Im Sinne einer österreichweiten Stärkung des Arbeitsmarkts wäre es jedoch sinnvoll, ein bundesweit einheitliches Fördermodell zu etablieren“, erläutert Tittler den Beschluss.
Quelle: Land Vorarlberg