vonLauber Matthias
SEPTEMBER 12, 2020
BAD WIMSBACH-NEYDHARTING. Elf Feuerwehren standen in der Nacht auf Sonntag bei einem Großbrand eines landwirtschaftlichen Strohlagers in Bad Wimsbach-Neydharting (Bezirk Wels-Land) im Einsatz. Ein landwirtschaftliches Gebäude, das seit vielen Jahren als Strohlager dient, ist am späten Abend zur Gänze in Flammen aufgegangen. Ein Großaufgebot von elf Feuerwehren stand daraufhin im Einsatz. "Wir sind alarmiert worden zu einem Brand landwirtschaftliches Objekt. Das Objekt schaut folgendermaßen aus, dass es ein Stadl ist, der mit Heu gefüllt ist. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte war es so, dass das Gebäude in Vollbrand gestanden ist. Unsere erstanrückende Mannschaft hat sogleich die Alarmstufe 2 für den Pflichtbereich Bad Wimsbach ausgelöst. Wir haben dann mit zahlreichen Nachbarfeuerwehren begonnen, die Löscharbeiten durchzuführen. Dabei war es besonders wichtig, den Funkenflug einzudämmen, der in der Erstphase ganz massiv war. Das ist dann mit Hilfe von zwei Hubrettungsgeräten innerhalb kurzer Zeit sehr gut gelungen. Derzeit sind wir so weit, dass die Löscharbeiten unmittelbar beginnen können. Das heißt die Tore werden befahren mit Bagger und Lader. Es wird das gelagerte Heu und Stoh ausgeräumt auf einen Platz und anschließend abgelöscht. Die Löscharbeiten werden sich mit Sicherheit noch über viele Stunden ziehen, weil das Gebäude bis unter das Dach mit Heu und Stroh gefüllt ist," schildert Michael Wagner, Einsatzleiter der Feuerwehr Bad Wimsbach-Neydharting. Das betroffene Gebäude konnten die Feuerwehren im Wesentlichen nur noch kontrolliert niederbrennen lassen. Das Dach hat bereits nach kurzer Zeit nachgegeben und ist größtenteils eingestürzt. Verletzt wurde niemand. Anfangs waren viele Leute am Einsatzort, die im benachbarten Veranstaltungslokal zu Gast gewesen sind. Für große Aufregung haben anfangs auch falsche Medienberichte und Postings in sozialen Medien gesorgt, in denen berichtet wurde, dass das angrenzende Schloss brenne, wo gerade eine Hochzeitsgesellschaft feierte. Einige Angehörige machten sich Sorgen, dass Teilnehmer der Hochzeitsgäste zu Schaden gekommen sind und eilten zudem an den Einsatzort.
Update der Polizei:
Aus bislang unbekannter Ursache geriet am 12. September gegen 21 Uhr ein Wirtschaftsgebäude in Bad Wimsbach-Neydharting, zugehörig zum Schloss Wimsbach, in Brand.
Als das Feuer bei dem unbewohnten Wirtschaftstrakt entdeckt wurde, stand das Objekt bereits in Vollbrand.
Insgesamt elf Feuerwehren der näheren Umgebung waren bei den Löscharbeiten im Einsatz und konnten verhindern, dass sich der Brand auch auf andere Objekte vom Schloss Wimsbach ausbreitete. Mehr als 200 Feuerwehrkräfte standen bis am Nachmittag des 13. September 2020 durchgehend im Einsatz.
Im Gebäude waren ca. 2000 Quaderheuballen und auch Strohballen gelagert. Zur endgültigen Eindämmung des Brandes musste unter der ständigen Einwirkung von Löschwasser die Halle mit mehreren schweren Baggern und Ladern zu Gänze ausgeräumt werden.
Aufgrund des Schadensausmaßes und der unbekannten Brandursache wurden die weiteren Erhebungen vom Landeskriminalamt, Ermittlungsbereich Brand, übernommen. Ein Sachverständiger der Brandverhütungsstelle Linz wurde ebenfalls mit den Erhebungen zur Brandursache betraut.
Bei den Erhebungen am Brandort wurde festgestellt, dass eine Selbstentzündung der ca. 500 kg schweren Heuballen nicht ausgeschlossen werden kann. Zeitpunkt und Menge der Heueinbringung könnten unter Umständen zu einer Selbstentzündung geführt haben.
Als weitere mögliche Brandursache wurde ein verwendeter pyrotechnischer Gegenstand im Nahbereich der Halle vorgefunden. Bei dem Gegenstand handelt es sich um einen sogenannten "Vulkan", auch Verpackungsmaterial von weiteren pyrotechnischen Gegenständen wurde am Parkplatz aufgefunden und der Spurensicherung zugeführt. Zur Zeit des Brandausbruches war eine Hochzeitsgesellschaft im Veranstaltungsbereich des Schlosses Wimsbach anwesend.
Es liegt die Vermutung nahe, dass der aufgefundene Feuerwerkskörper der Klasse F2 mit der Hochzeit in Zusammenhang steht.
Andere Brandursachen konnten anhand der Spuren und der Zeugenaussagen vorerst ausgeschlossen werden.
Durch den Brand wurde erheblicher Futtervorrat für einen landwirtschaftlichen Betrieb mit ca. 2500 Ziegen vernichtet. Für die Beschaffung der geschätzten 1000 Tonnen Heu rechnet der geschädigte Landwirt mit Kosten in der Höhe von ca. 300.000 Euro.
Quelle: www.laumat.at