Güssing: Suchtmittelring zerschlagen

vonRedaktion Salzburg
FEBRUAR 14, 2023

Festnahme - Symbolbild
© Rike, pixelio.de

Im Zuge umfangreicher Ermittlungen der Kriminaldienstgruppe Suchtmittel des Bezirkes Güssing wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaften Eisenstadt und Graz und der geführten Strukturermittlungen ein Drogenring im Raum Südburgenland und der angrenzenden Oststeiermark ausgeforscht und zerschlagen.

Diesen polizeilichen Erfolg präsentierten Landespolizeidirektor Mag. Martin Huber und der Bezirkspolizeikommandant von Güssing, Obstlt Ewald Dragosits am 14. Feber 2023 im Rahmen einer Pressekonferenz in Güssing.

Durch die Ermittlungen im Raum Burgau, Burgauberg und Stinatz wurde bekannt, dass ein kosovarischer Suchtmittelhändler aus dem Raum Fürstenfeld, Kokain an Abnehmer aus den Bezirken Güssing, Jennersdorf und Fürstenfeld/Hartberg verkauft.

Ausgangspunkt waren Hinweise von Suchtmittelverkäufen im Juli 2022 in Burgauberg, Burgau und auf Ravepartys in Stinatz.
Aufgrund durchgeführter Hausdurchsuchungen wurden zunächst mehrere Personen im Burgenland wegen der Weitergabe von Suchtmitteln ausgeforscht angezeigt.

Dabei stellte sich auch heraus, dass bei den Verkäufen äußerst brutal und mit Waffengewalt gegen Händler und Mitwisser vorgegangen wurde. Diese Delikte wurden ebenfalls angezeigt, die Waffen sichergestellt und Waffenverbote verhängt.

Zeitgleich wurden aufgrund der bundesländerüberschreitenden Tatorte bei der Staatsanwaltschaft Graz gegen den mutmaßlichen kosovarischen Kokainhändler aus Fürstenfeld Maßnahmen für weitere Ermittlungen zur Ausforschung der Herkunft der Suchtmittel sowie weiterer Suchtmittelhändler beantragt und angeordnet.

Im Zuge der intensiv geführten Strukturermittlungen wurde bekannt, dass der 24-jährige Kosovare aus Fürstenfeld in Zusammenarbeit mit seinem Onkel, einem 43-jährigen kosovarischen Staatsbürger aus dem Bezirk Weiz, einem 28-jährigen österreichischen Staatsbürger aus dem Bezirk Südoststeiermark und einem 32-jährigen österreichischen Staatsbürger aus dem Bezirk Jennersdorf gemeinsam geplant haben, Kokain über die Niederlande, Belgien und Deutschland nach Österreich zu schmuggeln, um es dann im Südburgenland und in der Südoststeiermark zu verkaufen.

Schließlich wurde ein 30-jähriger Syrer vom Auftraggeber über einen Mittelsmann, einen 23-jährigen österreichischen Staatsbürger, beauftragt, Suchtgift von Brüssel, über Deutschland nach Österreich zu verbringen.

Durch hinzugezogene regionale und überregionale Polizeikräfte aus der Steiermark und dem Burgenland konnte das Kurierfahrzeug, gelenkt vom 28-jährigen österreichischen Staatsbürger und besetzt mit dem syrischen Drogenkurier bei der Autobahnabfahrt Ilz angehalten werden. Bei der Anhaltung wurde im Fahrzeug eine Tasche mit
1,3 kg Kokain im derzeitigem Straßenverkaufswert von zumindest 260.000 Euro
vorgefunden und sichergestellt. Beide Täter wurden festgenommen.
Im Zuge der weiteren Befragungen und der Anordnungen der Staatsanwaltschaft Graz wurden auch die beiden Bestimmungstäter, die 24- und 43-jährigen kosovarischen Staatsbürger sowie ein 23-jähriger österreichischen Staatsbürger festgenommen.
Über alle fünf genannten Personen wurde die Untersuchungshaft verhängt, sie befinden sich derzeit in der Justizanstalt Graz.
Insgesamt wurden von der Tätergruppe nachweislich in den letzten drei Jahren
rund 800 Gramm Kokain zum Grammpreis zwischen 80 und 120 Euro an verschiedene Abnehmer verkauft.

Das geschmuggelte Kokain im Schwarzmarktwert von 260.000 Euro wäre ebenfalls für den gewinnbringenden Weiterverkauf durch die Genannten bestimmt gewesen.

Somit wäre ein Gesamtgewinn von rund 350.000,- Euro erzielt worden.

Insgesamt wurden im Zusammenhang mit dieser Tätergruppe 22 Suchtmittel-Abnehmer aus den Bezirken Güssing, Jennersdorf, Oberwart, Südoststeiermark und Hartberg/Fürstenfeld ausgeforscht und nach dem Suchtmittelgesetz angezeigt.
Bei zahlreichen Hausdurchsuchungen konnten weitere Beweismittel aus dem Suchtmittelhandel, Bargeld und geringe Mengen an weiteren Suchtmitteln wie Cannabisprodukte und Amphetamine sichergestellt werden.
Landespolizeidirektor Mag. Martin Huber bedankte sich abschließend bei allen beteiligten Ermittlern für das an den Tag gelegte Engagement, die Einsatzbereitschaft und die gute Zusammenarbeit. Er erwähnte auch die Wichtigkeit von Präventionsarbeit gerade im Suchtgiftbereich. Im Burgenland stehen 23 Polizistinnen und Polizisten für diese Prävention in den Schulen und in den Gemeinden zur Verfügung.

Quelle: LPD Burgenland

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