Kärnten: Tägliche Turnstunde - Erfolgsprojekt bewegt fast 7.000 Kinder in Kärnten

vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 20, 2024

Foto: LPD Kärnten/O. Höher

Foto: LPD Kärnten/O. Höher

Foto: LPD Kärnten/O. Höher

Foto: LPD Kärnten/O. Höher

Foto: LPD Kärnten/O. Höher

LH Kaiser, LRIn Prettner, LR Fellner: Tägliche Turnstunde wird ausgeweitet - Kärnten ist Vorbild für Österreich. Turnstunde fördert Lernfähigkeit, soziale Kompetenz, Beweglichkeit, Teamgeist, ist Prävention und steigert Bewusstsein für Gesundheit

KLAGENFURT. Es begann im Herbst 2022 als Pilotprojekt in Schulen und Kindergärten der Region Carnica und bewegt mit diesem Schuljahr fast 7.000 Kinder – die tägliche Turnstunde wurde zum Erfolgsprojekt, die Anzahl der Kinder hat sich von ursprünglich 3.000 mehr als verdoppelt! Kärnten ist durch die Kooperation von Bildungs-, Sport- und Gesundheitsreferat Vorbild für ganz Österreich, weil damit die Verquickung von Lernerfolg, Sport bzw. Bewegung als Selbstverständlichkeit, Prävention und Gesundheitsbewusstsein erfolgt.

„Die tägliche Bewegungseinheit ist mehr als nur eine Turnstunde, dieses Projekt hat volkswirtschaftliche Auswirkungen in mehrfacher Hinsicht. Sie fördert die soziale Kompetenz der Kinder, ihre Beweglichkeit, den Teamgeist und das Bewusstsein, dass Bewegung gesund ist und damit zum täglichen Leben gehören soll – alles, was man im Leben braucht. Prävention durch Sport und Bewegung startet bereits im elementarpädagogischen Bereich, der ersten Bildungsstufe, die unsere Kinder erklimmen“, fasst Sportreferent LH Peter Kaiser bei der Pressekonferenz anlässlich der Ausweitung der „Täglichen Turnstunde“, heute, Donnerstag, in der VS Landskron zusammen.

Durch die übergreifende Thematik seien in Kärnten drei Referate betroffen und damit die Ausweitung auf weitere Gemeinden bzw. Schulen und Kindergärten möglich. „Fast 7.000 Kinder in 42 Gemeinden, 32 Schulen und 41 Kindergärten erleben nun, wie wichtig Bewegung ist, haben Spaß und werden so vielleicht auch an den Vereinssport herangeführt“, so Kaiser.

In Summe wende das Land Kärnten eine Million Euro auf, um die Bewegungsfreude der Kinder zu forcieren, um sie an den Sport heranzuführen und um den negativen Auswirkungen auf Körper, Gesundheit und Körperhaltung durch technische Geräte entgegen zu treten. In das Pilotprojekt sind auch die Schwimmoffensive, Leichtathletikoffensive, die Wintersportoffensive oder das Schulsportservice sowie der Tag des Sports des Landes Kärnten eingebunden. Finanziert wird das Projekt über Bundes- und Landesmittel. Von Seiten des Bundes werden pro Jahr 538.000 Euro beigesteuert, das Land Kärnten fördert die „Tägliche Bewegungseinheit in der Region Carnica+ inklusive der Ausrollung“ jährlich mit 180.000 Euro.

Ebenso betont Bildungsreferent LR Daniel Fellner die Notwendigkeit täglicher Bewegungseinheiten in Kärntens elementaren Bildungseinrichtungen. „Ein Nebeneffekt der zunehmenden Digitalisierung ist leider auch ein wachsender Bewegungsmangel. Kinder halten sich heute zunehmend im digitalen Universum auf, schon im Kindergartenalter bedienen viele Handys und Co. Mit der täglichen Turnstunde wollen wir deshalb schon den Kleinsten die Freude an Bewegung näherbringen und Kinder in den elementarpädagogischen Einrichtungen so früh wie möglich zum Sporteln und Bewegen animieren. Die tägliche Bewegung ist auch eine Grundlage für erfolgreiches Lernen im späteren Leben und hat daher unmittelbare Auswirkungen auf die Bildungskarriere. Wir bereichern den Schulablauf wesentlich und fördern Körper und Geist der Kinder gleichzeitig, die sichtbar mit einer enormen Begeisterung dabei sind“, hält Fellner fest.

Für den Bildungsreferenten sei klar, dass sämtliche elementaren und andere Bildungseinrichtungen in Kärnten dem Beispiel der aktuellen teilnehmenden Schulen und Kindergärten folgen müssen. „Wir können einen erfolgreichen Anfang vorweisen, wir können die Ausweitung präsentieren, nun geht es darum, in Zukunft alle dafür zu begeistern“, sagt Fellner.

Kärntens Gesundheitsreferentin LRin Beate Prettner ist die einzige aller Gesundheitsreferenten Österreichs, die dieses Projekt in einem Bundesland unterstützt. „Bewegung ist so etwas wie eine Wunderpille: Sie hilft wesentlich mit, gewisse Krankheiten zu vermeiden. Zudem kann Bewegung erwiesenermaßen die Medikamenten-Notwendigkeit reduzieren. Daher bin ich mit vollem Herzen bei diesem Projekt dabei. Mehr Bewegung bedeutet auf lange Sicht gesündere Menschen und damit weniger Kosten im Gesundheitssystem“, betonte Prettner. Es sei auch bekannt, dass, was Hänschen nicht lernt, Hans gar nicht mehr lernt. Daher sei es wichtig, schon im Kindergarten mit dem Bewegungsbewusstsein als Selbstverständlichkeit zu beginnen. „Dieser Einsatz von öffentlichen Mitteln kommt mehrfach retour – auch das ist erwiesen“, so Prettner.

Selbst Hans Niessl, Präsident der Sport Austria, der für diesen Termin extra nach Kärnten gekommen ist, streicht die Vorbildfunktion Kärntens heraus. Es sei das einzige Bundesland, in dem drei Referenten in dieser Sache an einem Tisch sitzen und kooperieren und damit die Prävention massiv forcieren. „Kärntens Politik sieht Lernen, Bewegen und Gesundheit als Einheit. Um älter und vor allem länger gesund zu bleiben, wird die Basis im Kindergartenalter gelegt. Bewegung muss ein fixer Bestandteil einer und eines jeden sein“, erklärte Niessl.

Landessportdirektor Arno Arthofer dankte vor allem den drei Sportverbänden in Kärnten, ASKÖ, ASVÖ und SPORTUNION, die die Bewegungscoaches in die Schulen und Kindergärten schicken und die damit auch eine Grundlage für den Nachwuchs im Vereinssport und damit dem allgemeinen wie dem Spitzensport legen.


In der Schule in Landskron werden die Bewegungscoaches beispielsweise 18 Stunden in der Woche mit den Kindern turnen, sie spielerisch zum Bewegen animieren, ihnen die Freude und den Spaß am Herumtollen beibringen. Auch die Direktorin Ulrike Fessl bestätigte die Freude der Kinder, wenn die Bewegungscoaches ins Haus kommen und dass auch im Freien Turn- bzw. Bewegungsstunden erfolgen werden.


Auch Villachs Vizebürgermeisterin Sarah Katholnig verwies auf die Wichtigkeit der zusätzlichen Bewegungseinheiten abseits der Turnstunden.



Infos zum Projekt: Über 3.000 Kinder aus elementarpädagogischen Einrichtungen und Schulen haben im Schuljahr 2022/23 am Pilotprojekt „Tägliche Bewegungseinheit in der Region Carnica+ “ teilgenommen. Die drei Sportdachverbände ASKÖ, ASVÖ und Sportunion und ihre regionalen Sportvereine haben in 17 elementarpädagogischen Einrichtungen, 18 Schulen - 16 Volkschulen und jeweils einer Mittel- und Sonderschule, mit ihren Bewegungscoaches wöchentliche Bewegungseinheiten abgehalten.

Im Schuljahr 2023/24 hat sich die Anzahl der teilnehmenden Bildungseinrichtungen erhöht auf 24 elementarpädagogischen Einrichtungen, 23 Schulen - 19 Volkschulen und jeweils einer Mittel- und Sonderschule.


Mit dem jetzigen Start ins Bildungsjahr wird das Erfolgsprojekt ausgeweitet: Die „Tägliche Bewegungseinheit in der Region Carnica +“ wird auf Villach Stadt, Erweiterung der Region Carnica + im Osten und Westen sowie um Interessierte Bildungseinrichtungen ausgerollt – dann können pro Schuljahr bis zu 6.800 Kinder an dem Projekt teilnehmen. Für das neue Schuljahr haben sich 41 elementarpädagogischen Einrichtungen, 32 Volkschulen für das Erfolgsprojekt angemeldet.



Quelle: Land Kärnten

Mehr Nachrichten aus

Kärnten

Mehr Nachrichten aus

Klagenfurt