vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 24, 2024
Graz
Verein IKEMBA ist ein wichtiger Brückbauer zu schwer erreichbaren Migrant:innen
Der jüngste Gast tummelte sich auf dem Fußboden und schien auch der Einzige zu sein, den die Worte von Livinus Nwoha nicht fesselten. Der Obmann des Vereins "IKEMBA" konnte heute zahlreiche Gäste in den neuen Räumlichkeiten im 1. Stock, am Lendplatz 31a begrüßen. Den Tag der offenen Tür nutzen viele Vertreter:innen der Politik wie auch Kooperationspartner:innen, um das 19-köpfige Team zu beglückwünschen. Was in den nun bald 18 Jahren an Integrationsarbeit geleistet wurde, ist beachtlich. Rund 6.000 Menschen mit Migrationshintergrund wurden auf niederschwellige Art erreicht, informiert und beraten. "Hauptsächlich sind es Frauen, denn unsere Schwerpunkte sind neben Familien- und Jugendförderung, die Gesundheitsförderung. Dieses Thema liegt hauptsächlich in Frauenhand", erzählt Hannah Vogel, die in der Leitung und im Vereinsvorstand tätig ist.
Das Einzigartige an IKEMBA ist die sogenannte "Outreach-Arbeit". Das bedeutet, die Mitarbeiterinnen sind gleichzeitig Mitglieder verschiedener Communitys in Graz und haben als solche natürlich einen guten Draht zu den Community-Mitgliedern, genießen deren Vertrauen und kennen deren Bedürfnisse sehr gut. So werden über den Verein folgende abgedeckt: afrikanische, arabische, afghanische, albanische und rumänische Sprachcommunity.
Das Motto des Vereins lautet: "Wir bringen Menschen zusammen". Im IKEMBA-Angebot stehen u. a. Sprachkurse, Information, Beratung und Vernetzung zu all den anderen Vereinen, Institutionen und Einrichtungen sowie der Verwaltung in der Stadt Graz und dem Land Steiermark.
Livinus Nwoha erklärt, was der Name IKEMBA bedeutet: "Einerseits stehen die Buchstaben für Interkultur, Konfliktmanagement, Empowerment, Migrationsbegleitung, Bildung und Arbeit. Das Wort bedeutet in der Sprache meiner Heimat Nigeria, Igbo, 'Gemeinschaft ist die tragende Säule der Menschen'." Das sagt auch viel über die Tätigkeit des Vereins aus, den die Bürgermeisterin seit vielen Jahren gut kennt: "Man trifft jeden Tag so viele Menschen aus anderen Ländern, die schon lange bei uns leben. Aber man weiß nur wenig über sie, über ihre Sorgen und Ängste. Vieles davon bekomme ich in meinen Beratungsgesprächen mit. Deshalb weiß ich auch die Arbeit jeder Mitarbeiterin und jedes Mitarbeiters zu schätzen, die mit viel Respekt und Herzenswärme Menschen dort abholen, wo sie leben. Euer Schatz sind Eure Mitarbeiter:innen," betonte die Elke Kahr in ihren Begrüßungsworten.
Auch Vizebürgermeisterin Judith Schwentner und Stadtrat Robert Krotzer waren seitens der Grazer Stadtregierung bei der Eröffnung anwesend. Zahlreiche Gemeinderät:innen hatten ihr Kommen ebenfalls zugesagt. Durch das Programm führte die ehemalige Vizebürgermeisterin Lisa Rücker, die für den Verein begleitend tätig ist. Der Tag der offenen Tür bietet heute noch bis 17 Uhr die Gelegenheit, den Verein, seine Mitarbeiter:innen und deren Arbeit kennenzulernen.
Beratungsmöglichkeiten gibt es Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag, jeweils von 9 bis 13 Uhr.
Quelle: Stadt Graz