vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 12, 2024
Überbetriebliche Lehrwerkstätte bfi-IT-L@b bietet Jugendlichen stärkenorientierte Ausbildung – LHStv.in Schaunig, AMS-Geschäftsführer Wedenig, bfi-Geschäftsführer Pototschnig, L@b-Leiterin Zöchmann: „Investition in junge Menschen macht sich hundertfach bezahlt“
WOLFSBERG. Der junge Mann aus dem Bezirk Spittal konnte sich für genau zwei Dinge begeistern: Computer und Landmaschinen. Eine reguläre Lehrstelle fand er nicht, weil er nicht ganz so „funktionierte“, wie sich das der „Markt“ vorstellte. In der überbetrieblichen Lehrwerkstätte der IT-L@b des bfi-Kärnten konnte er seine Talente langsam und gut begleitet entfalten. Heute programmiert er – höchst erfolgreich - digitale Zwillinge für einen großen österreichischen Landmaschinenhersteller.
Von der stillen jungen Grafikerin, die für einen Solarhersteller eine Broschüre für den chinesischen Markt zeichnet bis hin zum Burschen aus dem Autismusspektrum, der ein Bienenerkennungsprogramm mit Daten füttert: die Erfolgsgeschichten aus den bfi-IT-L@b sind vielfältig und beeindruckend. Bei einer Pressekonferenz am Standort St. Stefan/Lav. präsentierten die bfi-IT-L@b heute gemeinsam mit den Finanzierungspartnern Land Kärnten und AMS Kärnten ihre aktuellen Schwerpunkte und luden zu einem Blick hinter die Kulissen.
„Trotz des hohen Fachkräftebedarfs gibt es Jugendliche, die im ersten Anlauf keine Lehrstelle bei einem Unternehmen finden. Für sie bieten die bfi-IT-L@b eine ganz tolle Chance auf den Einstieg in die Berufswelt, denn das Team der IT-L@b ist besonders gut darin geschult, Stärken zu erkennen und Talente zu fördern“, erklärte Arbeitsmarktreferentin LHStv.in Gaby Schaunig. „Oft braucht ein junger Mensch eben ein bisschen mehr Zeit, ein bisschen mehr Begleitung oder ein bisschen mehr Unterstützung. Gemeinsam mit dem AMS Kärnten sind wir fest entschlossen, allen jungen Kärntnerinnen und Kärntnern Job- und Ausbildungsperspektiven zu eröffnen.“
Der Blick auf den Kärntner Arbeitsmarkt zeigt, dass sich die Jugendarbeitslosigkeit derzeit leicht im Steigen befindet. „Jugendliche stehen am Anfang des Erwerbslebens und daher legen wir im AMS bei dieser Zielgruppe den Fokus ganz besonders auf Berufsinformation und -orientierung sowie auf Qualifizierung entsprechend der Interessen und Stärken. Denn Bildung bedeutet langfristig mehr Chancen am Arbeitsmarkt“, sagt AMS-Kärnten-Chef Peter Wedenig. „Um möglichst allen jungen Menschen den Zugang zu Aus- und Weiterbildung oder Arbeit zu ermöglichen, haben wir gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern in Kärnten ein breites Netz an Unterstützungsmaßnahmen – auch am zweiten Arbeitsmarkt – etabliert. Die überbetriebliche Lehrausbildung, wie hier in den IT-L@b, ist da ein wichtiger Baustein, von dem Jugendliche wie die Wirtschaft profitieren.“ Der Arbeitsmarkterfolg der IT-L@b Lehrgänge lag 2023 bei 70 Prozent.
In den bfi-IT-L@b mit Standorten in Klagenfurt, Villach und St. Stefan können junge Menschen eine Lehre in den Bereichen IT-Technik, Coding oder E-Commerce beginnen – immer mit dem Ziel, auf eine betriebliche Lehrstelle zu wechseln, sobald sie bereit dafür sind.
„Seit dem Jahr 2000 haben knapp 700 Lehrlinge durch unsere bfi-Kärnten Programme ihren Weg gemacht, unterstützt von über 180.000 Trainerstunden – eine Investition in unsere Jugend, die sich auszahlt. Unser Engagement geht dabei weit über das konventionelle Maß hinaus. Ziel ist es, jungen Menschen, die sonst übersehen werden, eine Perspektive zu bieten. Indem wir sie ausbilden, stärken wir die Wirtschaft. Denn der Fachkräftemangel lässt sich nur lösen, wenn alle Jugendlichen Chancen erhalten und entsprechend gefördert und ausgebildet werden!", betont bfi-Kärnten Geschäftsführer Gottfried Pototschnig.
bfi-Kärnten Abteilungsleiterin Zöchmann ergänzt: "In unseren überbetrieblichen Lehrwerkstätten des bfi-Kärnten ist der sozialpädagogische Ansatz ein konstanter und entscheidender Bestandteil der Ausbildung. Jeder Jugendliche findet hier eine Vertrauensperson, unabhängig davon, wo er sich gerade befindet. Wir bieten ein breit gefächertes Potpourri an Talentförderung und stellen sicher, dass unsere Auszubildenden zukunftsfähig und lebenskompetent werden – Schlüsselkompetenzen, die in der heutigen Berufswelt unerlässlich sind. Die Jugendlichen kommen oft mit schweren Rucksäcken zu uns, und wir sind darauf spezialisiert, diese gemeinsam zu entpacken. Wir sehen täglich, wie junge Menschen, sobald sie die richtige Unterstützung erhalten, ihre scheinbaren kognitiven Einschränkungen überwinden und unglaubliche Talente entwickeln."
Das Land Kärnten fördert die IT-L@b des bfi-Kärnten auch im Ausbildungsjahr 2023/2024, und zwar mit 400.000 Euro, seitens des AMS fließen 1.350.000 Euro Euro.
Quelle: Land Kärnten