vonRedaktion Salzburg
JÄNNER 21, 2023
LR Danninger: Wirtschaftsstandort Niederösterreich profitiert von Investitionen in die Forschungsinfrastruktur
Das Kompetenzzentrum für Tribologie, AC2T research GmbH, mit Sitz am Technopol Wiener Neustadt, zählt seit mehr als 20 Jahren mit heute rund 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu den weltweit größten unabhängigen non-profit F&E-Dienstleistern im Bereich der Tribologie, der Lehre von Reibung, Verschleiß und der Schmierstoffanwendung. Im letzten halben Jahr konnte das Kompetenzzentrum mit einem Investitionsvolumen von fast drei Millionen Euro seine Forschungsinfrastruktur um neue, derzeit einzigartige Laborgerätekombinationen erweitern. Unterstützt wurde dieser wichtige Ausbau vom Land Niederösterreich.
„Niederösterreich konnte sich in den vergangenen Jahren erfolgreich unter den Top-Forschungsstandorten in Europa platzieren. Wichtigen Anteil an dieser Entwicklung haben unsere vier Technopolstandorte -allen voran der älteste in Wiener Neustadt. In Zeiten, in denen Forschung, Entwicklung und Innovation in allen Lebensbereichen immer wichtiger werden, ist es uns ein zentrales Anliegen, die Positionierung Niederösterreichs im internationalen Umfeld nicht nur zu halten, sondern weiter auszubauen. Daher unterstützen wir auch Investitionen in die Forschungsinfrastruktur heimischer F&E-Einrichtungen wie jene von AC2T, denn damit ergeben sich neue Möglichkeiten für die Einrichtungen und es profitiert langfristig der gesamte Wirtschaftsstandort Niederösterreich“, so Wirtschafts- und Technologielandesrat Jochen Danninger.
„Das Kompetenzzentrum für Tribologie bietet den niederösterreichischen Unternehmen, und auch darüber hinaus, anwendungsorientierte Forschung- und Entwicklungsdienstleistungen in den Bereichen Reibung, Verschleiß und Schmierstoffanwendung an. Ziel unserer Forschungs- und Entwicklungstätigkeit ist es, mitzuwirken, dass unsere Kooperationspartner aus der Industrie in die Lage versetzt werden, die Qualität und Zuverlässigkeit von Geräten, Maschinen und Anlagen zu erhöhen und die Wettbewerbsfähigkeit durch die Verringerung des Energie- und Materialbedarfs zu verbessern. Mit der Kombination der neuen Geräte und im Zusammenspiel mit der bestehenden Infrastruktur können wir nun Aufgabenstellungen anwendungsorientiert in einer Tiefe bearbeiten, die bisher nicht möglich war“, erläutert Geschäftsführer Andreas Pauschitz.
Mit der neuen Forschungsinfrastruktur wird der Ruf Wr. Neustadts als herausragender Standort für innovative Forschung und Entwicklung weiter gestärkt. Maßgeblich an dieser Entwicklung beteiligt war das ecoplus Technopolprogramm. „Hier in Wiener Neustadt funktioniert die Vernetzung von Forschung, Ausbildung und Wirtschaft optimal“, so ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki und weiter: „Es freut mich, dass wir dieses Innovations-Ökosystem begleiten können. Forschungseinrichtungen wie die Kompetenzzentren am Technopol Wiener Neustadt tragen durch ihre viel beachtete Arbeit zur erfolgreichen Entwicklung des Standorts bei und ziehen weitere Expertinnen und Experten sowie forschungsaffine Unternehmen an.“
Zur neuen Forschungsinfrastruktur gehört die Gerätekombination „5D High-Speed Visualizing“. Dabei wird die Erfassung dynamischer Vorgänge sowohl im Frequenz- als auch im Zeit- und Temperaturbereich visuell ermöglicht. Die Einbeziehung aller synchron aufgenommener Daten ermöglicht in der Tribologie erstmalig eine neuartige Datenkombination, um die Zuverlässigkeit und Energieeffizienz technischer Systeme weiter zu optimieren. Die Anwendungsmöglichkeiten der neuen Infrastruktur sind, da auch mobil einsetzbar, vom Labor bis in das industrielle Umfeld gegeben. Anwendungsmöglichkeiten bestehen zum Beispiel im Rahmen der Papierproduktion für einen effizienten Betrieb der Papiermaschine und dem Erreichen bester Papierqualität.
Eine weitere Investition umfasst eine massenspektrometrisch-basierte High-End-Forschungsinfrastruktur, die für die Erforschung und Entwicklung biologisch verträglicher, nachhaltiger Schmier- und Treibstoffe für den Einsatz von Wasserstoff in Motoren zukünftig von Bedeutung ist. Auch bei der Entwicklung neuer und sicherer Konzepte zur Verarbeitung und Speicherung von komprimiertem Wasserstoff ist der Einsatz diese Forschungsinfrastruktur bereits eingeplant. Im Zusammenwirken mit dem hochqualifizierten Personal, das für die optimale Verwendung der Forschungsinfrastruktur erforderlich ist, ergibt sich ein weiteres internationales Alleinstellungsmerkmal im Bereich der Hochtechnologieforschung am Standort Wiener Neustadt.
Die dritte neue Forschungsinfrastruktur ist eine offene Laborröntgenquelle zur Materialforschung. Sie erlaubt sowohl den zeitlich hoch aufgelösten Einblick wie auch Durchblick ins Innere von insbesondere metallischen Materialien eines tribologischen Systems, ohne den Bauteil zerstören zu müssen. Im Zusammenwirken mit einem Testaufbau zur Reibungs- und Verschleißbestimmung ergibt sich für das Kompetenzzentrum und den Technopol Wiener Neustadt ein österreichweites Alleinstellungsmerkmal im Bereich der Hochtechnologieforschung.
Quelle: Land Niederösterreich