vonRedaktion Salzburg
DEZEMBER 13, 2020
Reportage aus Kuchl, St. Johann und Schwarzach / Helfen und testen lassen als Selbstverständlichkeit
(LK) Es ist ein regnerischer Morgen als um 7.00 Uhr die letzten Helfer zum Testlokal in Kuchl kommen. Dort in der alten Turnhalle sitzt der Bürgermeister bereits mit Gemeindemitarbeiterinnen bei der Registrierung und organisiert das Durchtesten des Teams. Gut gelaunt starten auch die Abstrich-Profis in den Massentest-Sonntag, von Müdigkeit keine Spur. Heute führt uns die Reportage in den Tennengau und Pongau.
Die Bürgermeister und ihre Mitarbeiter helfen auch heute tatkräftig in den Testlokalen mit. Ortschef Thomas Freylinger übernimmt zum Beispiel gleich selber die Registrierung am Standort Alte Turnhalle in Kuchl und ist überzeugt: „Es ist ein Angebot, das alle nützen sollten, am dritten Adventsonntag ist es auch noch rechtzeitig vor Weihnachten."
Mitterer: „Einstellung hat sich verbessert.“
In St. Johann löst sich gegen 8.30 Uhr die Warteschlange nach einen großen Schwung an Menschen langsam wieder auf. Bürgermeister Günther Mitterer betont, dass viele den Ernst der Lage erkannt haben: Die Einstellung zu den Tests ist in den letzten Tagen besser geworden. Die Sorge, ob man kurz vor Weihnachten positiv ist oder überhaupt seinen Job behalten kann, das lässt die Menschen eher zum Test gehen.“
Haitzer: „Kurzfristig erfahren, aber wir haben es geschafft.“
Andreas Haitzer, Bürgermeister von Schwarzach, hilft ebenfalls den ganzen Tag mit und betont: „Es war zwar sehr kurzfristig, ist aber eine Frage des gemeinsamen Wollens und Anpackens und die Organisation unserer drei Testlokale hat gut funktioniert.“
Auch die Bergretter sind dabei
Neben der Feuerwehr, dem Roten Kreuz und Gemeindemitarbeitern sind in St. Johann auch viele Bergretter im Testzentrum in Einsatz. Für den Ortsstellenleiter Robert Kappacher eine Selbstverständlichkeit: „Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Wenn Hilfe notwendig ist stehen wir, egal ob am Berg oder im Tal, zur Verfügung“. Bürgermeister Mitterer ist „stolz auf diese Zusammenarbeit“, ebenso Ortsfeuerwehrkommandant Johann Überbacher: „Es ist ja bekannt das wir Einsatzorganisationen gut zusammenarbeiten und so ist es auch hier in St. Johann.“ In anderen Orten haben auch Mitglieder der Wasserrettung und des Samariterbundes mitangepackt.
Helfer wie selbstverständlich im Einsatz
Trotz des Sonntags sind die freiwilligen Helfer in den Testzentren konzentriert bei der Arbeit, von Müdigkeit war auch in den frühen Morgenstunden in Kuchl nichts zu spüren. Lisa Holzapfel vom Abstrich-Team stellt sich die Frage nach dem „Warum“ nicht: „Ich finde, wir sollten alle etwas beitragen, gerade weil wir ein geringeres Risiko für einen schwereren Krankheitsverlauf haben. Auch in meinem Umfeld nehmen das alle sehr ernst“. Und ihre Kollegin Anna-Lena Rund ergänzt: „Ich sehe das genauso, ich hab‘ heute Zeit, warum also nicht.“
„Schauen wir, dass wir es gemeinsam in den Griff bekommen“
Die Stimmung in den Testlokalen in den Gemeinden ist auch am Sonntag sehr gut. Reinhard Obermoser aus St. Johann ist gekommen, weil er seine Mutter schützen möchte: „Sie ist in der Risikogruppe und aus Vorsicht möchte ich einfach wissen, ob ich positiv bin.“ Für Christine Strobl steht die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft im Vordergrund: „Man soll auch testen gehen, wenn man keine Symptome hat. Bitte gehts testen, steckt niemanden an und schaut dann wir das gemeinsam in den Griff bekommen.“ Herbert Notdurfter möchte auch „kein Überträger sein“ und auch Petra Rettensteiner macht gerne mit: „Damit ich kein schlechtes Gewissen haben muss, wenn ich morgen einkaufen gehe. Ich gehe auch sicher zum nächsten Test.“
Erfahrungen vom Massentest in Annaberg genutzt
Das Rote Kreuz, dass die Abstrich-Teams in allen Gemeinden stellt, nutzt auch heute die Erfahrungen vom ersten Massentest in Annaberg, sagt Daniel Kofler, Bezirksgeschäftsführer in St. Johann: „Es haben sich nur Kleinigkeiten im Ablauf geändert im Vergleich zu Annaberg. Hier im Pongau ist natürlich die Größenordnung eine andere. Die Erfahrungen haben uns in der Vorbereitung aber sehr geholfen. So werden die Testlinien nicht mehr mit möglichst viel Material beliefert, nur noch mit dem, was benötigt wird, alles wird also effizienter“, so Kofler.
Quelle: Land Salzburg