vonRedaktion Salzburg
AUGUST 05, 2023
Ob gemeinsam einen Roboter programmieren oder Experimente wie ChemikerInnen durchführen – wenn Kinder als Spürnasen aktiv sind, dann wird es spannend: Eigens eingerichtete Bereiche in Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen dienen als Labor, wo Spannendes rund um Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) entdeckt werden kann. Dass dies Spaß macht, soll die österreichweite Initiative „Spürnasenecke“ bereits den Jüngsten vermitteln. Neben Standorten in Salzburg, Vorarlberg, Oberösterreich, Wien und dem Burgenland wurde nun im Kindergarten Thaur die erste „Spürnasenecke“ in Tirol umgesetzt. Bildungslandesrätin Cornelia Hagele, Bürgermeister und Wirtschaftskammerpräsident Christoph Walser sowie Vorsitzender der Jungen Industrie Tirol Eduard Fröschl Junior und Leiterin des Kindergarten Thaur Simone Stebegg machten sich bei einem gemeinsamen Besuch ein Bild von der „Spürnasenecke“ und übergaben dabei das Kinderbuch „Bakabu – Abenteuer in MINTmausen“ mit zahlreichen Experimenten rund um den MINT-Bereich.
Die „Spürnasenecken“ bieten spezielle Ausstattungen für Kindergärten und Volksschulen mit eigens dafür entwickelten Möbeln sowie verschiedensten Forscherutensilien aus dem MINT-Bereich zum Forschen und Experimentieren mit Kindern. Zudem finden österreichweit Fortbildungen und Netzwerktreffen für PädagogInnen statt, um das Projekt gemeinsam laufend weiterzuentwickeln. „Wir müssen Initiativen in Forschung und Entwicklung stärken und bereits früh das Interesse der Kinder und Jugendlichen für den naturwissenschaftlichen und technischen Bereich stärken. Projekte wie die ‚Spürnasenecke‘ zeigen, wie auf kreative und spielerische Art und Weise die Neugierde für die Wissenschaft bei Kindern bereits im Kindergarten entfacht werden kann. Durch den Technologiefortschritt werden in Zukunft vermehrt Fachkräfte im MINT-Bereich gebraucht. Gemeinsam müssen wir unsere Anstrengungen bündeln, um möglichst viele Kinder und Jugendliche für die Berufe der Zukunft zu begeistern und auszubilden“, betont LRin Hagele.
Kindergarten Thaur wird zum Forschungslabor
Bereits seit 2011 werden im Rahmen der Initiative „Spürnasenecke“ Kindergärten, Volksschulen, Hotels sowie Museen mit eigens entwickelten Labors für Kinder ausgestattet. Im Zuge des Umbaus des Kindergartens Thaur wurden dafür nun eigene Räumlichkeiten in ein kleines Forschungslabor umgestaltet. Mit Lupe, Magneten und Mikroskop können die NachwuchsforscherInnen in zahlreichen Experimenten naturwissenschaftlichen Fragen auf den Grund gehen. Unterstützt werden sie dabei von den PädagogInnen vor Ort – diese erhalten Schulungen und Materialien zu einer Vielzahl an kindgerechten Experimenten über die Plattform der Spürnasenecke. „Unsere Aufgabe ist es gemeinsam daran zu arbeiten, Kindern bereits frühzeitig zahlreiche Bildungs- und Berufsmöglichkeiten aufzuzeigen. Ich freue mich, dass wir ein so gelungenes Projekt als erster Standort in Tirol in unserem Kindergarten in Thaur anbieten können und somit Kindern die Welt der Naturwissenschaften und Technik auf spielerische Art näherbringen können. Damit leisten wir einen Beitrag für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Tirol“, so Bürgermeister Walser.
Plattform „MINT Tirol“ bündelt MINT-Aktivitäten in Tirol
Vonseiten des Landes Tirol setzt man sich gemeinsam mit den Sozialpartnern Arbeiterkammer Tirol, Wirtschaftskammer Tirol, Industriellenvereinigung Tirol und dem Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB) verstärkt für einen Ausbau von MINT-Fortbildungsangeboten im Kinderbildungs- und Schulbereich ein. Dazu wurde im Rahmen der MINT-Strategie für Tirol im vergangenen Jahr eine eigene MINT-Koordinationsstelle Tirol (MKT) beim Verein klasse!forschung eingerichtet. Mit Oktober 2022 hat dieser die Arbeit aufgenommen und bündelt seither alle MINT-Aktivitäten in Tirol. Vonseiten des Landes und den Sozialpartnern werden insgesamt 648.000 Euro bis 2025 für die Weiterentwicklung des MINT-Angebotes in Tirol zur Verfügung gestellt. Derzeit wird an der digitalen Plattform „MINT Tirol“ gearbeitet. Die Plattform soll alle MINT-Bildungsangebote und Veranstaltungen in Tirol von der Elementarpädagogik über Schulen und Ausbildungen bis hin zum lebenslangen Lernen sammeln und im Herbst 2023 online verfügbar sein.
„In vielen Arbeitsbereichen fehlt es an Arbeits- und Fachkräften – darunter insbesondere auch im naturwissenschaftlich-technischen Bereich. Mit der eigens eingerichteten MINT-Koordinationsstelle werden alle Aktivitäten gebündelt, um noch mehr Tirolerinnen und Tiroler für naturwissenschaftlich-technische Berufswege zu begeistern. Nicht zuletzt wird dadurch auch der heimische Wirtschaftsstandort gestärkt“, betont Wirtschaftslandesrat Mario Gerber. Für die Ausstattung in Kindergärten und Schulen stellt das Land Tirol zudem gemeinsam mit den Sozialpartnern ab Herbst 2023 insgesamt 100.000 Euro für sogenannte MINT-Förderschecks zur Verfügung. Dabei können sich Kindergärten und allgemeinbildende Pflichtschulen ab 1. Oktober bei der MINT-Koordinationsstelle Tirol bewerben, um sich Förderungen für außerschulische Bildungsangebote sowie Anschaffungen von MINT-Materialien abzuholen. Die Ausschreibung für die MINT-Förderschecks (ab Oktober) sowie weitere Informationen rund um den MINT-Unterricht und hilfreiche Materialien finden sich unter: www.klasse-forschung.at
Quelle: Land Tirol