vonRedaktion Salzburg
JULI 04, 2023
Neues Frontschneidemähboot auf der Neuen Donau unterwegs – bis zu 15 Amphibienboote in der Alten Donau
Zur international ausgezeichneten hohen Lebensqualität der Stadt Wien zählt für die Wienerinnen und Wiener auch Badespaß an den kostenlosen Badezugängen an den Naturbadegewässern der Stadt: Um ungetrübtes Badevergnügen in Alter und Neuer Donau zu gewährleisten, mäht die Stadt Wien die für die gute Wasserqualität so wichtigen Unterwasserpflanzen, die sogenannten Makrophyten, sehr intensiv.
In der Alten Donau beginnt der Mäheinsatz im April, in der Neuen Donau sind die Mähboote der Stadt Wien ebenfalls schon seit Wochen im Einsatz. Seit dem Vorjahr, wo Unterwasserpflanzen erstmals in der Neuen Donau stark überhandgenommen haben, beginnt die Stadt Wien hier mit der Mahd – anders als in früheren Jahren - bereits im Mai. Für den verstärkten Mäheinsatz auf der Neuen Donau hat die Fachabteilung Wiener Gewässer (MA 45) ein neues, speziell auf die Bedürfnisse der Neuen Donau angepasstes Mähboot angeschafft, das die bestehende Mähbootflotte perfekt ergänzt.
„Die gesamte Wasserfläche der Neuen Donau beträgt rund 3,3 km2, sie ist damit rund doppelt so groß wie die Fläche der Alten Donau mit ihren 1,6 km2. Das ist eine enorme Herausforderung. Denn die Unterwasserpflanzen, unter anderem das im vergangenen Jahr so dominante Krause Laichkraut, sind vital und wachsen stark. Wir haben daher heuer frühzeitig mit dem Mäheinsatz auf der Neuen Donau begonnen und Dank unseres neuen Mähbootes konnte ein schnelles Ausbreiten bzw. Wachstum der Pflanzen bisher verhindert werden. Wir werden natürlich sowohl in der Neuen als auch in der Alten Donau intensiv dranbleiben, um ein ungetrübtes Badevergnügen und Top-Wasserqualität in unseren Naturgewässern zu garantieren“, so die für die Wiener Gewässer zuständige Stadträtin Ulli Sima. In Wien gibt es übrigens 63 km lange Naturbadestrände mit kostenlosen Wasserzugängen und diese werden laufend ausgebaut.
Mit dem neuen Mähboot stockt die Stadt Wien ihre Kapazitäten maßgeblich auf. „Unsere kleineren und wendigeren Amphibienmähboote sind vor allem für die Alte Donau gut geeignet, für die Neue Donau brauchen wir ein größeres Frontschneidemähboot, um die großen Flächen der Neuen Donau effizient zu mähen“, so Gerald Loew, Leiter der Fachabteilung Wiener Gewässer.
Das Mähboot mit einer Ladekapazität von rund 17 m3 ist mit einem Förderband ausgestattet und kann zeitgleich mähen und sammeln. Das Boot bringt das Mähgut selbst ans Ufer, dadurch werden weniger Begleitboote benötigt.
Insgesamt sind seit Anfang Mai je nach Bedarf bis zu sechs Amphibienmähboote und das neue Frontschneidemähboot auf der Neuen Donau im Einsatz. Expert*innen beobachten im Rahmen des Mähmanagements mittels wöchentlicher Echolot-Sondierung laufend das Wachstum der Unterwasserpflanzen in der Alten und der Neuen Donau.
Seit Beginn des Mähstarts wurden alle stark genutzten Uferbereiche damm- und inselseitig der Neuen Donau gemäht: Von der U6-Donaubrücke bis zur Pirat Bucht, im südlichen Teil der Neuen Donau von der Steinspornbrücke bis zum Wehr 2. Die Ruderstrecke in diesem Bereich wurde bereits flächig gemäht.
Das Mähen von Unterwasserpflanzen erfolgt seit vielen Jahren nicht nur in der Alten, sondern auch in der Neuen Donau. Bisher starteten die Mähboote dort erst im Juni, 2022 jedoch setzte sich bereits im Mai eine bisher unauffällige Pflanzenart durch und verbreitete sich massenhaft: Das Krause Laichkraut. Das enorme plötzliche Wachstum erforderte einen Dauereinsatz und die teilweise Anmietung von weiteren Mähbooten. Betroffen war vor allem der südliche, stark genutzte Bereich der Neuen Donau. Insgesamt wurden in der Ausnahme-Saison 2022 von Mai bis Ende September rund 1.200 Tonnen Mähgut aus der Neuen Donau geholt – ein Rekordwert seit Beginn der Mäharbeiten.
Bereits seit 20 Jahren werden die Unterwasserpflanzen in der Alten Donau im Auftrag der Stadt Wien gemäht. Ein ausgeklügeltes Mähmanagement sorgt seit vielen Jahren dafür, dass die Pflanzen einerseits gemäht, andererseits geschont werden und damit die Wasserqualität top bleibt.
Bis Anfang Juli 2023 haben die Amphibienmähboote rund 800 Tonnen Mähgut aus der Alten Donau geholt, das entspricht fast exakt dem Wert von 2022 zu diesem Zeitpunkt.
Nur zur Erinnerung: Im Rekordjahr 2018 waren es 3.350 Tonnen, die aus der Alten Donau geholt wurden. Die Stadt Wien hat daraufhin das Mähmanagement auf völlig neue Beine gestellt, seither funktioniert es einwandfrei. 2022 wurden insgesamt rund 2.000 Tonnen Wasserpflanzen aus der Alten Donau geholt.
„Die Donaustadt ist ein Bezirk mit besonders vielen Grün- und Freiflächen. Die Gesamtfläche der Gewässer im Bezirk ist sogar größer als jene der Verkehrsflächen. Mein Dank gilt der Stadt Wien für die sorgfältige Pflege dieser Gewässer, wozu auch die Makrophytenmahd im Speziellen zählt!“, so der Bezirksvorsteher der Donaustadt Ernst Nevrivy.
„Auch, wenn die Wasserpflanzen ein Garant für die gute Wasserqualität der Alten Donau sind, beim Schwimmen und beim Bootfahren werden sie doch oft als störend empfunden. Die Mahd ist der optimale Weg, beide Seiten zu vereinen“, betont die stv. Bezirksvorsteherin von Floridsdorf Astrid Pany.
Seit 2018 übernimmt die Fachabteilung Wiener Gewässer (MA 45) das Mähen der Unterwasserpflanzen selbst – mit eigenem Personal und eigenen Mähbooten:
Quelle: Stadt Wien