Salzburg: Topmodernes Bauverfahren für die Sanierung der Schwaitl Landesstraße

vonRedaktion Salzburg
AUGUST 15, 2024

Foto: Land Salzburg/Franz Schwaighofer

Foto: Land Salzburg/Franz Schwaighofer

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Spezialgerät verschlingt die L260 und spukt sie als perfekten Unterbau für die neue Fahrbahn wieder aus

(LK) Es erinnert an die Raupe Nimmersatt, wenn sich das Spezialgerät für die Sanierung der Schwaitl Landesstraße (L260) durch die alte Asphaltdecke aus den 1980er-Jahren frisst. Damit wird im inneren der rund 33 Tonnen schweren Maschine aber kein Kokon gesponnen, sondern der Unterbau für den neuen Straßenbelag zusammengemischt und hinten wieder ausgespukt.

Diesen Kaltrecycler, so der Name der Maschine für das sogenannte Fräsrecycling-Baumischverfahren, gibt es nur einmal in ganz Österreich und ist der Größte seiner Art. „Das abgefräste Material wird an Ort und Stelle mit Wasser und Zement, der mit digitalen Messgeräten exakt dosiert wird, vermischt und so als neuer gebundener Oberbau wieder aufgebracht. Danach folgen Grader und Walze. Auf diese Tragschicht kommen anschließend die neuen Asphaltschichten“, erklärt Isabella Radauer von der Landesstraßenverwaltung den komplexen Vorgang in einfachen Worten.

Verfahren erspart allen viel Zeit

Die Hauptsanierungsarbeiten auf der Schwaitl Landesstraße dauern insgesamt 14 Tage. Derzeit gibt es noch bis 24. August eine Totalsperre um zeit- und kosteneffizient eine hohe Qualität für die neu sanierte Straße zu erreichen. „Ohne das Fräsrecycling-Baumischverfahren wäre das nicht so rasch möglich“, betont Radauer. Der dafür eingesetzte Kaltrecycler schafft mit seinen rund 770 PS am Tag 6.000 bis 12.000 Quadratmeter. Die rund 1,7 Kilometer lange Strecke soll damit bis zum 19. August bereit für die Asphaltierung sein – trotz Feiertag und Wochenende.

700 LKW Fahrten eingespart

Der Vorteil des modernen Verfahrens liegt aber nicht nur in der Verkürzung der Bauzeit und damit geringerer Belastung für die Anrainer. „Das sofortige Recyceln des abgetragenen Materials spart 700 Lastwagenfahrten und senkt somit den ökologischen Fußabdruck. Kreislaufwirtschaft und Recycling inklusive CO2-Neutralität liegen bei Planung und Bau immer im Fokus des Landes Salzburg“, erläutert Radauer. Zudem sind keine Deponien oder Flächen zur Zwischenlagerung nötig.

Vorteile Fräsrecycling-Baumischverfahren

Keine Bitumen-Verunreinigungen

Ein Problem während des Asphaltiervorganges stellte bisher, die durch klebriges Bitumen verursachten unschönen schwarzen Reifenspuren auf umliegenden Straßen dar. In Salzburg wird dagegen erstmalig Kalkhydrat verwendet um den Austrag des Bitumens zu vermeiden. „Dadurch ist die Straße für den Baustellenverkehr sofort befahrbar und es kommt zu keinen Verunreinigungen mehr. Gerade in den immer heißer werdenden Sommermonaten ein echter Vorteil. Die nächste Asphaltschicht kann zudem rascher aufgebracht werden. Außerdem trägt das Kalkhydrat zu einer Optimierung des gesamten Schichtverbundes bei und erhöht die Lebensdauer des Straßenkörpers“, erklärt Radauer.

Pilotprojekt Kalkhydrat

Kalkhydrat kommt aber nicht nur bei den Asphaltschichten zum Einsatz, sondern zuvor schon für die Zementstabilisierung, als Alternative zur erforderlichen Absplittung des Bitumens. „Das ist ein österreichweit erstmaliges Vorgehen und ein Pilotprojekt des Landes Salzburg“, zeigt sich Isabella Radauer von der Landesstraßenverwaltung erfreut über diese technische Möglichkeit.

Sanierung Schwaitl Landesstraße

Quelle: Land Salzburg

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