vonOTS
DEZEMBER 01, 2024
Preis wird an Vorzeigeprojekte in der Forstwirtschaft vergeben.
Am 29. November 2024 hat Bundesminister Nobert Totschnig im Marmorsaal des Landwirtschaftsministeriums in Wien sechs Preisträgerinnen und Preisträger mit dem Österreichischen Staatspreis Wald ausgezeichnet. „Mit dem Staatspreis Wald setzen wir ein Zeichen der Anerkennung für jene Menschen, die tagtäglich Großes leisten. Der Preis steht seit seiner Gründung für die vorbildliche Bewirtschaftung und Innovation in der Forstwirtschaft. Er würdigt die Fähigkeit, den Wald gleichzeitig naturverträglich und wirtschaftlich zu nutzen und dabei auch zukünftige Generationen im Blick zu behalten. Auch dieses Jahr wurde eine Vielzahl an außergewöhnlichen Projekten eingereicht. Ich gratuliere allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern und besonders den Preisträgerinnen und Preisträgern der sechs Kategorien.“
Der Staatspreis Wald wurde in 6 Kategorien vergeben
1.Nachhaltige Waldbewirtschaftung
Der Staatspreis ging an Rainer Wolfgang Göschl aus der Steiermark für sein Projekt „Forstbetrieb Göschl - Am Puls der Zeit seit Generationen“. Die Waldflächen des Forstbetriebs Göschl, welcher 3 Generationen umfasst, verteilen sich auf verschiedene Gebiete mit unterschiedlichen Wuchsbedingungen und forstlichen Voraussetzungen. Jede Fläche wird daher einzeln und speziell bewirtschaftet, welches ein umfangreiches forstliches und waldbauliches Wissen voraussetzt. Das gewonnene Wissen wird durch die praktizierte Praktikantenausbildung weitergegeben. Zudem ermöglichen innovative Maßnahmen und ein effizientes Erschließungsnetz eine ökonomisch erfolgreiche, nachhaltige Waldnutzung.
2. Klimaangepasste Waldbewirtschaftung
Der Staatspreis ging an Günter Kleinszig aus Kärnten für sein Projekt „Wolschartwald - Klimafitter Wald zwischen ökologischer Notwendigkeit und ökonomischer Machbarkeit“. Nach dem starken Schneebruch 1995/96 wurde begonnen, die Baumartenwahl an die sich ändernden Klimabedingungen anzupassen. Wissenschaftlich fundierte Entscheidungen spielten bzw. spielen dabei eine wichtige Rolle. Die biologische Vielfalt wird durch Einbringung von Stieleichen und verschiedenen Laubbaumarten gefördert. Die Vitalität und Wasserversorgung der Bestände werden durch Stammzahlreduktionen und Feuchte-Monitoring verbessert. Der Betrieb Kleinszig erhält Totholz für "Spechtbäume" und hat 500 Nistkästen installiert, welche regelmäßig gewartet werden. Eine enge Zusammenarbeit mit Forschungs- und Bildungseinrichtungen wird forciert.
3. Schutzwaldmanagement
Der Staatspreis ging an die Agrargemeinschaft Göriacher Genossenschaftswald aus Salzburg für ihr Projekt „Zukunftsorientiertes Schutzwaldmanagement der Agrargemeinschaft Göriacher Genossenschaftswald“. In der Biosphärenparkgemeinde Göriach wird der Schutz des Siedlungsraums durch eine zukunftsorientierte Schutzwaldbewirtschaftung mit Fokus auf die Bedürfnisse der Bevölkerung vor Ort, Forstschutz im Steilgelände und einen klimafitten Wald für Generationen gewährleistet.
4. Wald-Wild-Management
Der Staatspreis ging an die Jagdgemeinschaft Sulzberg II aus Vorarlberg für ihr Projekt „Neuausrichtung der Genossenschaftsjagd Sulzberg ll“. Die Jagdgemeinschaft verbessert ihr Wald-Wild-Management durch eine detaillierte Problemanalyse und innovative Ansätze. Sie fördert einen gesunden Wildbestand, verbessert den Dialog zwischen Waldbesitzern und der Öffentlichkeit und etabliert nachhaltige Wildbewirtschaftung. Störungsarme Bejagung und angepasste Rehwildfütterung optimieren den Lebensraum, während präzises Monitoring wertvolle Einblicke bietet. Öffentlichkeitsarbeit, wie Flurreinigungen und Bildungsmaßnahmen, stärkt das Verständnis für Wild und Jagd. Die Jagdgemeinschaft kombiniert traditionelles Jagdbrauchtum, moderne Methoden und ökonomische Nachhaltigkeit.
5. Innovation
Der Staatspreis ging an die palos GmbH der LIECO-Gruppe für ihr Projekt „Digitales Referenzwaldgebiet Sparbach zur Entwicklung und Evaluierung einer Plattform für digitales Forstmanagement“. Das „Digitale Referenzwaldgebiet Sparbach“ setzt durch seine innovative Kombination von Laserscanning, Drohnen-, Luft- und Satellitenbildern neue Maßstäbe in der Forstinventur. Die Plattform „palos“ ermöglicht präzise, kosteneffiziente und nachhaltige Forstplanung, unterstützt durch KI-gestützte Methoden. Sie bietet maßgeschneiderte Lösungen für Waldbesitzer und fördert sowohl ökologische Nachhaltigkeit als auch ökonomische Rentabilität. Das Projekt stärkt die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Österreich und zeigt, wie moderne Technologie die Forstwirtschaft revolutionieren kann
6. Jugend
Der Staatspreis ging an die Landjugend Krumbach (Niederösterreich) für das Projekt „Durchforstung des Gemeindewaldes für den guten Zweck“. Einmal im Jahr durchforsten die Mitglieder der Landjugend Krumbach den Wald der Gemeinde Krumbach. Aus dem geschlagenen Holz werden Hackschnitzel produziert und verkauft. Der Reinerlös wird für einen guten Zweck gespendet.
Quelle: OTS