vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 03, 2022
LH-Stv. Eisenkopf: Trockenrasen Rokos als wesentlicher Beitrag einer intakten Naturlandschaft im Burgenland
Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf präsentierte heute, 2. September 2022, gemeinsam mit Bürgermeisterin Rita Stenger und dem Urbarial-Obmann der Gemeinde Siegendorf Stefan Schaja, das geplante Naturschutzgebiet Trockenrasen Rokos in Siegendorf. „Auch abseits der klassischen Schutzgebiete, wie Nationalpark, Naturparke oder Europaschutzgebiete findet sich im Burgenland eine intakte Naturlandschaft. Das geplante Schutzgebiet Trockenrasen Rokos, als Erweiterung der Siegendorfer Pußta und Heide, trägt maßgeblich zu einem positiven Ortsbild, als auch zu einem wichtigen Lebensraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten bei“, so LH-Stv. Eisenkopf. Rund 40% der Landesfläche stehen im Burgenland bereits unter Naturschutz.
Die Gemeinde Siegendorf hat mit dem Natur- und Landschaftsschutzgebiet Siegendorfer Pußta und Heide bereits ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet. Zukünftig soll mit dem geplanten Naturschutzgebiet Trockenrasen Rokos ein weiteres folgen. Das Gebiet erstreckt sich am Rande des Ortsgebietes auf einer Fläche von mehr als 15 Hektar in südöstlicher Richtung. „Eine intakte Natur in der eigenen Gemeinde bietet nicht nur bedrohten Tier- und Pflanzenarten einen Rückzugsort, sondern ermöglicht auch der Ortsbevölkerung das Naturerlebnis vor der eigenen Haustür“, betonte Bürgermeisterin Stenger.
Trockenrasen Rokos
Im Frühling sind an den steilen Hängen zahlreiche Blüten des Frühlings-Adonisröschens und der violetten Königskerze zu finden. Zum dominierenden Schafschwingel, einem trittresistenten Horstgras, gesellen sich Steppengräser wie das Feder- und Pfriemengras sowie der im Gebiet sehr häufige Goldbart. Der vom Aussterben bedrohte Boden-Tragant, ein gelb blühender Schmetterlingsblüter, findet im Gebiet eines seiner letzten Vorkommen. Die niedere und lückige Vegetation begünstigt das Vorkommen der ebenfalls vom Aussterben bedrohten Ziesel, die im Gebiet einen besonders geeigneten Lebensraum vorfinden, um im weichen Sandboden Baue zu graben. Bemerkenswert ist das Vorkommen einer 170 Brutpaare umfassenden Kolonie von Bienenfressern, einer überaus farbenprächtigen Vogelart, die warmes Klima bevorzugt und in Lehmwänden brütet.
Um die Lebensgemeinschaft der Trockenrasen langfristig zu erhalten, ist es notwendig, die Beweidung des Gebietes mit Rindern weiter zu führen und aufwachsende Gebüsche und Bäume zurück zu schneiden.
Quelle: Land Burgenland