vonRedaktion Salzburg
MAI 01, 2024
LR Fellner, Bildungsdirektorin Penz und Digitalisierungsbeauftragter Opriessnig in VS Villach-St. Martin – LR Fellner: „Elias ist viel mehr als eine Maschine. Er steht für den technischen Fortschritt und die Digitalisierung. Themen, die gerade im schulischen Bereich immer wichtiger werden“
KLAGENFURT. An einer gemeinsamen Turnstunde mit „Elias“ erfreuten sich heute, Dienstag, die Schülerinnen und Schüler der Volksschule St. Martin in Villach gemeinsam mit Bildungsreferent LR Daniel Fellner, Bildungsdirektorin Isabella Penz und Gernot Opriessnig, dem Digitalisierungsbeauftragten der Bildungsdirektion Kärnten. Elias ist ein humanoider Roboter, der sowohl in Aussehen als auch Fähigkeiten dem menschlichen Vorbild nachempfunden ist. So kann Elias beispielsweise gehen, sprechen und sehen. In der gemeinsamen Turnstunde mit den Schülerinnen und Schülern stellte Elias sein „Können“ unter Beweis. So vollführte er mehrere Kunststücke und animierte die Kinder – die mit großen Augen den Bewegungen folgten – zum Mitmachen.
Die Turnstunde eigne sich als nur eine der vielen Einsatzgebiete für „Elias“, den „Digitalisierungsbotschafter“ der Bildungsdirektion Kärnten, wie Bildungsreferent Fellner vor Ort betonte. „Elias ist viel mehr als eine Maschine. Er steht sinnbildlich für den technischen Fortschritt und die Digitalisierung. Themen, die gerade im schulischen Bereich immer wichtiger werden“, so Fellner. Um am Ball zu bleiben und die Kinder zeitgemäß zu unterrichten, sei es wichtiger denn je, die digitalen Fortschritte nicht mehr isoliert in einem Fach zu lehren, sondern integrativ in alle Bereiche der Schulbildung einfließen zu lassen - wie auch im Turnunterricht. „Und man glaubt gar nicht, welches Potenzial hier in Elias schlummert“, so Fellner. So vermag es der Roboter, Bewegungsabläufe präzise auszuführen und diese immer wieder in gleichbleibender Präzision zu wiederholen. „Es ist möglich, ihm genaue Bewegungen beizubringen, die er fehlerfrei vorturnt. Die Schülerinnen und Schüler wiederum sind so begeistert von diesem ,technischen Spielzeug‘, dass sie mit Feuereifer dabei sind“, ergänzte der Bildungsreferent und unterstrich den Mehrwert „auf allen Seiten“. „Durch den Einsatz von Elias lässt sich gleichzeitig eine lustige und anspruchsvolle Turnstunde gestalten und die Begeisterung der Kinder für Technik fördern“, so Fellner.
Auch würden so mögliche Fehler in Bewegungsabläufen, welche später nur schwer korrigiert werden könnten, verhindert werden, ergänzt Gernot Opriessnig, Digitalisierungsbeauftragter der Bildungsdirektion Kärnten und „Chef“ des humanoiden Roboters Elias. „Elias Vorteil liegt auch darin, dass man ihm Bewegungsabläufe sehr exakt beibringen kann und er diese immer wieder absolut fehlerfrei wiederholt“, so Opriessnig. Was bei Elias so einfach und spielerisch aussieht, ist aber gar nicht wenig Arbeit. „Das erfordert sehr viel Vorarbeit“, betont Opriessnig. Elias kommt aber noch in vielen weiteren Bereichen zum Einsatz, sowie natürlich in der Informatik oder beispielsweise in der Medizintechnik. „Elias kann hier bei Kindern mit motorischen Förderbedarf helfen, indem er mit unendlicher Geduld Bewegungen fehlerfrei vormacht“, so der Digitalisierungsbeauftragte.
Isabella Penz, Bildungsdirektorin Kärnten: „Die Digitalisierung generell und speziell im Schulbereich muss als großes Ganzes gesehen werden. Akzeptanz und Eigeninitiative sind wesentliche Träger der erfolgreichen Einführung digitaler Technologien im Schulbereich. Elias kann durch sein menschliches Verhalten hier helfen, Hemmungen abzubauen und Akzeptanz und Motivation besonders bei technikfernen Personengruppen steigern.“
Elias entstammt der 6. Generation des Robotertyps NAO der französischen Firma Aldebaran. Er ist frei programmierbar, das bedeutet, dass prinzipiell jeder „Muskel“ einzeln angesteuert werden kann. Vorgefertigte Bewegungsmuster wie „Gehen“ fassen eine Vielzahl von erforderlichen Einzelaktionen zusammen und erleichtern damit die Entwicklungsarbeit. Durch berührungsempfindliche Stellen kann Elias auch auf physische Reize reagieren. Entsprechende Entwicklungsarbeit vorausgesetzt, kann Elias in einigen Belangen dem menschlichen Vorbild erstaunlich nahekommen. Dies ermöglicht einen ungezwungenen Umgang mit Technik, was vor allem für technikferne Menschen und Kinder sehr vorteilhaft sein kann.
Abgesehen von den motorischen Fähigkeiten ist Elias ein leistungsfähiger mobiler Computer mit Internetanbindung, Sprachein/ausgabe und Kameras. Man kann ihn also mit anderen Geräten, bekannte Sprachassistenten oder ähnlichem verbinden. Bis Elias, oder einer seiner Nachfolger, allerdings tatsächlich eigenständig unterrichten kann, wird es noch einige Zeit dauern, in diesem Punkt waren sich alle Anwesenden einig.
Quelle: Land Kärnten