vonRedaktion Salzburg
JULI 24, 2024
Wien weiterhin auf der Roten Liste, Details für Heumarkt-Projektvariante vom April 2024 gefordert
Von 21. bis 31. Juli 2024 tagt in New Delhi, Indien, das UNESCO-Welterbe-Komitee. Heute Vormittag war die Welterbestätte Historisches Zentrum Wien Gegenstand der Beratungen. Im Mittelpunkt stand die Frage, ob die Strategien und Instrumente zum Schutz des Welterbes ausreichen und wie eine Entscheidung für den Heumarkt aussehen könnte, die mit dem Outstanding Universal Value (OUV) verträglich ist.
Inhaltliche Basis für die Beratungen zu Wien waren die Ergebnisse der Advisory Mission des Direktors des Welterbezentrums, von ICOMOS und ICCROM in Wien im März 2024. Im Vorfeld zur 46. Sitzung des Welterbe-Komitees wurden in einem Entscheidungsentwurf (Draft Decision) die bereits im Managementplan definierten Schutzinstrumente als nicht ausreichend angesehen. Ebenfalls wurde in dieser Draft Decision gefordert, das Projekt Heumarkt höhenmäßig gegenüber der bei der letzten Sitzung im September 2023 in Riad vorgestellten Variante zu reduzieren.
Da diese Draft Decision auf unvollständigen Informationen basierte, wurde auf Initiative eines Mitglieds des Welterbe-Komitees (Griechenland) mit Unterstützung von mehr als zehn Mitgliedsländern die Diskussion zu Wien heute Vormittag eröffnet.
In der finalen Entscheidung des Komitees zu Wien wurden die Anstrengungen Wiens zum Schutz des Welterbes gewürdigt. Die Ergebnisse der März 2024 Mission werden als ergänzende Hinweise (working tool) verstanden, sind jedoch nicht in vollem Umfang umzusetzen.
Für jene Variante für die Entwicklung des Heumarkts, die auf Initiative von State Party, Stadt Wien und Welterbezentrum gemeinsam mit dem Projektentwickler
Wertinvest im April 2024 erarbeitet wurde (Hotelscheibe 48m, Wohnscheibe 44m), wird die State Party gebeten, Detailinformationen zu übermitteln und für einen weiteren Expert*nnenbesuch (reactive monitoring mission) zur Verfügung zu stehen. Es wurde in Aussicht gestellt, dass eine Projektvariante, welche auf jener vom April 2024 basiert, nach einer Evaluierung durch die Beratungsgremien der UNESCO, als welterbeverträglich beurteilt werden könnte und in weiterer Folge eine Streichung von der Liste der gefährdeten Welterbestätten in der nächsten Sitzung des Komitees erfolgen könnte.
Bis zu diesem Zeitpunkt bleibt das Historische Zentrum Wien als Welterbestätte auf der Roten Liste.
Die österreichische Delegation vor Ort besteht aus Expert*innen aus den Ministerien BMKÖS und BMEIA, ICOMOS Österreich und der Stadt Wien (Sitemanagement Stadtbaudirektion). Auf der politischen Ebene ist die Delegation durch Landtagspräsident Ernst Woller, politischer Welterbebeauftragter der Stadt Wien, und Gemeinderat Omar Al-Rawi vertreten.
Quelle: Stadt Wien