Wien: UNESCO-Welterbestätten Schloss Schönbrunn und japanische Burg Himeji schließen Partnerschaft.

vonOTS
NOVEMBER 15, 2024

Foto: SKB/Christian Mikes

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Enge Zusammenarbeit und intensiver kultureller Austausch stehen im Mittelpunkt der Vereinbarung.

155 Jahre nach der Unterzeichnung des österreichisch-japanischen Freundschafts-, Handels- und Schifffahrtsvertrags von 1869 fand am 15.11.2024 die Unterzeichnung der Partnerschaft von Schloss Schönbrunn und der japanischen Burg Himeji in den Weißgoldzimmern von Schloss Schönbrunn statt. Der feierlichen Zeremonie wohnten der Bürgermeister der Stadt Himeji, Hideyasu Kiyomoto, der japanische Botschafter in Österreich, Ryuta MIZUUCHI sowie weitere hochrangige Vertreter:innen der Stadt Himeji und des Büros für Tourismus und Wirtschaft sowie des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft als Eigentümervertreter der Schönbrunn Group und Verteter:innen der Wirtschaftskammer Österreich bei. Eine zweite zeremonielle Unterzeichnung ist rund um den Österreich-Tag auf der Expo 2025 Osaka für den 24.5.2025 in Himeji geplant.


Mit dieser Übereinkunft bekräftigen die Vertreter:innen von Schloss Schönbrunn und der Burg Himeji ihr Engagement für den Erhalt der unersetzlichen Schätze, die ihrer Obhut anvertraut wurden. Zugleich gehen wir in eine Zukunft mit einer gemeinsamen Vision geprägt von kultureller Diplomatie, Bildungsarbeit und eines nachhaltigen Tourismus. Diese Partnerschaft ist ein Zeugnis der Kraft internationaler Zusammenarbeit, und ich habe keinen Zweifel daran, dass die Früchte unserer Zusammenarbeit unzähligen Gästen zugutekommen werden“, hob Klaus Panholzer, CEO der Schönbrunn Group hervor. Und ergänzt: „Beide Nationen verbindet auch die Liebe zu den schönen Dingen des Lebens „Kunst, Kultur und Literatur.


In meiner Funktion als Eigentümervertreter der Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. (SKB) begrüße ich das Partnerschaftsabkommen zwischen der Stadt Himeji und Schönbrunn Group als einen bedeutenden Schritt zur Stärkung der internationalen Beziehungen sowie des interkulturellen Austauschs. Die zukünftige Intensivierung der Zusammenarbeit mit der Stadt Himeji wird nicht nur dazu beitragen, unsere beiden UNESCO-Welterbestätten näher zusammenzuführen, sondern auch die freundschaftlichen Verbindungen weiter zu vertiefen“, so Alexander Palma, Leiter der Sektion Kulturelles Erbe im Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft.


Die nächste EXPO findet von 13. April bis 13. Oktober 2025 in Osaka, Japan zum Thema "Designing Future Society for Our Lives" statt. Nach 1970 ist dies die zweite Weltausstellung in Osaka.


Mehr als 160 Länder nehmen an der Weltausstellung teil, über 28 Millionen Besucher:innen werden erwartet. Österreich wird mit einem spektakulären Pavillon unter dem Motto „Composing the Future“ vertreten sein. Der Österreich-Auftritt auf der EXPO baut damit auf ein Element, das Österreich stark mit Japan verbindet: die Musik. Neben Österreichs bekannten Stärken in Musik und Kultur wird Österreichs innovativer und nachhaltiger Beitrag zur Gestaltung der Zukunft und zur Lösung globaler Herausforderungen gezeigt. Der Pavillon wird so zur Bühne für die Leistungen österreichischer Unternehmen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen.

Die Schlosspartnerschaft zwischen Himeji und Schönbrunn ist ein Symbol für die tief verwurzelte Freundschaft unserer beiden Länder und die gegenseitige Wertschätzung unseres kulturellen Erbes. Sie steht aber auch dafür, was Österreich mit der EXPO-Teilnahme erreichen möchte: Die bereits jetzt ausgezeichneten Beziehungen zu Japan auf allen Ebenen- in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur langfristig und nachhaltig zu vertiefen“, so die ehrenamtliche Regierungskommissärin für die österreichische EXPO- Beteiligung, Bundesministerin a.D. Dr. Ursula Plassnik.


Wirtschaftliche Beziehungen Japan und Österreich

Japan als Austragungsort der Expo 2025 hat auch für Österreichs Wirtschaft große Relevanz: Mit einem Handelsvolumen von rund 4,6 Mrd. Euro im Jahr 2023 ist Japan einer der wichtigsten Handelspartner für Österreich in Übersee und nach China der zweitwichtigste Markt in Asien, der gemessen am gesamten österreichischen Exportvolumen 8 Prozent ausmacht. Österreich zählt damit zu den zehn größten Exportländern aus der EU nach Japan.

80 % der heimischen Japanexporteure sind KMU. Wichtigste In- und Exportgüter sind Maschinenbau, die Automobilbranche sowie die Halbleiterindustrie. Ca. 80 österreichische Firmen sind in Japan durch Repräsentanzen oder Niederlassungen tätig; in Österreich sind ca. 100 japanische Unternehmen präsent.

Mit Blick auf die Markt- und Innovationschancen im wirtschaftlich dynamisch wachsenden ostasiatischen Raum ist die EXPO ein wichtiger Türöffner, der weit über die für Österreich großen Chancen in japanischen Wachstumsmärkten hinausweist. Die EXPO bietet österreichischen Unternehmen eine einzigartige Gelegenheit, sich mit innovativen Produkten und Dienstleistungen auf einer globalen Bühne zu präsentieren und nachhaltige, zukunftsweisende Partnerschaften zu etablieren. Auch Kulturpartnerschaften eröffnen unseren Unternehmen dabei neue Möglichkeiten für internationale Zusammenarbeit“, erklärt Michael Otter, Leiter der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA. Die EXPO-Teilnahme wird vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft und der Wirtschaftskammer Österreich gemeinsam umgesetzt und finanziert. Nähere Infos finden Sie unter: www.expoaustria.at.


Steigende Tourismuszahlen

Japan erfreut sich einer immer weiter steigenden Beliebtheit unter Reisenden. Im ersten Halbjahr 2024 haben 17,8 Millionen Tourist:innen Japan besucht. Das sind 8,9 Prozent mehr als zur selben Zeit im bisherigen Rekordjahr 2019.

Im gleichen Zeitraum wurden in Österreich 75,70 Mio. Nächtigungen registriert. Die Zahl der Nächtigungen lag damit nur knapp unter dem Niveau von 2019, wo in den ersten sechs Monaten 76,35 Mio. Nächtigungen verzeichnet wurden.


UNESCO Welterbestätten

Beide Partner, Schloss Schönbrunn und die Burg Himeji, gehören zu den ersten Stätten, die in Japan und Österreich von der UNESCO als Welterbe anerkannt wurden. Bis heute tragen sie diesen besonderen Status und zählen weiterhin zu den weltweit bedeutendsten Kulturstätten.


Himeji-jo UNESCO Welterbe seit 1993

Himeji-jo ist das beste erhaltene Beispiel für die japanische Schlossarchitektur des frühen 17. Jahrhunderts und besteht aus 83 Gebäuden mit hoch entwickelten Verteidigungssystemen und ausgeklügelten Schutzvorrichtungen aus der Zeit der Shogune. Es liegt bei Himeji, einer Stadt mit 527.000 Einwohner:innen und etwa100 Kilometer westlich von Osaka

Expert:innen bezeichnen es als Meisterwerk der Holzbaukunst, das Funktion und Ästhetik vereint, sowohl in seinem eleganten Erscheinungsbild, das durch die weiß verputzten Lehmmauern vereinheitlicht wird, als auch in der Subtilität der Beziehungen zwischen den Gebäudemassen und den mehreren Dachschichten. Die Anlage wurde 1346 gegründet, später mehrfach erweitert und besteht aus mächtigen Steinwällen und filigranen Holzbauten, z. B. dem fünfstöckige Hauptturm.


Schloss und Gärten von Schönbrunn UNESCO Welterbe seit 1998

Das Schloss Schönbrunn stellt zusammen mit seinem Park eines der besterhaltenen barocken Ensembles Europas dar. Mehr als 300 Jahre lang fungierte es als kaiserliche Sommerresidenz und symbolisierte Macht und den Einfluss der Habsburger auf die europäische Geschichte. Aus einem kaiserlichen Jagdschloss hervorgegangen, wurde die Residenz bis ins 19. Jahrhundert mehrmals umgebaut und modernisiert.

Nähere Informationen und Reservierung sowie aktuelle Öffnungszeiten finden Sie unter www.schoenbrunn.at


Nähere Informationen und Reservierung sowie aktuelle Öffnungszeiten finden Sie unter Das Weltkulturerbe: Der Nationalschatz der Burg Himeji


Quelle: OTS

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