vonRedaktion International
MÄRZ 15, 2021
LH-Stellvertreter Pernkopf/BM Köstinger/LR Lackner/LR Seitinger: Unberührte Natur für alle Zeiten schützen und bewahren
Der Urwald Rothwald im Wildnisgebiet Dürrenstein ist das erste UNESCO-Weltnaturerbe Österreichs und steht damit in einer Reihe mit dem Yellowstone Park und den Galapogos Inseln. Im „Haus der Wildnis“ in Lunz am See soll dieser Urwald in Kürze für jedermann erlebbar werden. LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf gewährte Bundesministerin Elisabeth Köstinger, der steirischen Naturschutz-Landesrätin Ursula Lackner und Agrar-Landesrat Johann Seitinger nun erste Einblicke in die Räumlichkeiten und die Ausstellung.
Pernkopf: „Wir wollen diese unberührte Natur für alle Zeiten schützen und für die Nachwelt bewahren. Die Sehnsucht für die Ursprünglichkeit der Natur ist durch die Pandemie noch weiter gestiegen. Mit dem Wildnisgebiet haben wir dafür ein absolutes Juwel von internationalem Rang, und mit unserem ‚Haus der Wildnis‘ schaffen wir dafür eine Anlaufstelle und ein Ausgangspunkt für Wanderungen und Expeditionen. Zudem ist dieses Zentrum ein perfektes Beispiel für eine gelungene Ortskernbelebung und eine erfolgreiche Regionalentwicklung.“ Im neuen Zentrum werden neben einer Ausstellung u.a. auch Forschungseinrichtungen, der Tourismus und Gastronomie Platz finden. Bund, Land und EU fördern das 6-Millionen-Euro-Haus, rund 2,5 Millionen Euro davon sind durch private Spenden finanziert.
Das Wildnisgebiet umfasst bislang 3.500 Hektar, in den letzten Jahren gab es immer wieder Überlegungen, das Gebiet in Richtung Steiermark zu erweitern. Auch dazu machten sich Köstinger, Lackner und Seitinger in Lunz ein Bild vor Ort.
Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger: „Dieses Gebiet ist absolut schützenswert. Es ist schön, dass es eine so große Fläche noch gibt, die ein reines Wildnisgebiet ist. Ich hoffe daher auf eine länderübergreifende Einigung, damit es uns gelingt, diesen Naturschatz zu bewahren.“
Landesrätin Ursula Lackner: „Das Wildnisgebiet Dürrenstein ist ein einzigartiges Naturjuwel. Das Haus der Wildnis veranschaulicht den großen Stellenwert dieser unberührten Naturlandschaft für die biologische Vielfalt. Es gibt schon seit mehreren Jahren Bestrebungen, das Gebiet auf die steirische Seite auszuweiten – da ist das gemeinsame Treffen eine gute Gelegenheit, die Vernetzung mit den Beteiligten zu verstärken.“
Landesrat Hans Seitinger: „Das Wildnisgebiet ist eine einzigartige Chance, tausenden Menschen den Unterschied von unberührten Naturlandschaften und nachhaltigem Wirtschaftswald aufzuzeigen. Darüber hinaus kann eine Region damit eine neue Art von sanftem Tourismus erfahren.“
Bislang war der Zutritt zu dem höchst geschützten Naturreservat lediglich auf 250 geführten Touren im Jahr beschränkt und das aus gutem Grund: Das Ökosystem mit den uralten, mächtigen Buchen im 400 Hektar großen Urwald ist äußerst sensibel und darf zum Schutz dem Massentourismus nicht ausgesetzt werden. Im „Haus der Wildnis“ wird es für alle erlebbar. Die Ausstellung ist Urwald, Wildnis und Wasser der gesamten Region gewidmet und ist eine Mischung aus modernen Medien, Virtual Reality, interaktiven Stationen und Stationen zum Vertiefen. So machen ein großes Geländemodell in Kombination mit Filmen das Wildnisgebiet erlebbar. Ein Emotionsraum wir die vier Jahreszeiten im Urwald zeigt. Zwei Aquarien demonstrieren die Auswirkungen des Klimawandels auf dem Lunzer See. Außerdem wird auch ein Bohrkern aus dem Lunzer See zur Schau gestellt. Natürlich wird es auch Stationen für Kinder und vieles mehr zu entdecken geben.
Der Holzbau selbst wurde von den Architekten MAURER&PARTNER entworfen. Dabei machten sie es sich zur Aufgabe, Wildnisgebiet, Nachhaltigkeit, Urwald, Natur und zeitgemäße Architektur zu verknüpfen. In Anlehnung an die Vorgänge in einem nicht bewirtschafteten, unberührten Wald, basiert der Entwurfsgedanke auf dem Bild von fünf umgestürzten, übereinander liegenden Baumstämmen, die ineinander verschnitten sind und so einen Raum ausbilden. Ein eindeutiges Zeichen für natürliche Verwandlungsprozesse – aus Abgestorbenem wird wieder neues Leben.
Quelle: Land Niederösterreich