Kärnten: Über 100 Brücken wird sie fahren

vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 30, 2024

Foto: Büro LHStvin Schaunig

Bauliche Fertigstellung der Koralmbahn – Meilenstein im Jahrhundertprojekt – BMin Gewessler: Wichtiger Beitrag zur Mobilitätswende – LHStv.in Schaunig: Mit Eröffnung verändert sich die geographische Lage Kärntens

GROß ST. FLORIAN, STEIERMARK. Mehr als 100 Brücken, mehr als 50 Tunnelkilometer, 23 Bahnhöfe und Halte, 45 Minuten Fahrzeit zwischen Klagenfurt und Graz – das sind die Eckdaten eines Mega-Verkehrsprojekts, das nach 26 Jahren Bauzeit nun fertiggestellt ist. Während Bahnhöfe da und dort noch ihren Feinschliff erhalten, startet auf der Bahnstrecke selbst nun die so genannte Inbetriebnahmephase. Am neuen Bahnhof Groß St. Florian in der Steiermark trafen sich Spitzenvertreterinnen und -vertreter von ÖBB und Politik und fuhren nach einer Pressekonferenz gemeinsam einige Kilometer in das Herzstück der Koralmbahn, den insgesamt 33 Kilometer langen Koralmtunnel, ein.

LHStv.in Gaby Schaunig betonte die historische Dimension der Fertigstellung des Verkehrswegs: „Zwei einschneidende Ereignisse innerhalb weniger Jahrzehnte haben die geographische Lage Kärntens grundlegend verändert: Österreichs Beitritt zur EU am 1. 1. 1995 und nun, 30 Jahre später, die Inbetriebnahme der Koralmbahn. Aus einer ehemaligen Grenzlage ist Kärnten ins Herzen Europas gerückt, mit der Koralmbahn als starke Schlagader.“

Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, sagte: „Die Klimakrise stellt uns vor große Herausforderungen. Die Koralmbahn kommt da genau richtig. Sie wird noch mehr Menschen vor Augen führen, wie einfach und schnell der öffentliche Verkehr funktionieren kann. Die Koralmbahn leistet damit einen wichtigen Beitrag für die Mobilitätswende.“

Andreas Matthä, CEO ÖBB, zeigte sich „stolz auf diesen wichtigen Meilenstein. Wir stehen damit vor einer Revolution im öffentlichen Verkehr. Die Koralmbahn eröffnet eine glänzende Mobilitätszukunft für die Region. Ab Dezember 2025 reisen unsere Fahrgäste in 45 Minuten zwischen Graz und Klagenfurt – umweltfreundlich, komfortabel und ohne jede Chance für das Auto.“

Schaunig führte weiter aus, dass die Koralmbahn „die Bundesländer Kärnten und Steiermark noch enger zusammenwachsen lässt: Zu einem Wirtschaftsraum Süd mit 1,1 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern, die mit der Koralmbahn ein klimafreundliches und unschlagbar schnelles Mobilitätsangebot erhalten. Die Teilinbetriebnahme in Kärnten vor einem Jahr hat bereits einen ersten tollen Vorgeschmack geliefert auf das, was noch kommt.“

Bevor jedoch die ersten Züge auf der gesamten Strecke unterwegs sein dürfen, heißt es noch mehrere Monate lang testen, messen, üben, proben und einschulen. Insgesamt stehen im kommenden Jahr mehr als 15.000 Testkilometer am Programm. Mit so genannten Hochtastfahrten geht es mit bis zu 275 km/h über die neue Strecke. Bei „Akzeptanzfahrten“ wird dann jedes Detail unter die Lupe genommen. Gleichzeitig wird das Zugsicherheitssystem getestet und alle Objekte entlang der Strecke auf Einflüsse überprüft.

Aber nicht nur die Technik wird hochgefahren. Auch die Menschen hinter dem Betrieb bereiten sich bestmöglich vor. Lokführerinnen und Lokführer lernen die neue Strecke vorab im Simulator kennen, Rettungskräfte und Feuerwehren üben verschiedenste Einsätze.
Der steirische Landesrat Werner Amon betonte: „Mit der Koralmbahn entsteht ein neuer Lebens- und Wirtschaftsraum, der die Steiermark und Kärnten nachhaltig und positiv verändern wird. Davon werden in der Region alle profitieren“. Seine Landesrats-Kollegin Ursula Lackner hob hervor, dass die neue Verbindung auch für den Gütertransport entscheidende Verbesserungen bringen wird und ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz ist.“

Quelle: Land Kärnten

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