vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 17, 2020
LR Fellner: Ein wichtiges Kulturprojekt, das immaterielles Kulturerbe sichtbar macht und das Verständnis zwischen Kärntner Slowenen und deutschsprachigen Bewohnern weiter vertiefen kann
Klagenfurt (LPD). Anlässlich der Zehn-Jahr-Feier der Aufnahme des Elementes „Slowenische Flur- und Hofnamen in Kärnten“ in das nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der Österreichischen UNESCO-Kommission lud das Slowenische Volkskundeinstitut Urban Jarnik im Rahmen von CARINTHIja 2020 gestern Abend zur Ausstellungseröffnung in das Kulturhaus Kulturni dom Pliberk-Bleiburg. Neben der Ministerin für Auslandsslowenen Helena Jaklitsch, Bleiburgs Bürgermeister Stefan Visotschnig, dem Bürgermeister von Neuhaus, Gerhard Visotschnig, und vielen anderen, war Landesrat Daniel Fellner in Vertretung von Landeshauptmann Peter Kaiser vor Ort anwesend.
Im Rahmen der Ausstellung „Überliefertes Namensgut als immaterielles Kulturerbe“, werden die Entwicklung des Flur- und Hofnamen-Projektes, das im Jahr 2019 als Beispiel Guter Praxis ausgezeichnet wurde, vorgestellt und Möglichkeiten aufgezeigt, (grenzüberschreitende) Flur- und Hofnamen-Projekte im Alpen-Adria-Raum zu vernetzen, um einen Erfahrungsaustausch für weitere Forschungen zu fördern.
Landesrat Fellner: „Ausstellungen wie diese sind nicht nur interessant zu besuchen, sie sind auch bestens dazu geeignet, dieses immaterielle Kulturerbe sichtbar zu machen und das Verständnis zwischen Kärntner Slowenen und deutschsprachigen Bewohnern weiter zu vertiefen und zu verbessern, einfach indem man das ‚Andere‘ immer besser als Bereicherung für alle Beteiligten zu begreifen und anerkennen lernt. Es geht immer wieder darum, Grenzen abzubauen. Seien es reale Grenzen oder Grenzen im Kopf. Dessen müssen besonders wir in Kärnten, im Alpen-Adria-Raum, am Schnittpunkt dreier Kulturen, stets bewusst sein und darüber hinaus diese Vielfalt als besonderes Geschenk annehmen, das wir hegen, pflegen und in die Welt hinaustragen – wie es hier mit den slowenischen Flur- und Hofnamen zum Glück passiert“.
Slowenische Hof- und Flurnamen wurden seit der Einwanderung der Slawen im 6. Jahrhundert immer wieder neu gestaltet, sie beziehen sich auf Erscheinungen in der Natur oder geschichtliche Gegebenheiten und sind somit ein wesentlicher und grundleger Teil der sprachlichen und kulturellen Identität der Slowenen in Kärnten. Durch ihren natürlichen Bezug zum Alltagsleben sind Hof- und Flurnamen auch als Spiegel der Geschichte zu betrachten. Im Rahmen des Projektes versuchen ehrenamtlich tätige Vereine und Einzelpersonen in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern, das Namensgut in dialektaler Form nicht nur zu dokumentieren und festzuhalten, sondern auch Land- beziehungsweise Wanderkarten zu erstellen, in denen das überlieferte Namensgut in dialektaler und standardisierter Form festgehalten, lokalisiert und so allen Interessierten zugänglich gemacht wird.
Quelle: Land Kärnten