Steiermark: Übung des Katastrophenschutzes - Wer was tut, wenn der Strom ausfällt

vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 20, 2022

Foto: Land Steiermark/Robert Binder

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Großangelegte Katastrophenschutzübung in der Marktgemeinde Hausmannstätten.

Graz/Hausmannstätten (19. November 2022).- Im Rahmen einer großangelegten Katastrophenschutzübung wurde in der Marktgemeinde Hausmannstätten (Bezirk Graz-Umgebung) gestern (18.11.2022) und heute (19.11.2022) das Szenario einer Strommangellage geübt. Beteiligt waren neben der Gemeinde und der Freiwilligen Feuerwehr Hausmannstätten auch die Polizei, die Bezirkshauptmannschaft, die Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung (FAKS) des Landes Steiermark und Vertreter des Österreichischen Bundesheeres.

Die Marktgemeinde Hausmannstätten hat sich seit dem Jahr 2021 intensiv darauf vorbereitet, eine Strommangellage nach den Richtlinien des Staatlichen Krisen- und Katastrophenschutzmanagements (SKKM) zu bewältigen. Es wurden im Vorfeld bereits umfangreiche Maßnahmen im Bereich der Infrastruktur (Notstromaggregate, betriebseigene Tankstelle, usw.) ergriffen, um gerüstet zu sein. Um die gesetzten Maßnahmen evaluieren zu können und um mögliche Lücken zu schließen, wurde im Rahmen der Übung eine mehrtägige Strommangellage und deren Auswirkungen auf die Kommune beübt. Das Übungsszenario: Am Nachmittag des 18.11. kam es in der Steiermark zu einem flächendeckenden Stromausfall. Nach dem ersten Lagebild ist klar, dass es in den nächsten Stunden bzw. Tagen zu keiner Behebung des Stromausfalls kommen wird, woraufhin die Gemeinde ihre Notfallpläne aktiviert. Im Martkgemeindeamt wurde daraufhin der Krisenstab, der während der 24 Stunden dauernden Übung auch über Nacht im Dienst war, eingerichtet, sowie die Notstromversorgung für die essenziellen gemeindeeigenen Gebäude und die Wasserversorgung aktiviert.

Bürgermeister Werner Kirchsteiger: „Im Zuge der Übung wurde der ausgearbeitete Blackout-Plan der Marktgemeinde beübt. Wir konnten die Sicherstellung des Betriebes proben und die Handhabung der angekauftenNotstromgeneratoren vertiefen. Im Gemeindegebiet werden im Fall einer Strommangellage Infopunkte mit Personal besetzt, wo die Bevölkerung Informationen bekommt und über die weitere notwendige Hilfestellungen organisiert werden. Für Personen, deren Hausbrunnen ohne Strom nicht funktionieren, wird an diesen Infopunkten auch Wasser zur Verfügung gestellt.“ Die Bevölkerung war im Rahmen der Übung eingeladen, mitzuwirken und die Infopunkte aufzusuchen. In weiterer Folge werden die Einwohnerinnen und Einwohner von Hausmannstätten ein Handbuch in Form einer gemeindeeigenen Broschüre zum Umgang mit lang andauernden, flächendeckenden Stromausfällen bekommen.

Bezirkshauptmann Andreas Weitlaner war persönlich als Gast bei der Übung in Hausmannstätten anwesend: „Übungen dieser Art sind sehr wertvoll, um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein. Die Problemfelder Blackout und Strommangellage sind ja relativ neue Bereiche des Katastrophenschutzes, diese Themen sind aber in den vergangenen Jahren und speziell in jüngster Zeit durch die aktuellen weltpolitischen Ereignisse ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Umso wichtiger ist es, dass sich alle staatlichen Ebenen auf den Umgang mit flächendeckenden Stromausfällen vorbereiten. Alle Gemeinden im Bezirk Graz-Umgebung beschäftigen sich bereits seit längerer Zeit mit diesem Thema. Die Vorbereitungen und die nun stattgefundene Übung in der Marktgemeinde Hausmannstätten haben dabei Vorbildcharakter.“

„Neben dem Test der kommunalen Vorgehensweisen wurde durch diese Übung auch evaluiert, wie im Falle von flächendeckenden Stromausfällen Informationen bzw. Hilfsersuchen aus Gemeinden und Bezirken an die Landeswarnzentrale Steiermark übermittelt werden können und wie diese weiterverarbeitet werden. Dies ist wichtig um Problemlagen zu eruieren und Hilfe, so weit wie möglich, dorthin zu bringen, wo sie benötigt wird“, erklärt Harald Eitner, Leiter der Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung. „Bei dem in Hausmannstätten beübten Szenario handelt es sich um eine Referenzübung. Die gemachten Erfahrungen werden in die weiteren überregionalen Planungen einfließen“, so Eitner. Dementsprechend waren bei der Übung auch Vertreter weiterer Behörden, etwa des Magistrat Graz und der Bezirkshauptmannschaft Liezen, als Beobachter anwesend. Die aus der Übung gewonnen Eindrücke und Schlüsse sollen verschriftlicht werden, um sie auch anderen Verwaltungsbehörden und Einsatzorganisationen in Form von Maßnahmenplänen zur Verfügung zu stellen.

Quelle: Land Steiermark

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