Steiermark: Ukrainehilfe - Bisher 6.637 Aufnahmen im steirischen Ankunftszentrum vorgenommen

vonRedaktion Salzburg
JUNI 02, 2022

Foto: Land Steiermark/Robert Binder

Betriebszeiten werden optimiert – Ausschreibung für Weiterbetrieb läuft.

Graz (2. Juni 2022).- Vor exakt 100 Tagen begann der Krieg in der Ukraine, vor zehn Wochen wurde in der Halle D am Areal der Grazer Messe das steirische Ankunftszentrum für Vertriebene aus der Ukraine eingerichtet. Mit Stichtag heute, 2. Juni 2022, wurden im Ankunftszentrum 6.637 Personen aus der Ukraine aufgenommen. In der Steiermark waren es zum selben Datum insgesamt 7.602 Vertriebene. In der Grundversorgung befinden sich aktuell 6.723 Ukrainerinnen und Ukrainer, davon 1.663 Kinder unter 14 Jahren. Insgesamt wurden bisher 8.004 freie Quartiersplätze in der Steiermark gemeldet.

Im Ankunftszentrum arbeiten Flüchtlingsreferat des Landes, Landespolizeidirektion, Bundesamt für Fremden und Asyl, Rotes Kreuz, Caritas und Kinderfreunde zusammen.

Neue Betriebszeiten im AnkunftszentrumIn den letzten Tagen ist ein deutlicher Rückgang an Registrierungen zu verzeichnen. Daher werden die Betriebszeiten im Ankunftszentrum ab 4. Juni 2022 optimiert: Der Eintritt in die Registrierungsstraße ist ab diesem Datum von Montag bis Freitag von 8 bis 14 Uhr möglich. Wer bis 14 Uhr im Ankunftszentrum die Halle betritt, kann alle Stationen durchlaufen. Nach 14 Uhr werden alle Ankommenden mit Schlafplatz, Verpflegung sowie Hygieneartikel versorgt und können ab dem kommenden Werktag ab 8 Uhr die Stationen durchlaufen.

Von Montag bis Sonntag bleiben die Registrierungen durch das Rote Kreuz, Erstversorgung, Verpflegung und Schlafmöglichkeit von 0 bis 24 Uhr unverändert. Für Samstag und Sonntag ist ein Bereitschaftsdienst eingerichtet. Selbstverständlich wird für außerplanmäßigen Andrang vorgesorgt, so dass alle beteiligten Organisationen rasch reagieren können.

Ab Dienstag kommender Woche (07.06.2022) werden die regionalen Erfassungsstellen der Polizei aufgelassen und für den Bedarfsfall durch ein mobiles Team ersetzt. Alle Registrierungen sollen nach Möglichkeit im Ankunftszentrum durchgeführt werden.

„Das Ankunftszentrum hat sich vor allem zu den Spitzenzeiten als optimale Einrichtung für die Registrierung erwiesen. Wir prüfen aber vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Situation, in welcher Form wir das Ankunftszentrum weiterführen. Diesem Prozess legen wir verschiedene Szenarien über die möglichen Entwicklungen in der Ukraine und den Nachbarländern zu Grunde“, berichtet Soziallandesrätin Doris Kampus.

Europalandesrat Christopher Drexler: „Mit dem Ankunftszentrum konnten wir rasch nach Beginn des schrecklichen Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine eine zentrale Anlaufstelle für Vertriebene aus der Ukraine in der Steiermark schaffen. Das Ziel ist und bleibt, so viele Menschen wie nötig schnell und professionell versorgen zu können. Der Dank gilt allen Helferinnen und Helfern sowie den Einsatzorganisationen, die das durch ihren Einsatz und ihre Bereitschaft, rasch auf veränderte Situationen zu reagieren, ermöglichen.“

Ausschreibung für weiteren BetriebTeil dieser abgestimmten Vorgangsweise ist auch die Ausschreibung des Betriebs im Ankunftszentrum, die die Landesregierung in ihrer Sitzung am Donnerstag (02.06.2022) beschlossen hat. Kampus: „Wir wollen auch für den Fall gerüstet sein, dass der weitere Betrieb des Ankunftszentrums in der bisherigen Form notwendig sein sollte. Daher erfolgt diese Ausschreibung nunmehr fristgerecht.“ Wegen der dringenden Notwendigkeit war im März die Vergabe des Betriebs des Ankunftszentrums in einem Sonderverfahren erfolgt.

Ebenfalls wegen des dringenden Bedarfs erfolgte die Vergabe der PCR-Testungen im Ankunftszentrum durch ein Verhandlungsverfahren, für das zwei Angebote gelegt wurden. Kurze Auswertungszeiten sowie die Kosten entschieden nach strenger Prüfung für einen Anbieter, mit dem ein drei Monate gültiger Vertrag mit Verlängerungsoption abgeschlossen wurde, wie es in einer Stellungnahme der Soziallandesrätin an den Landtag heißt. Bisher wurden rund 25 Personen wegen eines COVID-Verdachtes nach einem positiven Schnelltest auch PCR-getestet. Bei 18 von ihnen wurde das Virus nachgewiesen. Kampus betont dazu: „Bisher sind aber noch gar keine Kosten entstanden, weil das vereinbarte Kontingent an Gratistests noch gar nicht aufgebraucht wurde.“

Quelle: Land Steiermark

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