vonRedaktion Salzburg
JULI 28, 2021
„Salzburg, owa vom Gas!“ / Schärfere Kontrollen, höhere Strafen / „Gesichter“ der Kampagne bewegen
(LK) Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 6.129 Verletzte und 59 Tote alleine in den Jahren 2019 und 2020. Das sind die Folgen von Unfällen mit überhöhter Geschwindigkeit im Bundesland Salzburg. Landesrat Stefan Schnöll hat sich deshalb dem Kampf gegen extreme Raser und für mehr Sicherheit verschrieben. Mehr Kontrollen, höhere Strafen und Bewusstsein bilden – Salzburg nimmt die Raserei nicht hin.
„Nachdem wir die Verschärfung der Strafen noch in diesem Jahr auf Bundesebene durchgesetzt haben, folgt nun der nächste Schritt: Mit der neuen Kampagne wollen wir das Bewusstsein der Salzburgerinnen und Salzburger schärfen, denn eines sage ich ganz deutlich: Für extreme Raser habe ich überhaupt kein Verständnis“, betont Verkehrslandesrat Stefan Schnöll.
Maßnahmenpaket gegen extreme Raser
Die Verkehrssicherheitskampagne ist Teil des Maßnahmenpaketes gegen extreme Raser. „Zum Paket gehören Strafverschärfungen für besonders rücksichtslose Wiederholungstäter. Damit erzeugen wir nicht nur eine generalpräventive Wirkung und schrecken ab, sondern setzen dort an, wo es wirklich weh tut: beim Führerschein-Entzug, verbunden mit hohen Kosten und in extremen Fällen auch bei der Fahrzeugabnahme“, so Schnöll. Hier alle Maßnahmen im Überblick:
Schnöll: „Gemeinsam gegen extreme Raser.“
„Unfallursache Nummer eins ist überhöhte Geschwindigkeit. Mir geht es aber vor allem um extreme Raser, denn sie gefährden Menschenleben, sobald sie sich hinters Steuer setzen“, betonte Landesrat Stefan Schnöll bei der Präsentation der neuen Verkehrssicherheitskampagne „Salzburg, owa vom Gas!“. Neben den härteren Strafen und den noch stärkeren Kontrollen im Bundesland sowie zuletzt der Entschärfung der Lamprechtshausener Straße B156 mit Tempolimit und Section Control setzen wir auch auf Bewusstseinsbildung. Dafür ziehen in Salzburg alle wichtigen Partner an einem Strang. Für diese Einigkeit und Zusammenarbeit bin ich sehr dankbar“, sagt Schnöll.
Rausch: „Sensibilisieren, aber auch Strafen.“
„Die Polizei unterstützt die neue Kampagne natürlich sehr gerne. Menschen für die Folgen der Raserei zu sensibilisieren, ist ein wichtiger Bestandteil der Maßnahmen gegen unverantwortliches Fahren. Wichtige Säulen im Kampf gegen Raser sind aber nach wie vor scharfe Kontrollen und Strafen“, sagt Landespolizeidirektor Bernhard Rausch.
Testimonials sensibilisieren auf Augenhöhe
„Rasen ist kein Kavaliersdelikt, es gefährdet Menschenleben. Dieses Bewusstsein und dass verantwortungsloses Fahrverhalten Konsequenzen für einen selber und ganz besonders für andere hat, wollen wir mit der Kampagne den Salzburgerinnen und Salzburgern vermitteln“, sagt Stefan Schnöll. Mit Plakaten, Anzeigen, online und in den sozialen Medien (Hashtag #salzburg_owavomgas) sowie mit der tatkräftigen Unterstützung von acht Testimonials, die auf Augenhöhe sensibilisieren – jeder und jede mit einer eigenen Geschichte, einem eigenen Zugang.
Geierspichler: „Ist eine Herzensangelegenheit.“
Der erfolgreichste Rennrollstuhlfahrer Österreichs, Thomas Geierspichler aus Anif, ist eines von acht Testimonials, die sich im Rahmen der Kampagne für mehr Sicherheit auf den Straßen einsetzen. Kaum jemand könnte die Botschaft besser vermitteln. Seine Karriere als Sportler begann 1998. Vier Jahre zuvor wurde er bei einem Autounfall schwer verletzt. Durch hartes Training und seinem starken Glauben hat er sich in kurzer Zeit an die Spitze des Rennrollstuhlfahrsports gekämpft. „Ich verstehe es ja, wenn man gerne schnell fährt. Immerhin mache ich das beruflich. Aber man sollte dafür einen Weg finden, bei dem man niemanden in Gefahr bringt. Also lieber im Sport schnell unterwegs sein, als auf der Straße. Das macht auch mehr Spaß. Mir ist diese Kampagne ein besonderes Anliegen“, unterstreicht Geierspichler.
Sabine Peterbauer: „Kati könnte noch leben.“
Sabine Peterbauer, deren Tochter Kati im April 2020 bei einem Unfall nach einem riskanten Überholmanöver eines anderen Verkehrsteilnehmers ums Leben kam, engagiert sich seitdem eindrucksvoll für Maßnahmen gegen Raser und stellt sich auch als Testimonial zur Verfügung. „Mein Ziel ist, dass so wenige Familien wie möglich wegen sinnloser Raserei dasselbe durchmachen müssen wie ich. Katis Tod darf nicht völlig umsonst gewesen sein, er soll helfen, andere Leben zu retten. Daher ist mein Appell an alle: Bitte, owa vom Gas! Rasen zerstört nicht nur Dein Leben“, betont Peterbauer.
Neue, einprägsame Dachmarke
Das Thema Verkehrssicherheit kommt in Salzburg nun auch generell unter ein neues Dach. Das Logo mit dem Slogan „Sicher ankommen“ greift visuell das Verkehrszeichen für Vorrangstraßen auf. Es schafft damit einen hohen Wiedererkennungswert und vermittelt Positives statt Verboten. „Wir gehen mit der neuen Dachmarke weg von der Warnung und hin zur Empfehlung“, erklärt Landesrat Stefan Schnöll. Unter der neuen Marke „Sicher ankommen“ sollen zukünftig alle Verkehrssicherheitsaktivitäten des Landes unter einem Schirm geführt werden, verbunden mit einem hohen Wiedererkennungswert und einer dauerhaften Begleitung im Straßenverkehr.
Gemeinsam für mehr Sicherheit
Salzburgs Straßen noch sicherer zu machen, ist nicht nur dem Land Salzburg ein Anliegen. Bei der neuen Verkehrssicherheitskampagne sind mit Stadt Salzburg, Polizei, Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV), ÖAMTC, ARBÖ, Bildungsdirektion Salzburg und AUVA alle wichtigen Partner mit im Boot. Die Salzburger Agentur ikp zeichnet für die Konzeption verantwortlich. „Wir beziehen gemeinsam alle Zielgruppen mit ein. Kinder und Erwachsene, Radfahrerinnen und Radfahrer, Fahrzeuglenkerinnen und Fahrzeuglenker und auch alle, die zu Fuß unterwegs sind. Nur so erreichen wir unsere wichtigsten Partner, die Salzburgerinnen und Salzburger, um schwere Unfälle in Zukunft zu vermeiden und Menschenleben zu retten – und das auf allen Ebenen“, betont Landesrat Stefan Schnöll
Quelle: Land Salzburg