vonOTS
JÄNNER 13, 2022
Graz (OTS) - Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage des Instituts für Wirtschafts- und Standortentwicklung unter 2.182 betroffenen Unternehmen sowie der Bevölkerung im Zentralraum Graz und in der Südsteiermark. Den von Bundesministerin Leonore Gewessler verordneten Planungsstopp für den dreispurigen Ausbau der A9 beurteilen demnach 83 Prozent negativ. „Anstatt von Wien aus eine weitere Stau-Zukunft zu verordnen, sollte die Ministerin endlich einmal mit den Betroffenen reden und ihre Sorgen ernst nehmen“, fordern WKO Steiermark Präsident Josef Herk und Direktor Karl-Heinz Dernoscheg gemeinsam mit Vertretern des Gemeindebunds und der Region, den beiden Nationalräten Joachim Schnabel und Ernst Gödl.
Insgesamt 1.023 Unternehmerinnen und Unternehmer sowie 1.159 Anrainer aus dem Zentralraum Graz und in der Südsteiermark nahmen an der großen IWS-Umfrage zum Planungsstopp für den dreispurigen Ausbau der A9 zwischen Graz und Leibnitz teil. Mit klarem Ergebnis: 83 Prozent beurteilen das „Njet“ von Bundesministerin Leonore Gewessler negativ, 95 Prozent sehen die A9 schon jetzt an ihre Kapazitätsgrenzen angekommen. „Der Alleingang der Ministerin hat hier viele vor den Kopf gestoßen“, kritisieren WKO Steiermark Präsident Josef Herk und Direktor Karl-Heinz Dernoscheg. Gemeinsam mit Vertretern der Region, allen voran Nationalrat Joachim Schnabel, Bürgermeister der Gemeinde Lang und Gemeindebund-Obmann von Leibnitz, sowie Nationalrat Ernst Gödl, fordern sie von Bundesministerin Leonore Gewessler einen Dialog mit den Betroffenen ein. Und das nicht zuletzt im Sinne der Umwelt, schließlich befürchten 94 Prozent der Befragten zusätzliche Umweltbelastungen aufgrund der häufigen Staus. „Diese sind ja mittlerweile fast tagtäglich Realität. Und der Verkehr dürfte hier noch weiter zunehmen, darum braucht es für Wirtschaft, aber auch für die vielen Pendler den dreispurigen Ausbau“, betonen Herk und Dernoscheg.
„Es darf keine ideologisch motivierte verkehrspolitische Geisterfahrt geben“
Laut ASFINAG ist bis 2035 im Süden von Graz abschnittsweise mit bis zu 92.000 Kfz pro Tag auf der A9 zu rechnen. Und 98 Prozent geben jetzt schon an, dass die Autobahn an Werktagen hier häufig überlastet ist – von Reisewochenenden im Sommer ganz zu schweigen. Der Umfrage zufolge sprechen sich aus diesem Grund auch 88 Prozent der Befragten für einen dreispurigen Ausbau der A9 aus, wie er ja schon fix geplant war. „Hier darf es keine ideologisch motivierte verkehrspolitische Geisterfahrt geben“, so Herk und Dernoscheg weiter. Und auch von Schnabel und Gödl kommen harsche Worte: „Der alleinige Beschluss von Verkehrsministerin Gewessler, den dreispurigen Ausbau der A9 Pyhrnautobahn zwischen Knoten Graz West und Wildon zu stoppen, stellt einen großen Rückschritt für die Verkehrssicherheit und die wirtschaftliche Weiterentwicklung für die Region südlich von Graz dar. Fast täglich sind die Pendlerinnen und Pendler von kilometerlangen Staus betroffen, die zu Stress und Unsicherheit auf diesem Teilabschnitt der A9 führen. Allein deshalb muss von Seiten des Bundes rasch reagiert werden und ein dreispuriger Ausbau der A9 südlich von Graz erfolgen. Mit einer Abnahme der Verkehrsbelastung ist auch mit dem späteren Ausbau der Südbahnstrecke nicht zu rechnen, denn dank der bisher guten wirtschaftlichen Weiterentwicklung der südlichen Steiermark haben sich zahlreiche Unternehmen für diesen Standort entlang der Pyhrnautobahn entschieden.“ Das unterstreichen – mit Verweis auf die Umfrage – auch Herk und Dernoscheg: „63 Prozent geben an, dass der Ausbau des öffentlichen Verkehrs nicht ausreichen wird, um in diesem Abschnitt eine Entlastung der A9 herbei zu führen. Umso dringender braucht es hier einen breiten lösungsorientierten Diskurs mit allen Beteiligten.“
Quelle: OTS