vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 10, 2024
Wien
Sicherung unserer Lebensgrundlagen sollte wichtigstes Ziel der neuen Bundesregierung darstellen
Die Umweltanwält*innen aller neun Bundesländer haben im Rahmen ihrer Konferenz Anfang Oktober dringend notwendige umweltpolitische Schwerpunkte diskutiert. Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass die natürlichen Systeme sehr fragil sind. Der Sommer war von großer Hitze und Trockenheit geprägt und im Herbst führte der extreme Regen zu einer Hochwasserkatastrophe - Klima- und Biodiversitätskrise werden für alle Menschen zunehmend spürbar.
Grund für diese Entwicklung ist unser Umgang mit der Umwelt bzw. die Übernutzung natürlicher Ressourcen. Ökosysteme erbringen tagtäglich wichtige Leistungen, die die Grundlagen unseres Lebens darstellen, wie z. B. Bodenbildung, Bestäubung, Klimaregulation, Erholungswirkung, Nahrung und sauberes Wasser. Die Zerstörung der Natur führt nicht nur zum Verlust von Lebensqualität, sondern bringt letztendlich unser aller Leben in Gefahr.
Dringender Appell an die neue Bundesregierung
„Die Wetterextreme der letzten Wochen zeigen deutlich, dass im Bereich des Klima- und Naturschutzes mehr getan werden muss. Der Schutz der Biodiversität, also unserer Lebensgrundlage, muss unser oberstes Ziel sein,“ betont Iris Tichelmann, Wiener Umweltanwältin und aktuelle Vorsitzende der Umweltanwaltschaften. „Wir Umweltanwältinnen und -anwälte sind uns einig, dass rasches Handeln notwendig ist, denn wir entscheiden heute, wie die Welt von morgen aussieht,“ fügt sie hinzu.
Daher ist es unerlässlich, dass Schutz und Förderung der Biodiversität, die Reduktion der klimaschädlichen Treibhausgase, Klimawandelanpassung, eine naturverträgliche Energiewende und die Ernährungssicherheit zu Schwerpunkten der neuen Bundesregierung werden. Nach Missernten und Hochwasserkatastrophe müssen rasch konkrete Maßnahmen zum Natur- und Klimaschutz gesetzt werden.
Schwächung der Umweltanwaltschaft Salzburg bedeutet Schwächung des Schutzes unserer Lebensgrundlagen
Während im Rahmen von Koalitionsverhandlungen erst ein zukünftiges Regierungsprogramm erarbeitet werden muss, führen aktuelle und angekündigte Gesetzesnovellierungen in Salzburg zur massiven Schwächung des Naturschutzes und seiner Vertretung - der Umweltanwaltschaft, die unabhängig und mit fachlicher Expertise für die Umwelt eintritt. Die Interessen des Natur- und Umweltschutzes hintanzustellen, ist ein gefährlicher Rückschritt. „Offenbar ist man in Salzburg nicht daran interessiert, Probleme zu lösen, sondern Interessen gegeneinander auszuspielen - auf Kosten der Natur und der Bürgerinnen und Bürger,“ so die Umweltanwält*innen, die die Entwicklungen mit Besorgnis verfolgen. (Schluss)/ru
Quelle: Stadt Wien