vonRedaktion Salzburg
JÄNNER 10, 2023
LR Eichtinger: Anstieg bei telefonischer Erstberatung um 30 Prozent - Wohnungsnachfrage ist aber gleichbleibend
Gerade in herausfordernden Zeiten braucht es Unterstützung für Menschen, die in persönliche Ausnahmesituationen geraten und sich in einer Notlage befinden. Die NÖ Wohnassistenz – eine Initiative des Verein Wohnen und der NÖ Wohnbauförderung – unterstützt seit 16 Jahren Menschen, die in Gefahr sind, ihren eigenen Wohnraum zu verlieren bzw. ihn verloren haben. Durch zielgerichtete Betreuung wird ein Wiedereinstieg in ein geordnetes Mietverhältnis ermöglicht. „Durch die NÖ Wohnassistenz wurden 2.100 Haushalte in ganz Niederösterreich beraten. So fanden 2022 Menschen in 310 Wohnungen über die NÖ Wohnassistenz ein neues zuhause“, so Wohnbau-Landesrat Martin Eichtinger.
Das Land Niederösterreich nimmt dafür im Förderzeitraum vom Jahr 2021 bis 2024 ein Budget von acht Millionen Euro in die Hand. „Unser klares Ziel ist es, den Menschen in Not rasch zu helfen, ihre Lebenssituationen zu stabilisieren und ihnen wieder eine Wohnungserhaltungsfähigkeit zu ermöglichen. Jeder, der durch persönliche Umstände in eine Notsituation gerät, kann Beratung, Orientierung und konkrete Hilfe bei der NÖ Wohnassistenz bekommen“, so Eichtinger.
Bei der telefonischen Erstberatung verzeichnet man ein Plus von 30 Prozent seit Sommer 2022. „Dabei handelt es sich vorwiegend um Menschen, die Zukunftsängste haben und Informationen benötigen. Wie bezahle ich die nächste Stromrechnung oder welche Förderungen kann ich überhaupt beantragen“, fasst Patricia Grünauer, Leiterin der NÖ Wohnassistenz zusammen. „Wir informieren sie dann über die Maßnahmen des Landes Niederösterreich wie den ‚blau-gelben Strompreisrabatt‘ oder den ‚NÖ Wohnzuschuss‘, denn oftmals wissen die Menschen nicht Bescheid, welche Möglichkeiten ihnen zur Verfügung stehen und helfen Ihnen, an die richtige Stelle zu kommen, die für Entlastung sorgt“, so Grünauer. Besonders ältere Personen sind davon betroffen, weil sie oftmals mit dem digitalen Angebot überfordert sind. Die Wohnungsnachfrage sei aber gleichbleibend.
Wird eine Wohnung benötigt, gilt es individuell die Möglichkeiten auszuloten: „Unser Ziel ist es, eine wohnortnahe Lösung im sozialen Umfeld der Person zu finden. So wird der Weg in die Selbstständigkeit erleichtert“, so Grünauer.
„Wir helfen Menschen, die sich in einer sozial oder finanziell bedingten Wohnungsnotlage befinden „An uns wenden sich Menschen in persönlichen Krisensituationen, nach einem Arbeitsplatzverlust, nach einer Trennung aber auch bei gesundheitsgefährdenden Wohnverhältnissen. Die Menschen bekommen über uns eine Wohnung, deren Miete sie selbst bezahlen und nach ca. einem Jahr in Hauptmiete übernehmen können. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter unterstützen und begleiten sie am Weg zurück in die Selbstständigkeit. Wir wollen ihr Handlauf sein, der ihnen Sicherheit und Halt gibt. Bei jedem zweiten Fall sind Kinder involviert“, erklärt Ingrid Neuhauser, Geschäftsführerin von „Verein Wohnen“. Dabei arbeite man eng mit den gemeinnützigen Wohnbauträgern zusammen.
Agnes Dziwisz lebt seit April 2022 über die NÖ Wohnassistenz in einer kleinen Wohnung in Rabenstein. Die 58-Jährige war in der Altenpflege tätig bis sie während der Corona-Pandemie schwer erkrankte. Mit Hilfe der Sozialarbeiterin und der sozialen Wohnungsverwaltung wurde es Frau Dziwisz möglich ihre persönliche und finanzielle Situation zu stabilisieren: „Ich fühle mich wie ein neuer Mensch und bedanke mich beim Team der NÖ Wohnassistenz. Ich hatte zum ersten Mal das Gefühl, dass meine Probleme ernst genommen werden und mir wirklich geholfen wird. Ich musste keine Scham haben, darüber zu sprechen. Man hat mich sofort passend beraten und mir die Hilfe gegeben, die ich gebraucht habe. Das Team weiß über alles Bescheid, ich bin sehr dankbar dafür“, erzählt Agnes Dziwisz.
Unter der Hotline-Nummer 02742/47076 bekommen Menschen in ihrer Wohnungsnotlage erste Orientierung und Hilfe. Alle Informationen findet man unter: www.vereinwohnen.at
Quelle: Land Niederösterreich