vonLauber Matthias
AUGUST 28, 2020
VORCHDORF/MONDSEE/WELS/NIEDERÖSTERREICH/TSCHECHIEN. Wie die Polizei erst jetzt nach Klärung des Vorfalls bekanntgab, ist es Anfang August zu einer wilden Verfolgungsjagd gekommen, bei der ein Polizist verletzt wurde. Der Täter soll zudem auf seiner Flucht nach einem Unfall kurzzeitig auch mit einem Notarztwagen geflüchtet sein, dessen Team dem Mann zur Hilfe kommen wollte.
"Aufgrund seiner auffälligen Fahrweise hielten zwei Polizisten am 05. August 2020 gegen Mitternacht auf der Westautobahn kurz vor der Abfahrt Vorchdorf Richtung Salzburg einen dunklen PKW mit Welser Kennzeichen an. Der bis dato unbekannte Lenker blieb zunächst stehen. Als die Beamten ausstiegen, stieg der Unbekannte auf das Gas und flüchtete ohne Licht und mit hoher Geschwindigkeit Richtung Zentrum Vorchdorf. Auf Höhe einer Tankstelle kam er vermutlich aufgrund der hohen Geschwindigkeit von der Fahrbahn ab und blieb mit seinem Fahrzeug in einem Straßengraben hängen. Der Lenker schaffte es aber durch ruckartiges Hin-und-Her-Fahren den PKW aus dem Graben zu befreien. Dabei wurde ein Polizist zu Boden geschleudert und leicht verletzt. Auch das dahinter abgestellte Dienstauto wurde beschädigt. Anschließend flüchtete der Lenker in unbekannte Richtung. Auch eine sofort eingeleitete Fahndung verlief negativ.
Nur etwa eine Stunde später kam es auf der Westautobahn erneut zu einem "kuriosen" Vorfall. Ein silberfarbener PKW mit Gmundner Kennzeichen kam von der Fahrbahn ab und stieß gegen eine Leitschiene. Ein zufällig nachkommender Notarztwagen hielt an der Unfallstelle an und leistete Erste Hilfe. Plötzlich sprang der unbekannte Lenker in das Notarztfahrzeug, fuhr einige hundert Meter davon, stieg wieder aus und flüchtete zu Fuß. Aufgrund umfangreicher Ermittlungen konnten beide Taten später einem 34-Jährigen aus Deutschland nachgewiesen werden.
Dieser ist auch verdächtig, am 05. August 2020 gegen 02:00 Uhr in Tschechien von einem geparkten PKW die Kennzeichen gestohlen zu haben. Anschließend begab er sich zu einem in der Nähe befindlichen Autohaus, brach dort ein und stahl aus der Verkaufshalle einen Wagen. Der Mann benützte diesen mit den zuvor gestohlenen Kennzeichen. Im Zuge eines Tankbetrugs konnte der Beschuldigte und das gestohlene Fahrzeug von der Kamera einer Videoüberwachung registriert werden.
In den Vormittagsstunden des 05. August 2020 stahl er in Wiener Neudorf erneut zwei Kennzeichen und montierte diese auf den in Tschechien gestohlenen Wagen. Am 05. August 2020 gegen 22:25 Uhr brach der 34-Jährige in ein Autohaus in Wels ein, zertrümmerte zwei Glasvitrinen und stahl diverse Gegenstände. Diese Tat wurde erneut von einer Überwachungskamera aufgezeichnet. Nachdem er nur wenige Minuten danach erneut von einem fremden PKW zwei Kennzeichen abmontierte, kam es gegen Mitternacht in Vorchdorf zu dem bereits erwähnten Vorfall mit den Beamten.
Der in Tschechien gestohlene Wagen sowie die in Wels gestohlenen Kennzeichen konnten in den Vormittagsstunden des 06. August 2020 schwer beschädigt aufgefunden und sichergestellt werden. Das zweite benutzte Fahrzeug, das der Deutsche am 06. August 2020 kurz nach Mitternacht in Vorchdorf gestohlen hatte, konnte auf der Westautobahn im Bereich Autobahnabfahrt Mondsee, ebenfalls total beschädigt, vorgefunden werden.
In den späten Abendstunden des 06. August 2020 kam es in Freilassing (Deutschland) zu ähnlichen Vorfällen. Der 34-Jährige stahl einen Wagen, durchbrach mehrere Straßensperren, beschädigte Polizeifahrzeuge, verletzte Polizeibeamte und lieferte sich eine wilde Verfolgungsjagd. Letztendlich gelang es den Polizisten jedoch den 34-Jährigen anzuhalten und festzunehmen. Derzeit befindet er sich in der geschlossenen Abteilung des Inn-Salzach-Klinikum in Wasserburg am Inn (Deutschland), berichtet die Polizei am Freitag in einer Presseaussendung.
Quelle: www.laumat.at