Vorarlberg: Verkehr im unteren Rheintal: Entwicklungen und Stand der Planungen

vonRedaktion International
APRIL 30, 2021

Foto: A. Serra

Foto: A. Serra

Regionalforum erhielt Informationen zur S 18 sowie zum Stand der Maßnahmen im Bereich ÖPNV bzw. Busbeschleunigung

Bregenz (VLK) – Aktuelle Informationen zur S 18 sowie zum Stand der Maßnahmen im Bereich ÖPNV bzw. Busbeschleunigung standen im Mittelpunkt des heutigen (Donnerstag) Regionalforums in Lauterach. Die ASFINAG informierte über die Gründe der Entscheidung zu Gunsten der Variante CP, den Planungsstand und die laufenden Arbeiten im Vorprojekt zur S 18. Die Bürgermeister:innen und Vertreter:innen organisierter Interessen erhielten auch aktuelle Informationen über den weiteren Infrastruktur- und Angebotsausbau auf der Schiene und im Busverkehr.

Als Ergebnis des konsensorientierten Planungsprozesses „Mobil im Rheintal“ (2007 - 2011) wurde vereinbart, dass zwei Trassenvarianten (Z und CP) für die S 18 Bodensee Schnellstraße vertiefend untersucht werden sollen und gleichzeitig Push&Pull-Maßnahmen, Maßnahmen im Bereich ÖPNV-Angebot und -infrastruktur sowie Busbeschleunigung gesetzt werden sollen. Seitdem wurden in Bezug auf die S 18 mit der Strategischen Prüfung-Verkehr (SP-V), der Verankerung der S 18 im Bundesstraßengesetz (Jänner 2017) wichtige Schritte in der Planung des Lückenschlusses im Bundesstraßennetz zwischen den beiden Rheintal-Autobahnen in St. Gallen und Vorarlberg gesetzt. Die ASFINAG ist seit 2017 mit den umfassenden Planungen zum Vorprojekt (und in weiterer Folge Einreichprojekt) befasst und hat Ende 2020 die Entscheidung zugunsten der Variante CP bekanntgegeben. Im Bereich der Push&Pull- sowie ÖPNV-Maßnahmen konnten konkrete Umsetzungsprojekte bereits realisiert werden, weitere sind in Vorbereitung. „Aus Sicht des Landes ist es besonders wichtig, in Ergänzung zur S 18 die zusätzlich vereinbarten Maßnahmen im Bereich Push&Pull und ÖPNV umzusetzen“, betonte Landesrat Marco Tittler: „Das Land Vorarlberg ist bei diesen Maßnahmen sehr intensiv dran.“

Gründe für Entscheidung zu Gunsten Variante CP dargelegt

Die ASFINAG informierte über die Gründe der Entscheidung zu Gunsten der Variante CP. Diese Variante hat aus Sicht der ASFINAG als einzige der beiden untersuchten Optionen die Chance auf eine rechtliche Genehmigungsfähigkeit im Zuge der weiteren Verfahren. Die 8,5 Kilometer lange CP-Variante sieht einen Trassenverlauf vom Absprungpunkt Dornbirn-Süd über eine Ostumfahrung von Lustenaumit Querung des Rheins bis zum Übergang in die Schweiz beim Knoten St. Margrethen vor. Im Zuge der Expertenuntersuchungen kristallisierte sich eindeutig heraus, dass die CP-Variante die geringsten Auswirkungen auf Natur, Ökologie und Schutzgebiete hat. Bei der Verkehrsentlastung erzielten beide untersuchten Varianten eine hohe Wirksamkeit beim überregionalen Verkehr. Dazu kommt, dass die CP-Variante eine noch höhere Entlastungswirkung für die Vorarlberger Bevölkerung beim regionalen Verkehr auf dem niederrangigen Straßennetz hat.

„Gerade bei einem solch vieldiskutierten Thema wie der S 18 ist es wichtig, von der Emotion zur Sachlichkeit zu kommen. In der weiteren Planung soll es deshalb einen offenen Dialog mit den betroffenen Gemeinden – allen voran Lustenau – und dem Land geben. Darüber hinaus planen wir öffentliche Informationen in der Form von Planungsausstellungen für die Bevölkerung, um über alle Themen zu informieren und einen Expertenaustausch zu ermöglichen. Das wird erfolgen, sobald es die COVID-Situation auch zulässt“, erklärten die ASFINAG-Geschäftsführer Alexander Walcher und Andreas Fromm, die beide persönlich am Regionalforum teilgenommen haben.

Aktueller Stand zum Ausbau von Bahn und Bus

Des Weiteren erhielten die Bürgermeister:innen und Vertreter:innen organisierter Interessen aktuelle Informationen im Bereich ÖPNV, über den weiteren Infrastruktur- und Angebotsausbau auf der Schiene und im Busverkehr für das untere Rheintal – auch grenzüberschreitendend. Das betrifft in erster Linie die Arbeiten zum zweigleisigen Ausbau zwischen Lustenau und Lauterach sowie den Angebotsausbau auf der Schiene im Fernverkehr und Nahverkehr zum Fahrplanwechsel 2022. Im Busverkehr wurden Angebotsverbesserungen anhand einer zusätzlichen Buslinie und eines Anrufbusprojektes vorgestellt. Im Bereich Push&Pull gab es einen Ausblick auf die Entwicklung im Bereich Carsharing. Anschließend wurde über die laufenden Buspriorisierungsvorhaben berichtet. Dabei wurde u.a. über den Bau einer Busspur in Höchst auf der L 40 Brugger Straße informiert, im Bereich zwischen der Firma Blum und der Rheinbrücke. Die Umsetzung soll noch heuer abgeschlossen werden. In Dornbirn auf der L 204 in Fahrtrichtung Dornbirn wird durch Anbringen neuer Bodenmarkierungen eine Busbeschleunigung geschaffen. Eine Genehmigung bzw. Verordnung wird für den Sommer 2021 angestrebt.

Landesrat Tittler ging auf die Bedeutung des Regionalforums ein: „Der regelmäßige Informationsaustausch ist wichtig für das Gelingen eines Projekts dieser Größenordnung und Bedeutung. Deshalb war es uns auch ein großes Anliegen, das heutige Treffen als Präsenzveranstaltung durchzuführen.“ Allein die Teilnahme der ASFINAG-Geschäftsführung an diesem Regionalforum zeige die hohe Bedeutung, die der S 18 als dringend notwendiger Lückenschluss zwischen den Autobahnen nicht nur aus Sicht Vorarlbergs und des Unteren Rheintals, sondern auch aus Sicht des Bundes zukommt, betonte der Verkehrslandesrat.

Quelle: Land Vorarlberg

Mehr Nachrichten aus

Vorarlberg