vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 19, 2022
Stadtgrenzen-überschreitende Bim-Linie 72 nach Schwechat – Ausweitung Park & Ride-Anlagen und Einigung über Finanzierung Spange Kledering
Täglich pendeln rund 300.000 Menschen zum Arbeiten nach Wien. Dafür wird ein sinnvolles Netz mit kurzen und damit klimaschonenden Wegen benötigt – auf Schiene wie Straße. Um die Metropolregionen Wien und Niederösterreich noch stärker zu vernetzen und den Wirtschaftsstandort Ostregion weiter auszubauen, arbeiten die beiden Bundesländer in der Planung und Finanzierung bereits seit mehreren Jahren in enger Abstimmung miteinander. Heute, Freitag, haben Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sowie Wiens Mobilitätsstadträtin Ulli Sima und Niederösterreichs Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko neue gemeinsame Mobilitätsmaßnahmen im Wiener Rathaus präsentiert. Zusätzlich zu einer neuen Stadtgrenzen-überschreitenden Straßenbahnlinie von Simmering nach Schwechat wird die Ausweitung der Park & Ride-Anlagen im Wiener Umland fortgeführt und die Finanzierung der Spange Kledering bei Schwechat gemeinsam erfolgen.
„Mit diesem neuen Infrastrukturpaket investieren wir in die Zukunft und schaffen so auf mehreren Ebenen auch mehr umweltfreundliche Optionen für Pendlerinnen und Pendler in der Ostregion. Von der Umsetzung einer überregionalen Straßenbahnlinie nach Schwechat, wie im Abkommen der Fortschrittskoalition festgehalten, über die Ausweitung der Park & Ride-Anlagen, die wir seit 2021 bauen, auf insgesamt 3.400 Stellplätze, bis hin zur wichtigen Entlastungsspange Kledering an der südlichen Stadtgrenze“, freut sich Landeshauptmann und Bürgermeister Ludwig. „Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs ist ein wesentliches und wichtiges Element unseres Klimaschutzprogramms, das wir in Wien seit mehr als 20 Jahren erfolgreich verfolgen. Mit den 500 Straßenbahnzügen, den 400 Bussen und den 150 U-Bahn-Zügen, die in Wien in Betrieb sind, können wir gleichzeitig soviele Menschen umweltfreundlich transportieren, wie zum Beispiel Graz Einwohnerinnen und Einwohner hat. Dank dieser Leistung steht unsere Stadt im Vergleich der Städte Europas international ganz an der Spitze“, sagte der Stadtchef.
„Keine andere Region ist so eng verbunden wie Wien und Niederösterreich – wir sind ein Lebensraum, wir sind ein Wirtschaftsraum. Die enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Bundesländern funktioniert etwa beim Verkehrsverbund Ost oder der Planungsgemeinschaft Ost gut, um damit unsere Region gemeinsam voranzubringen und postiv zu entwickeln. Die klimafreundliche Direktverbindung durch die Straßenbahnverlängerung bietet den Menschen klimafittes und bequemes Pendeln“, erläutert Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
„Die neue Bundesländer-grenzüberschreitende Straßenbahn nimmt jetzt konkrete Züge an. Mit der Linie 72 gibt es eine schnelle Bim-Verbindung zur U-Bahn für die Region Schwechat“, lobte Wiens Mobilitätsstadträtin Ulli Sima das Projekt „als echten Meilenstein und Paradigmenwechsel in der Verkehrspolitik“.
„Wien und Niederösterreich zeichnet schon seit langem eine gute Partnerschaft und Verbundenheit aus. Das zeigt sich nicht nur in gemeinsamen Verkehrsprojekten wie dem Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel sowie der Takt-Verdichtung auf der S-Bahn und Ausweitung der Bahninfrastruktur, sondern auch in gemeinsamen Finanzierungen von wichtigen Projekten“, sagte Niederösterreichs Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko.
Grenzüberschreitende Straßenbahnen
Die beiden Bundesländer haben sich darauf geeinigt, grenzüberschreitende Öffis zu forcieren. So wird im Süden Wiens die neue Bim-Linie 72 Simmering mit Schwechat verbinden. Die neue Straßenbahnlinie wird von der U3- und S-Bahn-Station Simmering über Kaiserebersdorf nach Schwechat Europaplatz vielen Menschen eine erhebliche Reisezeitverkürzung bringen. Die Planungen dafür sollen noch im ersten Halbjahr 2022 abgeschlossen werden, nach rascher Einigung mit dem Bund über die Finanzierung könnte die Inbetriebnahme der Linie 72 im Idealfall bereits 2025 erfolgen.
Ausweitung Park & Ride-Anlagen und Spange Kledering
Mit dem neu geschnürten Maßnahmenpaket beteiligt sich die Stadt finanziell zusätzlich zu den seit 2001 gebauten 2.000 PKW- und rund 500 Bike & Ride-Stellplätzen an weiteren 1.400 Stellplätzen bis 2023 im Wiener Umland. So wird bereits an der Stadtgrenze eine gute Umsteigemöglichkeit auf die Öffis geboten. Der PKW kann in einer Park & Ride-Anlage abgestellt werden, um dann mit der S-Bahn oder zukünftig einer Straßenbahn weiter zu fahren. Als weitere Entlastung der Verkehrswege gilt auch das Gemeinschaftsprojekt Spange Kledering zwischen dem Knoten Schwechat und der Ostbahnstraße nach Simmering zur Anbindung an das Simmeringer Industrie- und Gewerbegebiet Sophie-Lazarsfeld-Straße.
Quelle: Stadt Wien