Kärnten: Videokonferenz der Kulturreferenten

vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 21, 2020

Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
© LPD Kärnten

LH Kaiser fordert flexibles Modell bei Ampelschaltung auf Orange – Für Überlebenschance muss Besuch möglich sein

Klagenfurt (LPD). Die COVID 19-Ampel und ihre Verordnungen den Kulturbereich betreffend waren heute, Montag, Hauptthema in der Videokonferenz der Landeskulturreferenten mit Andrea Mayer, Staatssekretärin im Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport. Es brauche ein flexibles Modell in Zusammenhang mit erlaubten Besucherzahlen, war einhelliger Tenor aller Landeskulturreferentinnen und Landeskulturreferenten.

„Ich halte ein entsprechendes Konzept für äußerst wichtig, denn wir müssen alles tun, um gewisse Parameter in diesem Bereich sicherzustellen“, sagte Landeshauptmann und Kulturreferent Peter Kaiser. Er verwies auf die kürzliche Stadttheaterpremiere, die gezeigt habe, dass über eine gute Vorbereitung einiges möglich sei. „Man hatte dort ein sichereres Gefühl als an manch anderen Orten mit weniger Menschen“, betonte Kaiser. Eine Absicherung würde das politische Interesse an Kunst und Kultur manifestieren.

„Es ist wichtig, ein klares kulturpolitisches Bekenntnis abzulegen“, so Kaiser. Bei Ampelwechsel auf Orange müsse ein flexibles Modell wirksam werden, das auch die Größe der Räume und das Hygienekonzept miteinbezieht. Die erlaubte Besucherzahl soll sich dementsprechend zumindest zwischen 250 und 1.000 bzw. zumindest 750 Personen bewegen, damit eine Durchhalte- und Überlebenschance besteht.“ Kaiser verweist in diesem Zusammenhang auch auf die notwendige Unterstützung und Absicherung von kleineren Spielstätten und Veranstaltern der freien Szene, für die insbesondere bei fortgesetzten Einschränkungen die Gesamtsituation sich immer schwieriger bzw. kaum mehr bewältigbar entwickelt.

Wichtiges Thema war auch die Aufstockung der COVID 19-Fonds. Die Kulturstaatssekretärin berichtete, dass sich bei der Überbrückungsfinanzierung für selbständige Künstler (SVS-Fonds) bis jetzt erst 5.000 Künstlerinnen und Künstler gemeldet hätten. Hier stünden noch genügend Mittel zur Verfügung.

Kaiser forderte außerdem eine Verlängerung des Unterstützungsfonds für Non-Profit-Organisationen (NPO-Unterstützungsfonds), denn auch hier seien noch genügend für Kultur vorgesehene Mittel vorhanden. „Von den 700 zur Verfügung stehenden Millionen sind bis dato 167 ausgezahlt worden, daher besteht mit dieser Unterstützung die Möglichkeit, diese schwierige Situation zu bewältigen.“

Ganz wichtig sei auch eine Planungssicherheit bzw. Ausfallshaftung für Veranstalter im Kulturbereich. Sie soll sowohl Kulturveranstaltungen als auch Kongresse und Messen betreffen. Bei Absage bzw. Änderung der Besucherzahlen soll der Bund dafür haften. Unterstützung soll es auch bei Planungsbeginn geben.

In Bezug auf die Arbeitsstipendien sei mit der Wirtschaftskammer Kontakt aufgenommen worden. Das Arbeitsstipendium soll freischaffende Künstlerinnen und Künstler einschließlich Kulturvermittlerinnen und Kulturvermittler sowie freiberufliche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die ihre künstlerischen oder wissenschaftlichen Vorhaben nicht realisieren oder fortführen konnten, unterstützen. Es werde nicht bei Unterstützung durch SVS angerechnet. Das bedeute, dass mehrere Unterstützungen nebeneinander möglich seien.

Zum Thema „Fair pay“, wo Mindeststandards von fairer Bezahlung von Kulturarbeit im Fokus stehen, soll es als ersten Schritt Bewusstseinsbildung und Etablierung geben. Mit an Bord genommen würden hier nun die Bundesländer und Interessensgemeinschaften. Die derzeitige damit befasste Arbeitsgemeinschaft soll durch Expertinnen und Experten aus den Bundesländern verstärkt werden. In diesem Zusammenhang schlug Kaiser vor, auch Sozialversicherungsexperten miteinzubeziehen, da es unterschiedliche Verdienste und Arbeitgeber gebe. „Es ist eine der wichtigsten Maßnahmen, hier müssen Bund und Bundesländer als eine starke Phalanx für Künstlerinnen und Künstler auftreten.“ Erzielt werden sollen deutlich verbesserte Arbeitsbedingungen, hierzu soll im Mai/Juni ein Symposium stattfinden.

Geplant sei auch, dass die Corona-Tests für Kulturinstitutionen übernommen werden sollen. Als voraussichtlich nächster Termin für die Landeskulturreferenten-Konferenz wurde die zweite Oktoberhälfte anberaumt.

(I N F O: www.npo-fonds.at )


Quelle: Land Kärnten

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