vonRedaktion Salzburg
APRIL 29, 2023
Ausstellung der Kunstankäufe des Landes Vorarlberg 2022 im Kunstraum Remise eröffnet
Bludenz (VLK) – Als kontinuierliche Erweiterung der Sammlung kauft das Land Vorarlberg seit 1974 zeitgenössische Kunst an. Im Jahr 2022 hat das neu bestellte Ankäuferinnen-Team Andrea Fink und Isabella Marte Arbeiten von 15 Kunstschaffenden erworben. Wie in den vergangenen Jahren werden sämtliche Werke vollständig und zeitnah in einer Ausstellungskooperation von allerArt Bludenz, vorarlberg museum und der Kulturabteilung des Landes öffentlich präsentiert. Am Donnerstagabend (27. April) wurde die Schau im Kunstraum Remise in Bludenz von Landesrätin Martina Rüscher eröffnet.
In ihrem ersten von drei Ankaufsjahren haben die Kunsthistorikerin, Kulturmanagerin und Kuratorin Andrea Fink und die Kuratorin und Kulturarbeiterin Isabella Marte insgesamt 15 Positionen zeitgenössischer Kunst für die Sammlung des Landes angekauft. Den beiden Ankäuferinnen stand erstmals das im vergangenen Jahr von 100.000 Euro auf 120.000 Euro erhöhte Budget zur Verfügung. Sammlungsbestände ergänzen, Werkserien erweitern, junge Kunstschaffende durch Erstankäufe fördern, aber auch Schlüsselwerke von arrivierten Künstlerinnen und Künstlern für die Sammlung erwerben, zählte ebenso zur Ankaufsstrategie wie die Ausgewogenheit von Generationen, Genres, Medien und Inhalten.
Transparenz und Diskurs
„Diese Durchmischung beschert der Sammlung wiederum einen vielfältigen Zuwachs in fast allen Sammlungsbereichen und spiegelt sich auch im Erscheinungsbild der Ausstellung“, erklärte Landesrätin Rüscher. Die Schau sei ein schönes Abbild der enorm vielgestaltigen Szene im Land und eine Art künstlerisches Panorama.
„Mit der jährlichen Präsentation in einer Ausstellung kommen wir dem Wunsch nach Transparenz und Diskurs seitens der Öffentlichkeit, aber auch der Künstlerschaft nach,“ betont Kulturreferentin und Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink und verweist auf die Signalwirkung des aufgestockten Budgets gerade in Corona-Zeiten. Die Ankäufe der öffentlichen Hand tragen für viele Künstlerinnen und Künstler zur Existenzsicherung bei, seien aber auch Ausdruck der Anerkennung und Wahrnehmung ihres Schaffens, so Schöbi-Fink.
Von Kraftwerk bis Keramik
Auch wenn die beiden Ankäuferinnen ihren Fokus nicht dezidiert auf feministische Kunst gelegt haben, sind unter den aus insgesamt 40 Anträgen angekauften 15 Positionen nicht weniger als elf Künstlerinnen – ein Beleg dafür, dass derzeit viele Künstlerinnen in verschiedensten Bereichen aktiv sind und auf ihre Arbeiten aufmerksam machen. So stammt auch der umfangreichste und größte Ankauf, die 31-teilige Installation „Kraftwerk“, von einer weiblichen Kunstschaffenden, nämlich Carmen Pfanner. Das zwischen 2003 und 2013 zum Thema Energiefluss und Transformation entstandene work in progress stellt im Schaffen der Dornbirner Künstlerin ein absolutes Schlüsselwerk dar.
Exemplarisch für das jeweilige Werk und aussagekräftig in Bezug auf die Malerei sind auch angekauften Arbeiten von Miriam Prantl, Christoph Luger, Rainer Rainer sowie Mila Velja?a Plaickner. Mit Edith Hofers Vagina-artigem Gebilde „INNEN“ und Peter Lederers in einem Glaszylinder geschredderten Archiv von Foto-Negativen finden zwei neue Objekte Eingang in die Sammlung, während Andrea Salzmanns Arbeit als Requisit für eine Performance, das auch am Eröffnungsabend im Einsatz war, ebenso einen performativen Aspekt verkörpert wie die Videoarbeit von Sara-Lisa Bals. Bei dem mit Rollenverständnis und Identität spielenden Film handelt es sich ebenso um einen Erstankauf wie bei Ina Faschings großformatiger Mischtechnik auf Papier. Zeichnerisch-grafische Blätter stammen von Christine Katscher, aber auch vom Bildhauer Albrecht Zauner, während Veronika Schubert die Jury mit einem Mix aus analoger und digitaler Animationstechnik überzeugte und Amrei Wittwer und Ulli Knall mit ihren jeweils ganz besonderen keramischen Objekten punkteten.
Quelle: Land Vorarlberg