vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 14, 2022
Erfolgreiche Zertifizierung für Hohenems, Nenzing, Wolfurt und Hard
Bregenz (VLK) – Die Stadt Hohenems sowie die Marktgemeinden Wolfurt und Nenzing wurden heuer erneut für ihre Familienfreundlichkeit ausgezeichnet. Hard stellte sich zum ersten Mal der Kommission und durfte sich nach erfolgreicher Zertifizierung ebenso über das Gütesiegel freuen. Landtagspräsident Harald Sonderegger gratulierte den engagierten familieplus-Teams bei der heutigen Feier (13. Oktober) im Alten Landtagssaal in Bregenz und überbrachte Glückwünsche von Landeshauptmann Markus Wallner.
Alle vier zertifizierten familieplus-Gemeinden erreichten die Höchststufe: Ihr Gütesiegel erneuert haben die Stadt Hohenems sowie die Marktgemeinden Wolfurt und Nenzing. Hard ließ sich heuer zum ersten Mal erfolgreich zertifizieren. In den einzelnen Bereichen, von der Kinderbetreuung bis zum Wohnraum, vergab die Kommission gute bis sehr gute Noten. Angesichts der Herausforderungen der vergangenen zwei Jahre ist das ein beachtliches Ergebnis.
familieplus, das Landesprogramm für kinder-, jugend- und familienfreundliche Gemeinden, unterstützt Vorarlberger Gemeinden seit 2011 dabei, noch familienfreundlicher zu werden. 18 Gemeinden und Städte sowie die Region Bregenzerwald, die 24 Einzelgemeinden umfasst, nehmen aktuell teil. Zwei von drei Vorarlbergerinnen und Vorarlbergern leben somit in familienfreundlichen Gemeinden.
Beitrag für die Zukunft
Landtagspräsident Harald Sonderegger erklärte: „Familien sind eine wichtige Säule unserer Gesellschaft. Das Land Vorarlberg fördert Familien – umfassend, langfristig und nachhaltig. Gemeinden sind dabei starke Partner, sie schaffen als Lebensmittelpunkt die Rahmenbedingungen für den Alltag der Vorarlberger Familien.“ Sonderegger gratulierte den Gemeinden herzlich zu ihren Erfolgen und überbrachte auch Glückwünsche von Landeshauptmann Markus Wallner. „Als familienfreundliches Bundesland unterstützt das Land Vorarlberg seine Gemeinden und Regionen dabei, Stärken und Potenziale der Familie in allen Lebensbereichen zu fördern. Die teilnehmenden Gemeinden werden nachhaltig in ihrer umfassenden familienfreundlichen Entwicklung begleitet und leisten einen wertvollen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft“, ließ Wallner mitteilen.
Spätestens alle vier Jahre müssen sich familieplus-Mitglieder einer externen Kommission stellen. Diese nimmt neun Handlungsfelder unter die Lupe: Lebens- und Wohnraum, Mobilität und Nahversorgung, Betreuungs- und Ausbildungsmöglichkeiten, Kooperation und Kommunikation, Zuwanderung und Zusammenleben, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Freizeit- und Kulturangebote, Generationenprojekte und Bürgerbeteiligung und die Gemeinde als Dienstleisterin.
Erfolgreiche Premiere
Die Marktgemeinde Hard ging zum ersten Mal an den Start. Positiv bewertet wurde beispielsweise das Projekt Zeitpolster, bei dem ehrenamtliche Tätigkeiten auf einem Zeitkonto gutgeschrieben und bei Bedarf von anderen beansprucht werden können. Bei „dotspot“ arbeiten Jugendliche in öffentlichen und sozialen Einrichtungen oder Gemeinde-Projekten mit. Damit sammeln sie Punkte, für die das Jugendbüro im Sozialsprengel Gutscheine ausgibt, etwa für Eintritte ins Strandbad, Kino oder für den Eislaufplatz. Lob von der Kommission gab es auch für den Beteiligungsprozess zur Hafen- und Ufergestaltung, für das Verkehrskonzept „Schule am See“ oder die Familienlotsinnen, die benachteiligte Familien niederschwellig unterstützen.
Freizeit, Vereine, Verkehrssicherheit
Wolfurt, seit acht Jahren bei familieplus, punktete mit Aktionen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit für Kinder mit Warnwesten, Kinderzügle und Elternlotsen. Positiv bewertet wurden auch das umfangreiche Spiel-, Sport- und Freizeitangebot und die Unterstützung von Vereinen: etwa mit Räumen, Veranstaltungsmanagement und Geschirrverleih. Zur Nutzung des Schlosses Wolfurt wurde ein Bürgerbeteiligungsverfahren einberufen. Die Eltern-Zufriedenheits-Befragung, umfangreiches Info-Material wie „Wolfurt mit Kindern“, „Generation Plus“ oder die „Wolfurt Info“ machen Wolfurt ebenso zum lebenswerten Ort für Familien.
Alle Ortsteile eingebunden
Bereits zur dritten erfolgreichen Zertifizierung ist Nenzing angetreten. Die Marktgemeinde umfasst rund 6.200 Einwohnerinnen und Einwohner in fünf verstreuten Ortsteilen und schafft es dennoch vorbildlich, bei Konzepten und Projekten alle gut einzubinden. Gute Noten verdiente sich Nenzing auch mit der aktiven Jugendkulturarbeit Walgau, der Jugendbeteiligung bei der Dorfkernentwicklung oder der Gemeinwohlbilanz. „S’gäle Band“, also das gelbe Band kennzeichnet ungenutzte Obstbäume, die Bürgerinnen und Bürger ungefragt und kostenlos ernten können.
Attraktiver Lebensraum
Seit zehn Jahren ist Hohenems im Programm familieplus aktiv. Anerkennung erhielt die Stadt etwa für die Neugestaltung des öffentlichen Raums mit mehr Bäumen, Blumen- und Bienenwiesen, Trinkwasserbrunnen entlang von Radwegen oder der Spielstraße beim Wohnbauprojekt Hellbrunnenstraße. Die verkehrsfreie Gestaltung des Kirchplatzes bei der Volksschule Markt unter Beteiligung von Kindern floss ebenso positiv in die Bewertung ein wie die informative Broschüre „Familie in Hohenems“ oder das umfangreiche Angebot der Offenen Jugendarbeit.
Weitere Informationen: www.vorarlberg.at/familieplus
Auszeichnung familieplus-Gemeinden 2022 (mit Einstiegsjahr)
• Hard (2018, erste Zertifizierung)
• Hohenems (2012, Rezertifizierung)
• Nenzing (2013, Rezertifizierung)
• Wolfurt (2016, Rezertifizierung)
Weitere familieplus-Gemeinden
• Bludesch (2011)
• Brand (2015)
• Bregenz (2017)
• Bürserberg (2015)
• Dornbirn (2011)
• Feldkirch (2012)
• Gaißau (2017)
• Koblach (2020)
• Langenegg (2011)
• Ludesch (2022)
• Mittelberg (2015)
• Rankweil (2011)
• Thüringen (2021)
• Mellau (2012)
• Regio Bregenzerwald (einzige Region, 24 Einzelgemeinden)
Kommission
• Prof. Drin. Eva Lingg, IFSAR Institut für Soziale Arbeit und Räume, Rapperswil
• Heiko Moosbrugger, Raumplanung, Amt der Vorarlberger, Landesregierung
• Ing. Thomas Müller MAS, FB Jugend und Familie, Amt der Vorarlberger Landesregierung
• DDrin. Carmen Plaseller, Familienagentur, Ressort Familie Autonome Provinz Südtirol-Bozen
Quelle: Land Vorarlberg