vonRedaktion Salzburg
JÄNNER 26, 2024
Zehn neue Projekte für die seelische Gesundheit der Wiener Schüler*innen
Die Projekte der Wiener Mutmillion – Angstfreie Schule werden nunmehr dem Gemeinderatsausschuss Bildung, Jugend, Integration und Transparenz am 1. Februar 2024 zum Beschluss vorgelegt. Insgesamt wird rund eine Million Euro zur Verfügung gestellt, um Schule zu einem angstfreien Raum zu machen, aus dem Kinder und Jugendliche gestärkt hervorgehen und sich entfalten können. Der Beirat der Mutmillion hat aus den Einreichungen 10 Projekte ausgewählt, die bis Ende 2025 umgesetzt werden.
„Die Mutmillion ist ein wegweisendes Leuchtturmprojekt für die Zukunft unserer Schulen. Wir öffnen die Schule für innovative, junge und moderne Ideen für die seelische Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen. Mit den Projekten geben wir den Kindern Mut, bekämpfen präventiv Angst, Mobbing, Gewalt und Konflikte im Schulraum. Die Projektideen haben mich in ihrer Vielfalt selbst überrascht: Sie reichen vom Empowering mit Sport, einem Mentoring-Programm für mehr Resilienz, einem Buddy-System durch Lehrer zu einer gesunden Fehlerkultur – etwa mit der ‚Failstunde‘. Die Bandbreite der Projekte freut uns sehr, da sie aktiv zur psychischen Gesundheit der Wiener Kinder und Jugendlichen beitragen“, sagt dazu Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr.
Sicherheit und angstfreies Aufwachsen sind essenziell für die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Die von Vizebürgermeister, Bildungs- und Jugendstadtrat Christoph Wiederkehr ins Leben gerufene Mutmillion investiert eine Million Euro in Projekte, die Schulen zu sicheren Orten machen sollen. Mit klarem Bekenntnis zur Förderung der psychischen Gesundheit setzt Wien gezielt auf ausgewählte Angebote, um das Wohlbefinden der jungen Generation zu stärken.
Projektbegleitung durch TGW Future Wings
Die Projektentwickler*innen werden über mehrere Monate durch ein förderndes Begleitprogramm von TGW Future Wings betreut, dem gemeinnützigen Bereich der TGW Future Privatstiftung, der seit 2007 über 32 Millionen Euro in Bildungsinitiativen investiert hat. Der methodische Ansatz, um sich das entsprechende Know-how und Netzwerk aufzubauen, besteht dabei aus einer Kombination von klassischen Workshops, Self-Care-Sessions, Ask-me-anything-Sessions und Mentoring-Programmen sowie Supervision, um die Bedürfnisse der Projektentwickler*innen in ihrer Wachstumsphase gut abzudecken.
“Wir freuen uns, dass wir die Initiativen der Mutmillion in der Skalierung begleiten können. Mit unserem ganzheitlichen Programm vermitteln wir nicht nur wesentliche Inhalte und gewähren den Zugang zur Zielgruppe sowie relevanten Stakeholdern, sondern legen auch einen besonderen Fokus auf die persönliche Stärkung der Teilnehmer*innen. Dadurch fördern wir eine nachhaltig positive gesellschaftliche Entwicklung.", sagt dazu Dominik Hejzak, Projektleiter bei TGW Future Wings.
Die „Failstunde“ – für eine positive Fehlerkultur
Eines der zehn ausgewählten Programme nennt sich „Failstunde“. Diese wurde eingereicht von Fabienne Mühlbacher. Als Geschäftsführerin der BeyondBühne in Baden hat die Architekturabsolventin an der TU Wien erkannt, wie wichtig es ist, aus Fehlern zu lernen. Aus dieser Erfahrung entstand die Idee der Failstunde, die in 8 Schulklassen getestet wird. Dabei dienen Fehler als Werkzeug für Selbstreflexion, unterstützt durch theaterpädagogische Aktivitäten wie gruppendynamische Spiele und Textarbeit.
„Wir wollen mit der Failstunde die Fehlerkultur in der Schule ins positive umkehren. In der Failstunde lernen Schüler*innen ohne Angst vor dem Scheitern ihren eigenen Weg zu gehen. Wir bauen die Selbstsicherheit auf, um in einer unsicheren Welt nicht aufzugeben.“, sagt die 27-jährige Fabienne Mühlbacher, Initiatorin der Failstunde.
Bis 6. Dezember konnten Projekte eingereicht werden. Zehn Projekte wurden von einem Beirat aus Vertreter*innen der Bildungsdirektion Wien, der Kinder- und Jugendhilfe, des Kuratoriums für Psychosoziale Dienste (Die Vertreter*innen nahmen nicht an der Abstimmung zu den Projekten des PSD teil), der fördernden Abteilung Bildung und Jugend sowie der Geschäftsgruppe Bildung, Jugend, Integration und Transparenz zusammengesetzt.
Die Wahl fiel auf folgende Projekte und Projektwerber*innen:
Power UP! - Superkräfte für starke Kinder, Arbeiter-Samariter-Bund Wien Resilienz steht im Mittelpunkt des Projektes: Mit gezielten Maßnahmen (Social-Media-Workshops, Anti-Aggressionstraining, Toleranz-Training) wird die Widerstandsfähigkeit erhöht. Die Kinder lernen mit Problemen umzugehen und ihre eigenen Stärken zu erkennen. Primär werden Kinder aus dem 2. und 20. Bezirk davon profitieren. Strong Moves - Mutig sein, stark werden, Breaking Grounds – Sozialer Wandel durch Sport Das Projekt fördert das psychische Wohlbefinden von Schüler*innen durch Sport. Die nicht auf Wettbewerb ausgerichteten Workshops haben das Ziel, Potenziale zu entfalten und nachhaltig zur Bewältigung psychischer Herausforderungen beizutragen. Das Programm richtet sich an bildungsbenachteiligte Schüler*innen sowie Pädagog*innen an Wiener Mittelschulen. Mut durch Mentoring 2024, Sindbad Mentoring für Jugendliche Wien „Mut durch Mentoring“ richtet sich an Jugendliche im letzten Pflichtschuljahr. Jugendliche mit einer besonderen psychischen Belastung werden durch Mentoringteams begleitet. Ziel ist die Resilienzsteigerung im Umgang mit psychischen Belastungen und des erfolgreichen Umstiegs in eine weiterführende Ausbildung. Teacher Support Schulbegleitung, wirkt. Social innovation GmbH Das Projekt ist seit Juni 2023 in Schulen aktiv und begleitet aktuell 6 Schulstandorte in Wien. Das Ziel ist, dass Pädagog*innen in ihrer Profession wertgeschätzt werden und sie ein höheres Bewusstsein für den Wert ihrer Arbeit erlangen. Lehrkräfte nehmen die Haltung in den Schulalltag mit und sind wichtige Bezugspersonen für Schüler*innen. Schulklassen Begleitung - Culture School an Volksschulen, wirkt. Social innovation GmbH „Schulklassen Begleitung“ ist ein bereits bestehendes Angebot für Mittelschulen, welches nun auf Volksschulen ausgeweitet wird, mit dem Ziel Schulklassen dabei zu unterstützen, ein nachhaltiges Klima des interkulturellen Miteinanders in der Klassengemeinschaft zu schaffen und Diskriminierung sowie der damit verbundenen traumatischen Leiderfahrung präventiv entgegen zu wirken. Mut macht Schule! Kinderschutz in die Praxis bringen 2024/25, Die Möwe Kinderschutz gemeinnützige GmbH Im Rahmen des Projektes finden Maßnahmen die eine Sensibilisierung zum Thema Kinderschutz und Kinderrechte für Schüler*innen, Pädagog*innen sowie Eltern fördern statt. Inhaltlich soll auch das Thema Mediale Gewalt verstärkt aufgenommen werden. Das generelle Ziel ist es, das sichere, angstfreie Aufwachsen von Kindern in der Schule und im sozialen Umfeld zu fördern, ein Bewusstsein für Kinderschutz und -rechte zu schaffen und im Gesamtsystem Schule zu verankern. KLIPSY School, Kuratorium für Psychosoziale Dienste in Wien Ziel des Projekts „KLIPSY School – psychische Gesundheit im Klassenzimmer“ ist der Ausbau der psychischen Gesundheitsversorgung und Früherkennung von Problemlagen junger Menschen in Wien im vertrauten Umfeld. Unterrichtsfach Failstunde 2024/25, Failstunde - Für positive Fehlerkultur Das Projekt legt den Fokus darauf, Fehler als Werkzeug zur Selbstreflexion zu nutzen. Schüler*innen trainieren den Umgang mit den Herausforderungen der Persönlichkeitsentwicklung ohne Angst vor dem Scheitern. Unser Klassenzimmer - Dein Safe Space, Teach For Austria gemeinnützige GmbH Ziel ist es, den Klassenraum zu einem sicheren Ort für alle Schüler*innen zu machen, in dem die Lehrkraft zur Vertrauensperson wird. Es werden Systeme, Prozesse und pädagogische Zugänge entwickelt, damit Schüler*innen im Kontext Schule die Möglichkeit haben, sich zu öffnen und sich auch in Krisen- und Konfliktsituationen schnell, angstfrei und vertrauensvoll an die jeweilige Lehrperson wenden können. Tage der psychischen Gesundheit, VsUM - Verein zur Förderung eines selbstbestimmten Umgangs mit Medien Die Tage der Psychischen Gesundheit wurden erstmals im Jahr 2022 veranstaltet. Das Projekt soll erweitert werden und mehr Schulstandorte abdecken.
Quelle: Stadt Wien