Vizebürgermeister Wiederkehr zieht erste positive Bilanz über Awareness-Teams

vonRedaktion International
JUNI 15, 2021

Wien

Seit letztem Wochenende sind die sogenannten „Awareness-Teams“, organisiert von der IG Clubkultur und AwA Wien – einem Awareness Kollektiv aus Wien, am Donaukanal und im Resselpark im Einsatz. Am Freitag und Samstag war vorerst je ein Vierer-Team zwischen 19:00 und 04:00 Uhr Früh unterwegs, ab nächster Woche wird schrittweise aufgestockt mit dem Ziel, drei Vierer-Teams einzusetzen.

Vizebürgermeister und Jugendstadtrat Christoph Wiederkehr hatte im Anschluss an die Platzsperre durch die Polizei im Resselpark einen „Runden Tisch zum öffentlichen Raum“ einberufen. Diskutiert wurde mit Polizei, JugendvertreterInnen, Verwaltung, politische VertreterInnen sowie Clubkultur. Eine Maßnahme, die daraus abgeleitet wurde, ist der Einsatz der Awareness-Teams im öffentlichen Raum, die deeskalierend und präventiv hinsichtlich möglicher Konfliktsituationen wirken sollen.

„Wir haben uns als Stadt dazu entschieden, mit dem Einsatz der Awareness-Teams im öffentlichen Raum bei Konfliktsituationen deeskalierend zu wirken. Denn klar ist, solange die Nachtgastronomie nicht wieder öffnet – ohne Sperrstunde und ohne fixe Zuteilung der Sitzplätze – nutzen junge Menschen vermehrt den öffentlichen Raum, um zu tanzen und zu feiern. Es ist jetzt an der Zeit, den jungen Menschen endlich ihr gewohntes Leben wieder zurückzugeben! Sie brauchen klare Perspektiven und sie brauchen Orte, wo sie feiern können. Ich appelliere an den Bund, endlich einen konkreten Öffnungsplan für die Nachtgastronomie und Clubkultur vorzulegen, entsprechende Sicherheitskonzepte liegen bereits am Tisch. Bis es soweit ist, kümmern wir uns als Stadt darum, zwischen Polizei und jungen Menschen zu vermitteln.“

Die Awareness-Teams bestehen aus Personen unterschiedlichen Alters mit Erfahrung im Bereich Clubkultur und Awareness-Arbeit sowie Ausbildungen im Bereich Sozialarbeit, Vermittlungsarbeit und Pädagogik. Ausgestattet mit unterschiedlichen Materialien wie Müllsäcken, FFP2-Masken, Desinfektionsmittel sowie Erste-Hilfe-Koffer gehen sie aktiv auf Personengruppen zu und schaffen das Bewusstsein, dass Verantwortlichkeiten mit der Nutzung öffentlicher Räume verbunden sind. Unter der Awareness-Nummer 0677/64100205 können die Teams auch aktiv angefordert werden.

Allein an diesem Wochenende wurden rund 600 Gespräche mit Personen im Resselpark und am Donaukanal geführt, erklärt Anne Hampp, Teil des Awareness-Teams: „Wir haben ein sehr gutes erstes Wochenende hinter uns und haben von unseren Gesprächspartnerinnen und -partnern viele positive Rückmeldungen zu unserer Arbeit bekommen. Der grundsätzliche Tenor in den Gesprächen war, dass solche Eskalationen wie am Wochenende davor zu vermeiden sind. Denn alle sind interessiert an einer achtsamen gemeinsamen Nutzung des öffentlichen Raums. Es gab auch Anrufe unter der Awareness-Nummer mit der Bitte um Support. So konnten wir u.a. bei einem Rettungseinsatz im Kontext einer Alkoholvergiftung zwischen Jugendlichen, Freundeskreis, Polizei und Rettung vermitteln.“

Eingeschritten wird nach Einschätzung des Teams zum Beispiel bei grober Verschmutzung, Lärmbelästigung, Diskriminierung oder Gewaltausschreitungen. Dabei tausche man sich eng mit anderen Organisationen wie StreetworkerInnen aus. Zudem besteht ein Austausch mit der Polizei. Ab nächstem Wochenende werden die Teams zudem mit erkennbaren Lastenfahrrädern unterwegs sein und je nach Situation auch Warnwesten tragen, um sichtbarer zu sein. Die Teams sollen eine niederschwellige Anlaufstelle sein, die Awareness-Nummer ist auch über Whats App, Signal und Telegram erreichbar.

Quelle: Stadt Wien

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