vonRedaktion Salzburg
JUNI 10, 2022
Am 3. Juni 2022 fand im Rathaus die Fach-Enquete „Zirkuläres Wien!“ statt. Rund 100 Expert*innen aus verschiedenen Fachbereichen nahmen an der Veranstaltung zur Kreislaufwirtschaft im Bauwesen, die von Frau Vizebürgermeisterin und amtsführender Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál eröffnet wurde, teil. Nach den Impulsvorträgen international renommierter Fachleute am Vormittag wurde in Workshops am Nachmittag an der Entwicklung einer gemeinsamen Vision für ein zirkuläres Wien gearbeitet. Die Veranstaltung fand hybrid statt und wurde auch per Livestream übertragen.
Endliche Ressourcen unendlich nutzen
Ein Kernelement der Kreislaufwirtschaft ist die lange, wenn mögliche unendliche Nutzung von Ressourcen. „In einer zirkulären Stadt setzen wir die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft zum Wohl der Bürger*innen ein. Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung gehen dabei Hand in Hand mit Klimaschutz und Lebensqualität,“ so Vizebürgermeisterin Gaál. „Als soziale Klimamusterstadt sichern wir so das leistbare Wohnen für die Wiener*innen und auch die kommenden Generationen, indem wir CO2 reduzieren, auf erneuerbare Energien setzen und die kreislauforientierte Verwendung von Rohstoffen im Wohnbau von Anfang an mitdenken.“. Bereits bei der Planung von Gebäuden wird berücksichtigt, welche Materialien im Fall eines Abbruchs oder Rückbaus wie herausgelöst und wiederverwendet werden können. Abfälle werden so reduziert und die eingesetzten Rohstoffe können immer wieder produktiv genutzt werden.
Bewusstsein für den Wandel schaffen
Karin Huber-Heim, Executive Director Circular Economy Forum, sprach sich in ihrem Impulsvortrag zum „Systemischen Wandel“ für eine gesellschaftliche Veränderung hin zu einer „Reparaturkultur“ aus. Im Sinne der nachhaltigen Verlängerung von Produktlebenszyklen sei es notwendig, das „Wegwerfen wieder zu verlernen“. Tief in die Materie des Bauwesens führten die Beiträge von Hubert Rhomberg, Geschäftsführer der Rhomberg Holding GmbH, über die Methodik und die Mechanismen des zirkulären Bauens sowie vom Präsidenten des Baustoff-Recycling Verbands Thomas Kasper, der über die zirkulären Baustoffe und ihre Qualitäten referierte.
Vorbildfunktion der Stadt Wien
Die Fach-Enquete „Zirkuläres Wien!“ hat vielfältige Aspekte der Kreislaufwirtschaft im Bauwesen beleuchtet. In den Workshops wurden die Kernbereiche Sozioökonomie, Stadtplanung, Hochbau und Infrastruktur analysiert, und Ideen für die weiteren Schritte aber auch Erfordernisse herausgearbeitet. Stadtbaudirektor Bernhard Jarolim erklärte: „Die Diskussionskultur in den Workshops und allgemein bei der Veranstaltung ist äußerst konstruktiv und zeigt, wie groß das Interesse am Thema bereits ist. Nun heißt es, die gesetzlichen Rahmenbedingungen – etwa betreffend Bauordnung - zu erarbeiten und das Modell Kreislaufwirtschaft fest im Bewusstsein und auch im Tun zu verankern. Die Stadt Wien als öffentliche Auftraggeberin trägt hier große Verantwortung, hat aber auch eine große Hebelwirkung.“. Dieses Verantwortungsbewusstsein und auch die Aufbruchsstimmung waren bei den Vernetzungsgesprächen im Anschluss an das offizielle Programm gut spürbar und machten deutlich, wie wichtig die fachliche und interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Implementierung einer zirkulären Stadt Wien ist.
Infobox
Fach-Enquete Zirkuläres Wien! am 3. Juni 2022
Veranstaltungsorganisation: MD Bereich Bauten und Technik, Stabsstelle für Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit im Bauwesen, in Zusammenarbeit mit dem Wohnfonds Wien.
Inhaltlich-fachliche Betreuung: MD Bereich Bauten und Technik, Stabsstelle für Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit im Bauwesen
Weitere Infos unter https://www.wien.gv.at/bauen/dotankcircularcity/
Ein Videomitschnitt der Veranstaltung steht in Kürze auf dem Youtube-Channel der Stadt Wien zur Verfügung
Wien baut mit Weitblick. Wien baut auf Wien.
Quelle: Stadt Wien