vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 14, 2022
Frauenpreis für Verena Altenberger („Schauspiel“), Helga Tippel („Alltagsheldin“) & Frauennetzwerk Medien – Martina Madner, Alexandra Wachter („Frauennetzwerke“)
„Frauen sichtbar machen“: Das ist das Motto des Wiener Frauenpreises – auch zum 21. Wiener Frauenpreis. Im Jahr 2002 wurde diese besondere Auszeichnung zum ersten Mal verliehen. Am 14. September wird die Auszeichnung für das Jahr 2022 überreicht.
Der Frauenpreis 2022 wird in den Kategorien „Alltagsheldin”, „Frauennetzwerke” und „Schauspiel” vergeben.
Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál: „Mit dem Wiener Frauenpreis machen wir Frauen und ihre Leistungen sichtbar“
„Mit dem Wiener Frauenpreis machen wir Frauen und ihre Leistungen sichtbar. Es geht darum zu zeigen: Jede kann es schaffen! Frauen bewegen in allen Bereichen etwas. Damit nehmen sie eine Vorbildfunktion ein. Mit dem Wiener Frauenpreis wollen wir allen Frauen Mut machen“, so Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál. Und: „Die Frauen, die heuer ausgezeichnet werden, setzen sich besonders für andere Frauen ein“, so Gaál.
Die Preisträgerinnen erhalten eine Statue und 3.000 Euro Preisgeld. Die Jury für den 21. Frauenpreis besteht aus den Journalistinnen Tessa Prager, Hanna Herbst und Brigitte Handlos. Die Statue wurde von Künstlerin Vivien Schneider-Siemssen kreiert.
Preisträgerin in der Kategorie „Schauspiel“: Verena Altenberger
Verena Altenberger wuchs im Bundesland Salzburg auf. Im Alter von 18 Jahren ging sie nach Wien, und absolvierte dort ein Bakkalaureatsstudium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien. Ab September 2011 studierte sie an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien Schauspiel und schloss im Juni 2015 erfolgreich ab. Im „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen übernahm sie 2021 und 2022 die Rolle der Buhlschaft.
Schon während ihres Studiums war Verena Altenberger Teil des Jungen Burg Ensembles am Wiener Burgtheater. Im Jahr 2013 begann sie ihre Fernsehkarriere. In der Fernsehserie CopStories verkörperte sie von 2013 bis 2018 die Rolle der Chantal. Im November 2021 übernahm Verena Altenberger zusammen mit dem Regisseur und Produzenten Arash T. Riahi die Präsidentschaft der Akademie des Österreichischen Films von ihrem langjährigen Vorgänger-Duo Stefan Ruzowitzky und Ursula Strauss.
„Verena Altenberger ist eine wunderbare, vielseitige Schauspielerin, aber sie ist auch eine sehr bewusste Frau, die mit ihrer Kunst und mit ihrer Haltung Frauen sichtbar macht“, so die Jury. Und weiter: „Sie hinterfragt eigene und ganz alltägliche Reaktionen, wenn etwa ein Frauenkörper nicht irgendeiner Norm entspricht oder wenn sich Frauen kleiden, wie sie möchten und nicht, wie andere es als „richtig" ansehen. Sie erklärt, warum es ok sein kann, in einer Theater- oder Filmkritik den weiblichen Körper als Instrument zu beschreiben, nicht aber, ob der Busen zu groß oder klein ist“, schreibt die Jury in ihrer Begründung. Preisträgerin in der Kategorie „Alltagsheldin“: Helga Tippel
In der Kategorie „Alltagsheldin“ wurde Helga Tippel ausgezeichnet. Seit fast 30 Jahren betätigt sich Helga Tippel in der Ukrainehilfe. 1994 holte der Pfarrer ihrer Asperner Gemeinde vernachlässigte ukrainische Kinder für den Sommer nach Wien. Helga Tippel unterstützte die Pfarre und suchte Gasteltern. Auch nach dem Sommer kümmerte sich Helga Tippel um die Kinder und organisierte Spendenaktionen, damit sie Spielzeug, Medikamente und Kleidung nach Kiew bringen konnte, wo der Fonds Aspern der Caritas Wien ein Kinderheim errichtete. Heute ist Helga Tippel Ehrenbürgerin von Kiew.
„Und auch jetzt stapeln sich die Kisten voll mit Spenden in ihrem kleinen Haus in der Donaustadt. Aufgrund des Krieges ist oft nicht ganz klar, ob sie in die Ukraine gehen sollen oder ob die geflüchteten Familien die Sachen besser in Wien brauchen können. Brauchen tun sie sie jedenfalls“, so die Jury in ihrer Begründung.
„Aber nicht nur ihre Familie und die Ukrainerinnen brauchen sie – WIR brauchen sie auch! Frauen wie Helga Tippel haben immer die Gesellschaft zusammengehalten und nur dieser Zusammenhalt bringt uns weiter - gerade in Krisenzeiten. Mit ihrem Engagement ist Helga Tippel ein Vorbild für uns alle“, so die Jury.
Preisträgerin in der Kategorie „Frauennetzwerke“: Frauennetzwerk Medien – Martina Madner und Alexandra Wachter
Im Durchschnitt mehr als 70 Prozent der Journalismus- und Publizistik-Absolventinnen und Absolventen in Österreich sind Frauen. Nach dem Abschluss sinken jedoch die Zahlen kontinuierlich. In den Redaktionen sinkt die Quote auf etwas unter die Hälfte. Das Frauennetzwerk Medien hat es sich seit seiner Gründung zur Aufgabe gemacht, diese Mängel aufzuzeigen.
„Und gerade in den vergangenen Jahren ist ganz klar, wie wichtig es ist, dass Frauen im Journalismus gestärkt werden, durch ein Netzwerk, das Verbindungen schafft, zwischen Journalistinnen und Expertinnen, zwischen denen, die schon lange in der Branche sind und dem Nachwuchs, dem so ein Einstieg in die Branche erleichtert wird; durchs Netzwerken, mit Mentoringprogrammen, durch das Sammeln von Expertinnen, die befragt werden können und sollen“, beschreibt die Jury die wichtige Aufgabe des Frauennetzwerk Medien. „Dafür gibt es seit 23 Jahren das Frauennetzwerk Medien. Und das ist nicht nur eine Bereicherung für die Frauen der Branche, sondern für den gesamten Journalismus in diesem Land – und wie ungemein wichtig diese Säule für eine Demokratie ist, konnte man in den vergangenen Jahren in Österreich nur allzu gut beobachten“, so die Jury.
Eine Liste aller bisherigen Frauenpreisträgerinnen finden Sie unter:
https://www.wien.gv.at/menschen/frauen/stichwort/politik/frauenpreis/preistraegerinnen/
Quelle: Stadt Wien