Vom ausrangierten Hemd eines*r Postler*in zur Briefmarke

vonOTS
OKTOBER 21, 2022

Foto: Österreichische Post AG

Aus 950 alten Postler*innenhemden wurden 150.000 neue Briefmarken – Sonderpostamt im 48er-Tandler

Ab 2018 wurden die Mitarbeiter*innen der Österreichischen Post mit der neuen Dienstkleidung, designt von der international renommierten Designerin Marina Hoermanseder, ausgestattet. Bereits seit 2020 werden im Rahmen des Re- und Upcyclingprojekts Re:Post aus ausgemusterter Dienstkleidung praktische Gebrauchsgegenstände wie z.B. Taschen hergestellt.

Im Zuge dessen hat die Post beschlossen, aus gebrauchten Posthemden Briefmarken zu produzieren. Das recycelte „Postlerhemd“ wird so vom ehemaligen Wäschestück zu einer Briefmarke, in der die blauen Fasern der Originalhemden noch gut zu erkennen sind.

Die neue Sonderbriefmarke wird nun heute, Freitag, gemeinsam von Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky, DI Josef Thon, Abteilungsleiter MA 48, und Dr. Harald Kunczier MBA, Geschäftsfeldleitung Filialen, Österreichische Post AG, im 48-Tandler in Wien-Margareten vorgestellt.

Unser 48er-Tandler ist ein perfekter Ort für die Präsentation dieser Briefmarke. Denn hier bekommt nicht nur das ausrangierte Postlerhemd eine zweite Chance, sondern auch viele Alltagsgegenstände – all dies ist ein wichtiger Beitrag zur Kreislaufwirtschaft“, betont Jürgen Czernohorszky.

Diese Sonderbriefmarke repräsentiert auf einzigartige Weise den Nachhaltigkeitsgedanken der Post. Wir haben dutzende Materialien getestet und zu Briefmarken verarbeitet, dabei hat das ‚Postlerhemd‘ am besten funktioniert. Wir halten damit nicht nur ein Stück Postgeschichte fest, sondern geben damit auch ein deutliches Bekenntnis zu unserer Nachhaltigkeitsstrategie ab“, sagt Dr. Harald Kunczier MBA, Geschäftsfeldleitung Filialen, Österreichische Post AG.

Wie alte Posthemden zu Briefmarken werden

Bei der Post entwickelte sich die Idee, eine sehr alte Technik der Papiererzeugung anzuwenden – dem Handschöpfen von Hadern-Büttenpapier. Die erste Hürde bestand darin, eine Papiermühle zu finden, die diese Technik noch beherrscht. Der Weg führte ins Waldviertel, genauer nach Bad Großpertholz, wo die einzige in Österreich noch existierende Mühle steht, die handgeschöpftes Büttenpapier aus Hadern erzeugt – und das seit 1789.

In einem ersten Schritt wurden die rund 950 alten Hemden zerkleinert, mit Wasser vermengt und vermahlen. Der breiartige Papierstoff wurde dann per Hand mit Sieben geschöpft, das Papier auf Filz aufgelegt und das Wasser herausgepresst. Auf den so entstandenen Hadernpapierbögen wurden schließlich die Briefmarken gedruckt.

Um einer etwaigen „falschen“ Verwendung des ehemaligen „Postlerhemds“ und der nunmehrigen Briefmarke sicher zu gehen, findet sich auf jeder Briefmarke der Vermerk: „nicht waschen, nicht bügeln, nicht bleichen – zum Frankieren und Sammeln!“

Sonderpostamt bei Wiener MA 48

Ein eigenes Sonderpostamt findet heute im 48er-Tandler im 5. Wiener Gemeindebezirk (Siebenbrunnenfeldgasse 3) statt. Von 11 bis 15 Uhr können Besucher*innen vor Ort die neue Briefmarke erstehen und diese gleich mit dem passenden Sonderstempel versehen lassen. Die dazugehörige Abhandlung, das Ersttagkuvert und andere Philatelieprodukte sind ebenfalls erhältlich.

Die neue Sonderbriefmarke hat einen Nennwert von 8,20 Euro und wurde 150.000 Mal aufgelegt. Sie ist ab sofort in allen Postfilialen, unter onlineshop.post.at sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post (Telefon: +43 577 67 – 95095; E-Mail: sammler-service@post.at) erhältlich.

Der 48er-Tandler bietet exklusive Einzelstücke mit Geschichte

Eine wahre Fundgrube für alle, die auf der Suche nach Schnäppchen sind. Eine zweite Chance für alte Sachen, verkauft zu günstigen Preisen und Erlöse für den guten Zweck: Das ist das bewährte Konzept des 48er-Tandlers. Aktive Abfallvermeidung ist ein Beitrag zum Klimaschutz und mit der sinnvollen Weiternutzung intakter Altwaren kann auch viel Geld gespart werden. Das bunte Sortiment stammt aus Abgaben auf den Wiener Mistplätzen, wo intakte Gegenstände in der 48er-Tandler-Box gesondert gesammelt werden. Der 48er-Tandler ist nicht nur gut für die Umwelt und natürlich auch gut fürs Geldbörserl, sondern unterstützt auch viele karitative Einrichtungen. Er ist bereits zu einer echten Institution und zum Herzstück der Abfallvermeidung in Wien geworden.

Weitere Informationen unter 48ertandler.wien.gv.at

Quelle: OTS

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