Vorarlberger Wissenschaftspreis 2022 für Physiker Gottfried Strasser

vonRedaktion International
JULI 04, 2022

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Verleihung am 7. November 2022

Bregenz (VLK) – Der Physiker Gottfried Strasser erhält den diesjährigen Wissenschaftspreis des Landes Vorarlberg, gibt Landestatthalterin und Wissenschaftslandesrätin Barbara Schöbi-Fink bekannt. Molekularbiologe Andreas Leiherer erhält einen Würdigungspreis. Spezialpreise gehen an die Germanistin Christina Jackel, den Materialwissenschaftler Marcus Maier sowie den Mediziner Felix Grabherr. Die feierliche Verleihung der Wissenschaftspreise 2022 findet am 7. November 2022 im Zumtobel Lichtforum in Dornbirn statt.

Als Ausdruck der Wertschätzung und Anerkennung für geleistete wissenschaftliche Arbeit vergibt das Land Vorarlberg jährlich den Wissenschaftspreis. Geehrt werden dabei Wissenschafterinnen und Wissenschafter, die aus Vorarlberg stammen oder die herausragende Arbeiten zu Themen mit Vorarlberg-Bezug verfasst haben. Im Preis, der seit dem Jahr 2000 verliehen wird, zeige sich auch die hohe Priorität, die Vorarlberg der Förderung von Wissenschaft und Forschung beimisst, unterstreicht Landesstatthalterin Schöbi-Fink. „Die zukünftige Innovationskraft unseres Produktions- und Wirtschaftsstandorts hängt maßgeblich auch davon ab, welchen Stellenwert wir Bildung, Wissenschaft und Forschung einräumen“, hält Schöbi-Fink fest.

Der Wissenschaftspreis wird traditionell in den drei Kategorien „Hauptpreis“, „Würdigungspreis“ sowie „Spezialpreis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses“ verliehen. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden auf Vorschlag einer eigens dafür bestellten Jury ausgewählt.

Wissenschaftspreis 2022
Univ.-Prof. Gottfried Strasser wurde 1957 in Feldkirch geboren und maturierte 1976 am dortigen Musisch-pädagogischen Bundesrealgymnasium. Anschließend studierte er Physik an der Universität Innsbruck und promovierte 1991. Bereits während seines Doktoratsstudiums forschte er an der TU München, 1992 wechselte er an die TU Wien, wo er unter anderem das Institut für Festkörperelektronik mit aufbaute. 2001 wurde er an der TU Wien habilitiert, 2007 wurde er an die State University of New York nach Buffalo (USA) berufen. Seit 2009 ist er Ordinarius an der TU Wien. Er leitet das Zentrum für Mikro- und Nanostrukturen, das 2018 neu eröffnet wurde, sowie den Forschungsbereich „Optoelektronische Materialien“.

Professor Strasser hat mit seinem Team besonders im Bereich der Quantenkaskadenlaser immer wieder für Aufsehen gesorgt, für seine Forschungen wurde er u.a. 2019 im Rahmen einer großen internationalen Fachkonferenz mit dem „Quantum Device Award“ ausgezeichnet. Ein „Wettbewerbsvorteil“ seiner Forschungsgruppe ist, dass verschiedenste Bereiche, wie Materialforschung oder die Planung und Entwicklung von Bauteilen, abgedeckt werden. Den Kontakt zu Vorarlberg hielt er unter anderem durch Vorarlberger Studierende aufrecht, deren Forschungen und Doktorarbeiten er betreute.

Professor Strasser hat zahlreiche Artikel in internationalen Fachzeitschriften und zudem in international höchst angesehenen fachübergreifenden Journalen, wie „Science“ oder „Nature“, publiziert. Er wurde von internationalen Konferenzen zu Vorträgen eingeladen und genießt mit seinen Forschungsleistungen internationales Ansehen und große Anerkennung.

Würdigungspreis 2022
Andreas Leiherer wurde 1978 in Kelheim, Bayern, geboren und studierte Biologie an der Universität Regensburg. Im Rahmen seiner Doktorarbeit – er promovierte 2008 – und seiner Postdoc-Zeit bis 2011 forschte er am Universitätsklinikum Regensburg im Bereich Virologie. 2014 promovierte er (ein weiteres Mal) an der Privaten Universität im Fürstentum Liechtenstein (UFL). 2019 habilitierte er sich an der Medizinischen Universität Innsbruck im Fach Experimentelle Innere Medizin, seine Habilitation wurde als zweitbeste österreichische Habilitation im Bereich Naturwissenschaften/Medizin ausgezeichnet. An der UFL ist Leiherer als Dozent für den Bereich Genetik tätig.

Seit 2011 ist Leiherer in Vorarlberg wissenschaftlich tätig und hier auch familiär verankert. Als Mitarbeiter des Medizinischen Zentrallabors Feldkirch und des VIVIT (Vorarlberg Institute für Vascular Investigation and Treatment) liegt sein Forschungsschwerpunkt auf der kardiovaskulären Forschung, im Zuge der Corona-Pandemie rückte seine virologische Expertise allerdings wieder in den Vordergrund. Die klinische Relevanz seiner Forschungsarbeiten zeigt sich nicht nur daran, dass seine Veröffentlichungen in zahlreichen anderen wissenschaftlichen Arbeiten zitiert werden, sondern auch daran, dass diese Ergebnisse Eingang in Medien gefunden haben, die für eine breite Öffentlichkeit ausgelegt sind, wie z.B. Tageszeitungen.

Spezialpreise 2022
Christina Jackel wurde 1974 geboren, besuchte die Volksschule in Höchst und maturierte 1993 am BG Bregenz-Gallusstraße. Sie studierte von 1993 bis 1996 Germanistik und Theaterwissenschaft in Wien, legte 1998 dann aber die Lehrabschlussprüfung als Tischlerin ab und war bis 2005 als Facharbeiterin in den Bereichen Möbel-, Bühnen und Dekorationsbau tätig. 2006 nahm sie ihr Germanistikstudium an der Universität Wien wieder auf und schloss es 2011 mit dem Magister ab.

Bereits in ihrer Diplomarbeit hat sich Jackel als eine exzellente Expertin für deutschsprachige Handschriften des Mittelalters gezeigt, 2018 promovierte sie mit einer Arbeit zum Bestand und zur Bestandsgeschichte der deutschsprachigen Handschriften in der Stiftsbibliothek Kremsmünster. Sie hat eine Reihe von profunden und vielbeachteten Aufsätzen vorgelegt und dabei bislang unbekannte Handschriften und Texte der Wissenschaft zugänglich gemacht. Sie arbeitete und arbeitet in verschiedenen Forschungsprojekten mit und ist seit 2020 wissenschaftliche Bibliothekarin in der Stiftsbibliothek Klosterneuburg.

Der Hörbranzer Marcus Maier wurde 1979 geboren und absolvierte nach der Pflichtschule eine Lehre als Installateur. Bis 2002 arbeitete er in diesem Beruf, 2003 legte er die Berufsreifeprüfung an der VHS Bregenz ab. Danach begann er ein Bauingenieur-Studium an der Universität Innsbruck und schloss dieses 2011 mit dem Diplomingenieur ab. 2018 promovierte er, in seiner Dissertation beschäftigte er sich mit dem Brandverhalten von Beton.

Bereits während seines Studiums war Maier für ein Jahr an der University of New Orleans sowie für ein Jahr an der University of California at Berkeley. Nach Abschluss seines Studiums war er als Postdoc in Singapur, derzeit forscht er an der Universität Cambridge in England. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Gebiet der Betonzusammensetzung, dazu hat er bereits einige vielbeachtete Artikel veröffentlicht.

Felix Grabherr wurde 1990 geboren und besuchte die Volksschule in Höchst. Nach der Matura 2009 an der HAK Bregenz begann er ein Medizinstudium an der Medizinischen Universität Innsbruck, welches er 2016 abschloss. 2021 promovierte er mit einer Dissertation zu Morbus Crohn.

Sowohl seine Diplomarbeit zur protektiven Rolle von Interleukin-37 in der alkoholischen Lebererkrankung als auch die Ergebnisse seine Dissertation publizierte Dr. Grabherr in renommierten Fachzeitschriften. Für seine Dissertation wurde ihm außerdem der Wewalka-Preis der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie verliehen.

Quelle: Land Vorarlberg

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