vonRedaktion Salzburg
FEBRUAR 01, 2024
Sanierte Pavillons in der Klinik Hietzing und neuer Holzmodulbau in der Klinik Ottakring als Zwischenstationen
Der Wiener Gesundheitsverbund führt derzeit das größte Modernisierungsprogramm im Rahmen seiner Geschichte durch: In sämtlichen WIGEV-Kliniken wird bis 2040 die bauliche Infrastruktur auf den neuesten Stand gebracht. Die Klinik Penzing wird langfristig als Klinikstandort aufgelöst. Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg sind die sogenannten Leistungsverlagerungen: Dabei werden für medizinische Abteilungen aus der Klinik Penzing bauliche Lösungen an anderen Klinikstandorten geschaffen. Diese sind temporär, weil alle Abteilungen in den kommenden Jahren in die neuen Zentralgebäude übersiedeln werden. Mit Ende 2023 konnten die Leistungsverlagerungen nun für fünf Abteilungen aus Penzing erfolgreich umgesetzt werden: Für die Abteilungen Neurologie, Forensische Psychiatrie, Psychiatrie und Psychosomatik sowie Innere Medizin mit Akutgeriatrie/Remobilisiation wurden in der Klinik Hietzing denkmalgeschützte Pavillons saniert und für den medizinischen Betrieb adaptiert. „Wir konnten in Hietzing in rund zwei Jahren eine moderne Infrastruktur in Bestandsgebäuden schaffen und dabei den Kostenrahmen einhalten“, zeigt sich WIGEV-Generaldirektorin-Stellvertreter Herwig Wetzlinger erfreut.
Spitzenmedizin hinter historischer Fassade
Insgesamt wurden in Hietzing fünf denkmalgeschützte Pavillons mit rund 14.425 Quadratmeter Nutzfläche adaptiert (die Abteilung Psychiatrie und Psychosomatik belegt zwei Pavillons) und 79,5 Mio. Euro investiert (Stand 12/23). Die Pavillons bestechen durch hohe Räume mit viel Tageslicht und Sicht ins Grüne und bieten somit für die Patient*innen neben Spitzenmedizin auch eine gesundheitsfördernde Umgebung.
Bei allen Sanierungen handelt es sich um temporäre Lösungen: Die Neurologie wird ab 2032 in Hietzing in der neuen Zentralklinik zuhause sein. Die Innere Medizin mit Akutgeriatrie/Remobilisation kommt voraussichtlich 2032 ebenfalls in den Neubau in Hietzing, die Psychiatrische Forensik übersiedelt 2030 nach Favoriten und die Psychiatrie und Psychosomatik 2034 nach Ottakring. Die Pavillons in Hietzing werden nach Abschluss der Modernisierung nicht mehr für den Klinikbetrieb genützt.
Bauzeit und Kosten unterschritten
Auch in die Klinik Ottakring ist eine Abteilung aus der Klinik Penzing übersiedelt: Die 3. Psychiatrische Abteilung hat im Dezember 2023 in einem neu errichteten Holzmodulbau den Patient*innenbetrieb aufgenommen. „Der Rohbau wurde in Rekordzeit errichtet. In vier Monaten ist ein Gebäude aus 100 Prozent heimischem Holz entstanden, das sich harmonisch in die Naturumgebung am Gelände der Klinik Ottakring einfügt“, erklärt Wetzlinger. Aber nicht nur die Bauzeit ist rekordverdächtig: Auch die Kosten wurden mit 40,43 Mio. Euro um rund 6 Mio. Euro unterschritten. „Der Holzmodulbau ist ein gutes Beispiel wie durch kluge Planung und Beschaffung temporäre Lösungen in kurzer Zeit und unter Budget umgesetzt werden können.“
Auch beim Holzmodulbau wurde viel Wert daraufgelegt, eine Atmosphäre zu schaffen, die sich mit viel Grün und Tageslicht positiv auf die Patient*innen und nicht zuletzt auf die Mitarbeiter*innen auswirkt. Im Inneren des Gebäudes gibt es keine dunklen Gänge, das U-förmige Gebäude hat keine toten Ecken und verfügt über mehrere Terrassen und Loggias.
Alle Bauprojekte wurden von der Wiener Gesundheitsverbund Projektentwicklungs- und Baumanagement GmbH umgesetzt.
Klinik Penzing wird 2032 aufgelassen
In der Klinik Penzing sind derzeit noch die Pulmologische Abteilung, die Orthopädie und das Suchtzentrum beheimatet. Diese Abteilungen werden bis 2032 in die neuen Klinikgebäude in Favoriten (Pulmologie) und Ottakring (Orthopädie und Suchtzentrum) übersiedeln. Die Pavillons der Klinik Penzing werden dann nicht mehr für den medizinischen Betrieb verwendet. Über die Nachnutzung entscheidet die Stadt Wien.
Quelle: Stadt Wien