vonRedaktion International
FEBRUAR 02, 2023
LR Eichtinger/Stv. LGF Kern: Niedrigste Winterarbeitslosigkeit seit dem Jahr 2008
Der niederösterreichische Arbeitsmarkt bleibt trotz getrübter Konjunkturerwartung äußerst stabil. Die Arbeitslosigkeit geht bereits seit 23 Monaten in Folge zurück, die Beschäftigung ist nach wie vor auf Rekordniveau und auch das Stellenangebot beim AMS ist so hoch wie nie zuvor zu dieser Jahreszeit.
Ende Jänner sind 50.658 Personen beim AMS in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt. Um 4.854 oder 8,7 Prozent weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Das ist österreichweit der stärkste relative Rückgang (Österreich: -4,8%). Inklusive Schulungsteilnehmerinnen und Schulungsteilnehmer befanden sich 59.599 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (-7,6% gegenüber dem Vorjahr). Die Zahl der unselbständig Beschäftigten ist im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozent auf 638.000 Personen gestiegen.
„Mit 50.658 arbeitslos vorgemerkten Personen haben wir in Niederösterreich die niedrigste Winterarbeitslosigkeit seit 15 Jahren. Vor allem die Situation von Frauen und Älteren konnte überproportional verbessert werden“, führen Arbeitsmarktlandesrat Martin Eichtinger und die stellvertretende Landesgeschäftsführerin des AMS NÖ Sandra Kern aus.
Das Gros der Regionen Niederösterreichs verzeichnet weiterhin einen starken Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr. Spitzenreiter sind die niederösterreichischen Bezirke Mödling (-14,4%), Baden (-13,0%), Mistelbach (-12,9%), Bruck/Leitha (-11,7%) und Amstetten (-11,0%).
„Niederösterreich war beim Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit im Vorjahr Rekordhalter. Diese positive Entwicklung wollen wir auch 2023 fortsetzen. Es gilt weiterhin genau zu analysieren, mit welche Herausforderungen oder Ursachen die Menschen, die langzeitarbeitslos sind, zu kämpfen haben. So können wir unsere Projekte entsprechend adaptieren und allen Landsleuten am Arbeitsmarkt eine Perspektive geben“, so Eichtinger.
Aktuell sind 5.468 Personen in Niederösterreich langzeitarbeitslos (rund 62% sind Männer) oder 10,8 Prozent gemessen an allen arbeitslos vorgemerkten Personen (Ö: 11,1%). Die Zahlen waren zuletzt im Mai 2014 auf niedrigerem Niveau. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Niederösterreich um 4.572 (-45,5%) reduziert werden.
„Die Langzeitarbeitslosigkeit in Niederösterreich konnte im Vergleich zum Niveau vor der Coronakrise um beinahe die Hälfte und damit mit Abstand stärker als im Rest Österreichs gesenkt werden. Diese erfreuliche Entwicklung gibt uns in unseren gesetzten Maßnahmen recht. Trotzdem gestaltet sich unsere Vermittlungsarbeit zwischen Arbeitskräften und offenen Jobs zunehmend schwierig. Über ein Viertel aller Jobsuchenden haben Vermittlungseinschränkungen wie gesundheitliche Probleme – bei den Langzeitarbeitslosen Personen sind es gar mehr als die Hälfte. Die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit bleibt daher weiter ganz oben auf unserer Agenda“, so die stellvertretende Landesgeschäftsführerin des AMS NÖ Sandra Kern.
Die niederösterreichischen Unternehmen suchen weiterhin nach Arbeitskräften. Ende Jänner 2023 sind mit 17.675 freie Stellen um 2,1 Prozent mehr als vor einem Jahr gemeldet. Ein so hohes Stellenangebot wie in den letzten Monaten hat es in Niederösterreich noch nie gegeben.
Im vergangenen Jahr 2022 haben die Beraterinnen und Berater des AMS NÖ den arbeitsuchenden Kundinnen und Kunden bereits über 755.000 Vermittlungsvorschläge gemacht. Über 77.000 freie Stellen konnten mit einer passenden Arbeitskraft besetzt werden. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein Plus von 13,2 Prozent. Insgesamt 76.435 Jobsuchende konnten ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beenden.
Auch am Lehrstellenmarkt zeigt sich zuletzt eine veränderte Situation: Lehrstellensuchende stehen einem Überangebot an Lehrstellen gegenüber. Auch Ende Jänner gibt es weit mehr offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende: Mit 1.373 gibt es um 11,4 Prozent mehr offene, sofort verfügbare Lehrstellen als im letzten Jahr bzw. mit 920 um 6,5 Prozent weniger Lehrstellensuchende.
Quelle: Land Niederösterreich