vonOTS
SEPTEMBER 21, 2023
Mit der Mobilen Ergotherapie zur Lebensqualität zurückfinden.
Rund 130.000 Menschen haben derzeit in Österreich eine dementielle Erkrankung. Prognosen besagen, dass diese Zahl bis 2050 auf das Doppelte ansteigen wird. Rund die Hälfte der erkrankten Personen wird zu Hause gepflegt und versorgt. Grund genug, am heutigen Welt-Alzheimer/Demenztag auf die vielfältigen Herausforderungen aufmerksam zu machen, die aus dieser Diagnose für die erkrankten Personen, aber auch für die pflegenden Angehörigen entstehen.
Im Zuge des heutigen Welt-Alzheimer/Demenztages möchten wir betonen, wie wichtig es ist, dass Menschen, die mit Demenz leben, die Möglichkeit erhalten, ihre Selbstständigkeit so weit wie möglich zu bewahren. Genau hier setzen verschiedenste Angebote der Wiener Sozialdienste wie z.B. die Mobile Ergotherapie, die Mobile Pflege und Betreuung, das Geriatrische Tageszentrum Anton Benya oder die Wohngemeinschaften für Senior:innen an.
Jeder Mensch sehnt sich nach einem sinnvollen, aktiven Alltag. Ob Selbstpflege, Haushalt oder Einkauf – die Fähigkeit zur eigenständigen Bewältigung dieser Aufgaben stärkt das Selbstbewusstsein und das Wohlbefinden. Für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen ist es wichtig, dass sie trotz der Erkrankung Selbstwirksamkeit erleben und dazugehören. „Durch die Erkrankung verändert sich bei allen Betroffenen der Alltag auf unterschiedlichste Art und Weise. Wichtige Einkäufe werden vergessen, Garten- oder Hausarbeit ist nicht mehr möglich oder soziale Kontakte werden stark eingeschränkt
“, erläutert Wolfgang Steiner, Leiter der Mobilen Ergotherapie der Wiener Sozialdienste. „Die Mitarbeiter:innen der Mobilen Ergotherapie arbeiten eng mit Betroffenen und ihren Angehörigen zusammen, um individuelle Lösungen zu entwickeln, die allen beteiligten Personen dabei helfen, ihren Alltag bestmöglich zu meistern
“, so Steiner weiter.
Die Mobile Ergotherapie bietet eine breite Palette an Dienstleistungen, die auf die Bedürfnisse jeder einzelnen Person zugeschnitten sind. Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen werden unterstützt und beraten, letztere bereits zum Erstgespräch mit eingeladen, um von Beginn an mit Teilhabe aller Beteiligten Lösungen zu entwickeln. Dazu gehören für die erkrankten Personen z.B. kognitive Übungen sowie das Durchführen oder zumindest die Teilnahme an individuell besonders bedeutungsvollen Betätigungen. Das erhöht sowohl die körperliche als auch die geistige Aktivität und wirkt sich positiv auf Gesundheit und Lebensqualität aus. Darüber hinaus gibt es das Angebot, den Wohnraum so anzupassen, dass er den individuellen Bedürfnissen und Herausforderungen gerecht wird. Da sich auch der Alltag der pflegenden Angehörigen stark verändert, wird ebenfalls auf deren Bedürfnisse und Anliegen eingegangen. Mobile Ergotherapie zielt darauf ab, gemeinsame Lösungen zu erarbeiten, die das Leben der erkrankten Personen und deren Angehörigen verbessern.
Die Wahrung und Förderung der Selbstständigkeit steht auch im Fokus der mehrstündigen Alltagsbegleitung. Die Betreuung findet über einen Zeitraum von zumindest vier bis maximal zehn Stunden am Tag statt. Täglich unterstützen darüber hinaus eine Vielzahl an Heimhelfer:innen und Pflegekräften Menschen bei der täglichen Lebensführung in ihrer gewohnten Umgebung. Das Geriatrische Tageszentrum Anton Benya bietet abwechslungsreiche Aktivitäten und therapeutische Angebote für Menschen, die tagsüber Unterstützung benötigen. Personen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr alleine wohnen wollen oder können, aber nicht die umfassenden Leistungen eines Pflegewohnheims benötigen, stehen die Wohngemeinschaften für Senior:innen offen.
Demenz ist ein Thema, das uns als Gesellschaft noch länger beschäftigen wird. Daher ist es wichtig, darüber zu sprechen, Wissen zu verbreiten und Unterstützungsleistungen, wie sie die Wiener Sozialdienste anbieten, in Anspruch zu nehmen. Nur so lässt sich der Wunsch, mit der Krankheit möglichst lange zuhause leben zu können, in die Realität umsetzen.
Unsere Botschaft am Welt-Alzheimer/Demenztag ist klar: Menschen mit Demenz haben das Recht auf ein erfülltes Leben und auf die bestmögliche Unterstützung, um so lange wie möglich ihre Unabhängigkeit und Lebensqualität zu bewahren. Die Wiener Sozialdienste begleiten dementiell Erkrankte und ihre Angehörigen mit einer Vielzahl an Angeboten aktiv während dieser anspruchsvollen Reise.
Für weitere Informationen über unsere Dienstleistungen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Die Finanzierung der genannten Angebote erfolgt über den Fonds Soziales Wien und im Falle der Mobilen Ergotherapie auch über die österreichische Gesundheitskasse.
Die Wiener Sozialdienste sind führende Anbieterin sozialer Dienste in Wien und erbringen seit mehr als 75 Jahren vielfältige Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen, Senior:innen, gesundheitlich eingeschränkte oder sozial gefährdete Menschen und ihre Familien.
Quelle: OTS