vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 08, 2024
Das städtische Amt für Grünanlagen im Jahr 2023
Wenn es draußen wieder beginnt zu grünen und zu blühen, wird die Arbeit MitarbeiterInnen des Amtes für Grünanlagen für die Bevölkerung noch sichtbarer. Zu den vielfältigen Aufgaben der vier Referate Stadtgartenverwaltung, Pflege und Service, Planung und Bau sowie Friedhöfe gehören jedoch das ganze Jahr über unter anderem die eigene Pflanzenaufzucht und Kompost-Produktion, die Pflege von 25.000 Bäumen, die Wartung von 104 Trink- und Zierbrunnen und 2.174 Bänken, die Planung und Neugestaltung von 74 Spielplätzen und die Verwaltung der sieben städtischen Friedhöfe mit 25.700 Gräbern.
„In den über 50 Jahren seines Bestehens hat sich der Zuständigkeitsbereich des ‚Gartenamtes‘, wie es gern bezeichnet wird, natürlich wesentlich erweitert. Das Wohlfühlen der Bevölkerung von Jung bis Alt in gepflegten Park-, Spiel- oder auch Friedhofsanlagen stehen heute im Vordergrund“, betont Stadträtin Mag.a Uschi Schwarzl: „So reichen die vielfältigen Aufgaben von der Gestaltung und Wartung von Kinderspielplätzen, Errichtung von Brunnen für FreizeitsportlerInnen, die Schaffung von Erholungsräumen und Hundefreilaufzonen, die Pflanzung klimafitter Bäume im Stadtgebiet bis hin zur Betreuung von würdigen Ruhestätten für Verstorbene auf den Friedhöfen.“ Die Stadträtin gab am 7. März gemeinsam mit Amtsleiter Ing. Thomas Klingler und den Referatsleitern Stefan Engele (Pflege und Service), Mag. Alexander Legniti (Friedhöfe) und DI (FH) Mag. (FH) Markus Pinter (Planung und Bau) einen Überblick über das vergangene Jahr.
Wichtige Lehrlingsausbildung
Derzeit sind insgesamt acht Lehrlinge (fünf Mädchen, drei Burschen) in Ausbildung. Im Jahr 2023 konnten das Amt für Grünanlagen drei Lehrlinge im Lehrberuf „Garten- und GrünflächengestalterIn - Landschaftsgärtnerei“ neu beschäftigen. „Die Aufgabe der Lehrlingsausbildung, die unsere geprüften AusbildnerInnen nach einem von uns erstellten Plan bravourös erledigen, ist uns nicht zuletzt im Hinblick auf anstehende Pensionierungen sowie für einen geregelten Wissenstransfer ein großes Anliegen“, betont Amtsvorstand Thomas Klingler. Die notwendigen Kenntnisse werden neben regelmäßigen Wechseln in verschiedene Arbeitsgruppen auch durch die Schaffung von Lehrbaustellen auf dem Gelände der Stadtgärtnerei und durch Ausbildungsverbünde mit Privatbetrieben vermittelt. So können gezielt Berufsinhalte vermittelt werden, die wesentlicher Bestandteil der Lehrabschlussprüfung sind.
Blühendes Innsbruck
Das Amt sorgt nicht nur in den Park- und Grünanlagen mit seinen Blumen und Pflanzen aus eigener Aufzucht für leuchtende Augen bei den BürgerInnen. Viele städtische Veranstaltungen erhalten ihren Blumenschmuck, farbenfrohe Dekoration oder Adventkränze aus der Stadtgärtnerei. BewohnerInnen der Seniorenwohnanlagen freuen sich über Primeln als Blumengruß zum Valentinstag bzw. Weihnachtssterne im Advent. Ein Höhepunkt ist die alljährliche Verleihung anlässlich des Garten- und Blumenschmuck-wettbewerbs „Grünes und blühendes Innsbruck“, an dem private Garten- und BalkonbesitzerInnen für ihren „Grünen Daumen“ ausgezeichnet werden. Aus rund 1.600 Einreichungen werden ca. 140 PreisträgerInnen ermittelt. Die Prämierung findet am 14. März 2024 statt.
Fachgerechte, zukunftsfitte Planung
In mehreren Stadtteilen gibt es neue Erholungsräume. Im Mai 2023 wurde die Neugestaltung des Grüngürtels Reichenau Ost abgeschlossen. Unter breiter BürgerInnenbeteiligung entstanden zwischen Radetzky- und Rossbachstraße als Großteil der Anlage eine Parklandschaft mit neuem Kleinkinderspielplatz. Bei der Gestaltung wurden kühlende Elemente berücksichtigt: „Hier dient als zentrales Gestaltungselement ein mit Natursteinen gepflasterter ‚Ruheplatz‘ mit Wasserspiel und Trinkbrunnen, der nördlich von einer Baumreihe im Schwammstadtsystem begrenzt wird“, erklärt Markus Pinter (Referat Planung und Bau). Der Trinkbrunnen entwässert in das angrenzende Schwammstadtsystem, das wiederum als Versickerungs- und Baumbewässerungseinrichtung fungiert.
Ab April 2024 können sich die BürgerInnen des Stadtteils Höttinger Au über die Fertigstellung des Ursulinenparks freuen. Die ca. 9.000 m² große Parkanlage erstreckt sich vom Fischerhäuslweg im Westen bis zur Scheuchenstuelgasse im Osten. Dort entstehen ein Multifunktionsbereich, ein Ruheplatz mit Trinkbrunnen und Bachlauf, eine großzügige Freifläche mit Rodelhügel sowie eine kleine Fitnessmeile. Der bestehende Kleinkinderspielplatz erhält neben einer großzügigen Sandspielfläche ein Wasserspielelement und moderne, altersgerechte Spielgeräte. „Auch die Rad- und Fußwege und Überquerungen werden neu gestaltet. Durch punktuelle Verschwenkungen der Radwege wird der Fahrradverkehr entschleunigt“, berichtet Stadträtin Uschi Schwarzl. Einen Überblick über alle Spielplätze in Innsbruck gibt es unter www.innsbruck.gv.at/spielplaetze
Für Sportliche und Jugendliche bietet das Sportareal Pulverturm – ebenfalls im Stadtteil Höttinger Au an der Hans-Flöckinger-Promenade – seit Oktober 2023 neben zwei Basketballfeldern auch einen Rasenfußballplatz, zwei Beachvolleyballfelder, den ebenfalls 2022 sanierten Skatepark, eine Calisthenics-Anlage sowie zwei Tischtennistische. Am Spielplatz Haydnplatz im Saggen wurde die Barrierefreiheit im Spielbereich ausgebaut, so dass nun die neue Schaukel auch von gehbehinderten Personen erreicht und genutzt werden kann. Zu weiteren wichtigen Instandhaltungsmaßnahmen zählten auch die Erneuerung von Fallschutzbelägen am Prandtauerufer, die Umgestaltung des Brunnenplatzes im Rapoldipark oder der Neubau des Fußgängerstegs beim Naturspielplatz Lohbach. „Trotz regelmäßiger Begehungen und Wartung durch unsere MitarbeiterInnen kann es immer wieder zu Beschädigungen oder Defekten kommen. Wir sind dankbar für Hinweise aus der Bevölkerung, die über www.buergermeldungen.com eingehen. Wir versuchen, diesen Anregungen und Meldungen zeitnah nachzukommen, freuen uns aber auch immer über ein Lob“, betont Amtsleiter Thomas Klingler.
Pflege und Service: Positive Baumbilanz
Baumpflanzungen im Stadtgebiet werden in Zeiten des Klimawandels immer wichtiger. Dabei geht es nicht nur darum, den richtigen Baum für den richtigen Standort auszuwählen, sondern auch so genannte ‚Klimabäume‘ zu identifizieren und im Stadtgebiet zu verwenden, ohne dabei die Artenvielfalt zu verlieren. Der Klimawandel ist auch für den Bereich Baumpflege und Baumkontrolle relevant. So wurden 2023 im Stadtgebiet 221 Bäume oft aus Sicherheitsgründen entfernt: „Durch die Sturmereignisse im Herbst und den frühen starken Schneefall wurden einige Bäume entwurzelt, geknickt oder so stark beschädigt, dass wir sie leider fällen mussten“, erklärt Stefan Engele (Referat Pflege und Service). Im Gegenzug wurden aber mehr als 250 Bäume beschafft und zum Großteil bereits gepflanzt. Ein umfassender Überblick über die mehr als 25.000 Bäume auf städtischem Grund ist im Baumkataster im Stadtplan unter city-map.innsbruck.gv.at/stadtplan/synserver?project=Innsbruck&client=flex&view=Baum zu finden.
Für die städtischen Grillplätze ist seit einem Jahr die neue Grillplatzverordnung in Kraft. Die Benützung der Plätze ist in der Zeit von 15. März bis 30. November nach vorheriger verpflichtender Online-Reservierung möglich. „Das Angebot wird gut angenommen, die Regeln und die Platzbuchung haben sich bewährt. Die meisten Benutzenden lassen die Grillstellen auch ohne gröbere Verunreinigungen zurück“, hält Thomas Klingler fest. Auf den vier Grillplätzen Rimmlwiese, Saurweinwiese (Kranebitten), Gramart und an der Rossaupromenade stehen insgesamt 35 nummerierte Grillstellen jeweils täglich von 10.00 bis 22.00 Uhr zur Verfügung.
Friedhöfe: Letzte Ruhestätten
Auf den sieben städtischen Friedhöfen Westfriedhof und Ostfriedhof sowie in den Stadtteilen Hötting, Mühlau, Arzl, Igls und Amras verwalten die MitarbeiterInnen des Referats Friedhöfe rund 25.700 Gräber. Sie führen jährlich rund 800 Beisetzungen durch und pflegen die Anlagen mit insgesamt ca. 30.200 Grabstellen. In der Bestattung gibt es neben den immer üblicheren Urnenbestattungen weitere neue Wege. „Wichtige Neuerungen waren zuletzt die Fertigstellung des ‚Gartens des Friedens‘ als alternativer Bestattungsform sowie die Umgestaltung vom ‚Grab der Einsamen‘ zum ‚Grab der Gemeinsamen‘ am Ostfriedhof, um auch anonymen Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen“, berichtet Alexander Legniti: „Wir möchten damit den Besucherinnen und Trauernden auf unseren Anlagen ein pietätvolles Erinnern und Innehalten ermöglichen.“
Auf den Friedhöfen finden sich Gedenkstätten, zahlreiche Kunstwerke und kunstvolle Grabsteine. Das Denkmal zur Erinnerung an die Bombenopfer am Ostfriedhof wurde umfassend gereinigt. In Pradl fanden auch die im Zuge von Bauarbeiten am Domplatz gefundenen, mittelalterlichen Gebeine ihre letzte Ruhestätte. Zu den Aufgaben des Referats gehören weiters wichtige Instandhaltungsmaßnahmen, unter anderem der Arkadendächer am Westfriedhof. Heuer werden die dortigen Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen fortgesetzt. Zur Renovierung bzw. Modernisierung des Aufbahrungsbereiches am Westfriedhof ist ein Wettbewerb geplant. Auf der Agenda stehen auch Fortführung der Urnenanlage im alten (nördlichen) Teil am Ostfriedhof sowie die Einrichtung einer weiteren alternativen Bestattungsform (Baumgrab). AS
Quelle: Stadt Innsbruck