Salzburg: Wichtige UNESCO Funktion in Salzburger Händen

vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 22, 2023

Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr

Medizinerin aus der Stadt wird Vertreterin für sexuelle Gesundheit und Menschenrechte / Drei Fragen an Dr. Marianne Greil-Soyka

(LK) Die Salzburger Medizinerin Marianne Greil-Soyka wird am Freitag zu Österreichs Vertreterin für „sexuelle Gesundheit und Menschenrechte“ am gleichnamigen UNESCO Lehrstuhl in Paris ernannt. Die Ziele der europäischen Organisation sind der Schutz von Kinder und Frauen vor Gewalt, die Gleichstellung der Geschlechter, der Kampf gegen Ausgrenzung sowie die Entwicklung und Förderung des Wohlbefindens aller Menschen.

Die Salzburgerin Dr. Marianne Greil-Soyka engagiert sich seit Jahren in diesem Bereich und hat 2009 die Österreichische Akademie für Sexualmedizin gegründet, deren Vorsitzende sie ist. Ebenfalls hat sie das EU-Projekt „Europäisches Netzwerk für Sexualmedizin“ mit Forschenden und Lehrenden aus 34 Nationen initiiert und leitet dies seit 2018. Der Sitz des Netzwerkes übersiedelt in Kürze nach Salzburg. „Unser Bundesland wird so zur europäischen Drehscheibe bei Forschung, Lehre und Wissenschaft in diesem Bereich“, sagt Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi.

Gutschi: „Unermüdliches Engagement.“

Landesrätin Daniela Gutschi gratuliert Marianne Greil-Soyka zur Ernennung als Österreichs Vertreterin im Bereich sexuelle Gesundheit und Menschenrechte am UNESCO Lehrstuhl. „Sie setzt sich seit mehr als 20 Jahren unermüdlich für das Thema ein und konnte durch ihr Engagement Verbesserungen in Punkto Weiterbildung für die Ärztinnen und Ärzte sowie in weiterer Folge auch für die Patientinnen und Patienten erreichen“, so Gutschi.

Ziel: Verbesserung der Gesundheit

Die Sexualmedizin begleitet Marianne Greil-Soyka seit mehr als 20 Jahren. Das Landes-Medienzentrum (LMZ) hat mit der Medizinerin im Vorfeld ihrer Ernennung beim UNESCO Lehrstuhl für sexuelle Gesundheit und Menschenrechte am Freitag gesprochen.

LMZ: Worum kümmert sich die Sexualmedizin?

Greil-Soyka: Die Disziplin ist breit gefächert und betrifft jeden einzelnen sowie auch die Gesellschaft als Gesamtes. Sie befasst sich mit dem Vorbeugen, Erkennen, Behandeln sowie Rehabilitation von Störungen und Erkrankungen, beispielsweise jene, die die sexuellen Funktionen nach Erkrankungen, betreffen. Aber auch das sexuelle partnerschaftliche Erleben sowie Verhalten, die sexuelle Präferenz sowie die geschlechtliche Identität sind umfasst. 2009 habe ich die Österreichische Akademie für Sexualmedizin gegründet und bin seither die Vorsitzende.

LMZ: Welche Aufgaben hat die Österreichische Akademie für Sexualmedizin?

Greil-Soyka: Unser Ziel ist die Verbesserung der sexuellen Gesundheit unserer Gesellschaft. Das erreichen wir unter anderem durch eine umfassende - aus zwei Modulen bestehende - Weiterbildung für Ärztinnen und Ärzte, Psychologinnen und Psychologen sowie weiteren Berufsgruppen. Seit 2010 gibt es das Zertifikat und Diplom für Sexualmedizin der Österreichischen Ärztekammer. Mittlerweile haben rund 145 Personen die Ausbildung absolviert.

LMZ: Welchen Einfluss hat die Digitalisierung auf die Sexualmedizin?

Greil-Soyka: Sie bietet Chancen als auch Risiken. Positiv ist die Möglichkeit der Mitgestaltung bei sexualbezogenen Angeboten in der digitalen Welt sowie die Förderung der Kompetenz von Jugendlichen in diesem Bereich. Als eine unserer Aufgaben sehen wir auch die psychosexuelle Entwicklung von Mädchen und Burschen vor negativen Auswirkungen im Internet zu schützen und zu beforschen. Ein Beispiel: Mehr als 50 Prozent, das sind jeder und jede zweite, der elf- bis dreizehnjährigen haben bereits Pornografie gesehen. Das kann unter anderem negative Geschlechtsrollen, Stichwort „Frau als Objekt“, verstärken.

Quelle: Land Salzburg

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