vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 15, 2023
Höhere Förderungen für 24-Stunden-Betreuung und Ausbau der ambulanten gerontopsychiatrischen Pflege
Bregenz (VLK) – Die Vorarlberger Landesregierung setzt sich weiter nach Kräften dafür ein, dass für alle Menschen im Land, die auf Betreuung und Pflege angewiesen sind, eine gute Versorgung gesichert bleibt. In der heutigen (Dienstag) Regierungssitzung wurde eine Erhöhung der Förderungen für die 24-Stunden-Betreuung beschlossen, außerdem werden die Kapazitäten für die ambulante gerontopsychiatrische Pflege erweitert. Das sind wichtige Verbesserungen, um dem steigenden Bedarf zu begegnen, die Teuerung abzufedern und die häusliche Betreuung zu stärken, betonten Landeshauptmann Markus Wallner und Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker im Pressefoyer.
Nach der bereits zu Jahresbeginn erfolgten Anhebung der aus Bundes- und Sozialfondsmitteln gemeinsam finanzierten Fördersätze für die 24-Stunden-Betreuung wird ab 1. April 2023 auch der zusätzliche Landeszuschuss, den Vorarlberg als einziges Bundesland im Rahmen der Sozialhilfe gewährt, erhöht – bei einem/einer BetreuerIn von 300 auf 330 Euro, bei zwei BetreuerInnen von 600 auf 660 Euro. Zugleich werden die zulässigen Einkommensgrenzen angehoben, für alleinstehende Personen von 1.600 auf 1.750 Euro, für Paare von 1.900 auf 2.050 Euro. „Damit wollen wir verhindern, dass Bezugsberechtigte durch die Pensionsanpassungen aus der Einkommenstabelle für die Förderung einer notwendigen 24-Stunden-Betreuung fallen. Durch die Anhebung der Förderbeträge sollen weiters die seit der Einführung dieser Unterstützungsleistung gestiegenen Kosten für die 24-Stunden-Betreuung abgefedert werden“, erklärte Landeshauptmann Wallner.
Aktuell erhalten 423 Haushalte/Pflegebedürftige diesen Landeszuschuss. Land und Gemeinden haben dafür pro Jahr rund 3,2 Millionen Euro aufgebracht. Durch die Erhöhung sowohl der Einkommensgrenzen wie auch der Fördersätze wird der Aufwand um rund 0,6 Millionen Euro/Jahr steigen.
Landesrätin Wiesflecker verwies auf Prognosen, dass sich die Zahl der Menschen, die im Alter an einer psychiatrischen Erkrankung wie Demenz oder Depression leiden, bis zur Mitte des Jahrhunderts verdreifachen wird. „Dementsprechend steigt der Bedarf an ambulanter gerontopsychiatrischer Pflege, mit der wir den Betroffenen so lange es geht ein weitgehend selbstbestimmtes Leben im gewohnten Umfeld ermöglichen wollen“, sagte sie. Dieses Angebot unter fachlicher und organisatorischer Leitung der connexia wird durch den Vorarlberger Sozialfonds finanziert. Die Begleitung durch die ambulante gerontopsychiatrische Pflege ist für die Betroffenen kostenlos und auch unabhängig von einer Mitgliedschaft zum jeweiligen Krankenpflegeverein.
Derzeit sind in Vorarlberg insgesamt 23 psychiatrisch diplomierte Pflegefachkräfte im Umfang von 13 Vollzeitstellen bei den Krankenpflegevereinen angestellt. Im letzten Jahr haben sie ca. 800 KlientInnen betreut, um 26 Prozent mehr als ein Jahr davor, und dabei in Summe 21.600 Leistungsstunden erbracht.
Weil die Fallzahlen steigen und weil die gerontopsychiatrische Pflege aufgrund der krankheitsbedingten Veränderungen im Wesen und Verhalten der PatientInnen eine enorm anstrengende und komplexe Herausforderung ist, gilt es die Kapazitäten zu erweitern. Auch die Überlastung stationärer Pflegeeinrichtungen mit bestimmten Krankheitsbildern erfordert es, dass zur Sicherstellung der nötigen Versorgung ambulante Kräfte verfügbar sind, erläuterte Wiesflecker. Deshalb wird die Richtgröße
von einer Vollzeitstelle pro 30.000 Einwohnerlnnen auf 1:20.000 herabgesetzt und so die Zahl der Vollzeitstellen schrittweise auf 21 erhöht. Der finanzielle Aufwand für die ambulante gerontopsychiatrische Pflege wird dadurch von jährlich 1,08 Millionen Euro beim Erreichen der Vollauslastung auf 1,86 Millionen Euro steigen.
Quelle: Land Vorarlberg