vonRedaktion Salzburg
APRIL 21, 2021
Lokalaugenschein in der Katharina-Stube der Barmherzigen Schwestern und Caritas Tirol
Die Stadt Innsbruck bietet sowohl für obdach- und wohnungslose als auch bedürftige Menschen zahlreiche soziale Einrichtungen. Damit diese Personen in Notsituationen entsprechenden Schutz und Unterstützung erhalten, gibt es unter anderem niederschwellige Angebote wie die Katharina-Stube am Klosterareal der Barmherzigen Schwestern. Seit 2016 wird die ganzjährig geöffnete Tagesaufenthaltsstätte gemeinsam von der Caritas der Diözese Innsbruck und den Barmherzigen Schwestern betrieben. Die Landeshauptstadt förderte dieses kooperative Projekt im vergangenen Jahr mit knapp 54.000 Euro und übernimmt damit einen jährlichen Kostenanteil von 35 Prozent. Die restlichen 65 Prozent trägt das Land Tirol.
Die Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul unter Generaloberin Sr. Pauline Thorer stellen die Räumlichkeiten am Rennweg 40 kostenlos zur Verfügung und finanzieren die Mittagsmenüs. Die Essensausgabe sowie die Möglichkeit einer individuellen Beratung werden von MitarbeiterInnen der Caritas organisiert. Die Einrichtung hat von Montag bis Samstag, von 9.00 bis 14.00 Uhr, geöffnet. Unter der erfahrenen Leitung von DSA Gertraud Gscheidlinger steht den BesucherInnen ein Team aus drei SozialarbeiterInnen, Zivildienern und Ehrenamtlichen mit Rat und Tat zur Stelle.
Erweitertes Angebot
Der für Soziales und Gesundheit ressortzuständige Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc machte sich kürzlich gemeinsam mit Caritas-Direktor Georg Schärmer, der stellvertretenden Direktorin Mag.a Elisabeth Rathgeb sowie Mag. Jürgen Gschnell (Caritas-Fachbereichsleitung Begleitung) ein Bild über die Einrichtung unter den erschwerten Corona-Bedingungen. „Ehren- und Hauptamtliche zeigen das ganze Jahr über großartiges Engagement für sozial schwächere und benachteiligte Menschen jeder Herkunft. Dafür möchte ich mich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Katharina-Stube sehr herzlich bedanken. Die von der städtischen Sozialplanung - Sozialkoordination wesentlich mitbegleitete Angebotserweiterung gilt mittlerweile österreichweit als Vorzeigeprojekt“, zeigt sich Vizebürgermeister Anzengruber erfreut.
Vor knapp zwei Jahren wurde durch die Zusammenarbeit von Stadt, Land, Caritas und den Barmherzigen Schwestern das Angebot deutlich ausgebaut: die Öffnungszeiten wurden ausgedehnt, ein/e zusätzliche SozialarbeiterIn ist immer vor Ort, zum bisherigen Mittagessen wird ein Frühstück ausgegeben und die Duschmöglichkeiten wurden von zweieinhalb auf fünf Stunden täglich erweitert.
Beratung und Schutz
In der Katharina-Stube wird den Anwesenden von 9.00 bis 10.30 Uhr ein Frühstück und zwischen 10.45 bis 13.15 Uhr ein Mittagessen angeboten. Neben der Basisversorgung besteht für die KlientInnen auch die Möglichkeit sich vor Ort von 9.00 bis 14.00 Uhr zu duschen. Zu den weiteren Angeboten zählt etwa auch die Vermittlung an die medizinische Basisversorgung für Nichtversicherte und Obdachlose „medcare“ – ein Kooperationsprojekt von Caritas und Rotem Kreuz Tirol. Darüber hinaus können hilfsbedürftige Personen auch Beratungen mit SozialarbeiterInnen zu unterschiedlichen Bereichen in Anspruch nehmen. Die Einrichtung bietet den Menschen in Krisensituationen außerdem in der kalten Jahreszeit den notwendigen Schutz vor Kälte und die Gelegenheit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.
Zahlen und Fakten
Rückblickend erhielten im vergangenen Jahr 5.268 ein Frühstück und 20.764 Personen ein Mittagessen. Insgesamt 1.090 Menschen nutzten vor Ort die Duschmöglichkeit. Während der Corona-Lockdowns war ein Frühstück sowie Mittagessen gemäß Bundesverordnung nur über eine Luke zum Mitgeben (Take-away) möglich. Duschmöglichkeit war in der Zeit des ersten Lockdowns (Mitte März bis Anfang Mai) keine gegeben, dadurch haben sich die Zahlen in der Jahresstatistik verringert. Auch während des zweiten und dritten Lockdowns im Herbst/Winter 2020 war wiederum die Essensausgabe nur zum Mitgeben ausführbar, jedoch konnten Bedürftige einzeln in Abständen von gut 15 Minuten die Körperhygiene unter Einhaltung der erforderlichen Schutzmaßnahmen durchführen. Im Jahr 2020 wurden zudem 52 Beratungen mit 24 Personen unterschiedlicher Herkunft durchgeführt. Die Themen der Beratung und Betreuung sind vielseitig: So unterstützt das Team der Katharina-Stube bei Fragen zu Wohnungslosigkeit, Delogierung, allgemeine Lebensberatung, Suchtproblematik, geben Aufklärung über sozialrechtliche Ansprüche und helfen bei arbeitsrechtlichen Fragen. (MF)
Quelle: Stadt Innsbruck