Wien: Wiederkehr nach Rundem Tisch - Awareness-Teams und mehr Jugendkultur-Angebot

vonRedaktion Salzburg
JUNI 09, 2021

Wien

Stadt Wien im Dialog mit Polizei und Interessensvertretern nach Karlsplatz-Exekutiveinsatz


Wien (OTS/RK) – Solange eine Corona-Sperrstunde junge Menschen zum Feiern in den öffentlichen Raum dränge, werde das „Gesamtproblem“ nicht gelöst werden können – mit gezielter Informationsarbeit und zusätzlichen Kulturangeboten für die Jugend will die Stadt Wien aber Schritte in ihrem Handlungsspielraum setzen. Das ist das Ergebnis eines Runden Tisches, welches Jugendstadtrat und Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr heute, Dienstagmittag, im Rathaus der Presse vorgestellt hat. An dem Runden Tisch nahmen u.a. auch die Wiener Polizei, die „Interessensgemeinschaft Clubkultur“, die Bundesjugendvertretung, sowie Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Wien - Abteilung Jugend und Abteilung Kultur teil.

„Awareness-Teams“ sollen Dialog suchen und deeskalieren

Um ähnlich aufgeladene Situationen wie zuletzt am Karlsplatz zu vermeiden, setze die Stadt bereits ab dem kommenden Wochenende auf sogenannte „Awareness-Teams“, die in Zusammenarbeit mit der IG Clubkultur aufgestellt werden. Drei dieser jeweils vierköpfigen Teams werden am Wochenende von 19 bis 4 Uhr Früh die bekannten Hotspots wie Donaukanal und Resselpark besuchen, und die Partygäste hinsichtlich richtigen Verhaltens sensibilisieren. Dieses Angebot passiere zusätzlich zur bestehenden Jugendarbeits-Offensive „Informieren statt strafen“ und werde von Personen besetzt, die Erfahrungen bei Open-Air-Festivals und ähnlichen Events gesammelt hätten. Das solle wesentlich zur Deeskalation beitragen, sagte Wiederkehr: „Ich habe kein Verständnis, wenn Polizistinnen und Polizisten mit Flaschen beworfen und verletzt werden. Das hat in Wien keinen Platz. Ich verstehe aber, wenn junge Menschen nach Monaten des Verzichts in der Pandemie jetzt wieder Spaß haben und feiern wollen. Unser Ziel ist es, den Jungen so schnell wie möglich wieder ihr gewohntes Leben zurückzugeben! Mein zentraler Appell an die Bundesregierung lautet daher: Die Nachtgastronomie und Clubkultur muss mit Sicherheitskonzept - aber ohne Sperrstunde - so schnell wie möglich öffnen!"

Mehr kostenfreies Kulturangebot für junge Wienerinnen und Wiener

Denn geltende Bundesregelungen lassen derzeit keine Nachtgastronomie und Clubkultur zu. Die Stadt Wien könne hier höchstens an den Bund appellieren, die Vorgaben zu lockern – „die sinkenden Zahlen geben das her“, sagte Wiederkehr. Auf kommunaler Ebene könne die Stadt Wien ihren jungen Bewohnerinnen und Bewohnern nur attraktive Alternativangebote machen. So finde das beliebte „Popfest“ auch heuer statt – bei freiem Eintritt, in der „Arena“ im dritten Bezirk, sagte Wiederkehr. Auch habe er mit Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler gesprochen, um das Angebot des Wiener „Kultursommers“ – eine kostenlose Veranstaltungsreihe in allen Wiener Bezirken – mit Elementen der Clubkultur zu erweitern.

Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler erklärt: „Mit der neuen Clubschiene beim Kultursommer machen wir ein attraktives Angebot an die junge Generation dieser Stadt. Wir haben einen Ort gefunden, der öffentlich gut angebunden ist, wo aber keine Anrainer durch die laute Musik gestört werden können. Auch dass die Verlegung der Karlsplatzfestivals in den ‚safe space‘, den die Arena Wien darstellt, gelungen ist, ist ein guter Schritt. Der Wiener Clubszene bieten wir mit der Vienna Club Commission, deren Pilotprojekt verlängert wurde, eine Servicestelle, damit wir auch auf diese Weise die Clubkultur unterstützen.“

Forderungen an den Bund

Wiederkehr erneuerte seine Forderung an den Bund: „Die 3-G-Regel haben wir alle gelernt. Nachtgastronomie und Clubs können sie exekutieren. Es ist Zeit, diese Branche wieder aufzusperren.“ Eine Absage erteilte der Vizebürgermeister aktuell aber definierten „Partyzonen“ im öffentlichen Raum. Diese seien momentan unter den geltenden Bundesgesetzen nicht möglich, Konzepte für die Zukunft werden jedoch diskutiert.


Quelle: Stadt Wien

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