vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 12, 2021
218 neue ausländische Unternehmen trotz erschwerter Rahmenbedingungen durch Corona-Krise
Erfreuliche Nachrichten für das Krisenjahr 2020: Die Stadt Wien konnte in Zusammenarbeit mit der Austrian Business Agency ein solides Ergebnis bei den Ansiedlungszahlen von internationalen Betrieben einfahren und 218 neu angesiedelte ausländische Betriebe in der Hauptstadt begrüßen. Bürgermeister Michael Ludwig dazu: “Dieses hohe Interesse ausländischer Unternehmen an unserer Stadt in einem durch die Pandemie gekennzeichneten Jahr zeigt deutlich, dass Wien international als stabiler und sicherer wirtschaftlicher Boden betrachtet wird.“ Wie wertvoll die Entscheidung der Unternehmen für Wien als neue ökonomische Heimat ist, lässt sich auch in weiteren Zahlen ablesen: „Die Neuansiedlungen der 218 Unternehmen aus dem Ausland lösen in Wien 263 Millionen Euro an Investitionen aus und bringen 1.718 Arbeitsplätze“, so Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke, „ein schöner Erfolg für den Wirtschaftsstandort Wien.
Auch Bürgermeister Michael Ludwig betont: “Die Investitionen, die ausländische Betriebe während einer Krise in der Stadt getätigt haben, zeigen: Unternehmerinnen und Unternehmer glauben an Wien und sind vom Standort überzeugt. Trotz Corona-Krise haben wir 2020 das drittbeste je erreichte Ansiedlungsergebnis seit 2012 erzielt.“
Der Ausblick auf die nächsten Jahre fällt bedingt durch die COVID-19 Auswirkungen allerdings nüchtern aus, beeinträchtigen die Krisen-Effekte die wirtschaftliche Entwicklung doch länger und anhaltender als vielfach zu Beginn eingeschätzt. „Internationale Betriebe, die einen neuen Unternehmensstandort eröffnen wollen, planen diese Ansiedlung natürlich lange voraus“, weiß Stadtrat Hanke. „Die Ergebnisse dieser langfristigen Planung der Vorjahre sehen wir in der guten Ansiedlungsbilanz 2020 verwirklicht. Realistisch müssen wir aber unsere Erwartungen für das nächste Jahr herunterschrauben, sind doch die Bedingungen für erfolgreiches internationales Standortmarketing seit einem Jahr massiv erschwert.“
Nationenvergleich zeigt: Wien punktet im Vorjahr vermehrt in Europa
44 der insgesamt 218 Betriebe, die sich 2020 in Wien angesiedelt haben, kommen aus Deutschland. Erstmals auf dem zweiten Platz folgte mit 16 Unternehmen Großbritannien, ein Treiber für das vermehrte Interesse britischer Unternehmen waren hier sicherlich die Auswirkungen des mit Ende 2020 vollzogenen Brexits. Auf dem dritten Platz liegt Italien mit 14 Projekten, danach folgen die Schweiz, Slowakei und Russland. Dass als erstes nichteuropäisches Land die USA nur an achter Stelle liegt, spiegelt auch bereits die Corona bedingten Reise-Einschränkungen wider.
„Wir haben 2020 die Ergebnisse unserer seit langem geknüpften internationalen BusinessBeziehungen eingefahren“, so Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien. „Obwohl unser internationales Team seine Reisetätigkeit stark einschränken und persönliche Kontakte massiv reduzieren musste, konnten wir Wien international gezielt auch im digitalen Raum präsentieren und an der Positionierung Wiens als sicheren und stabilen Wirtschaftsstandort arbeiten.“ Die Wirtschaftsagentur Wien ist aktive Gestalterin der städtischen Wirtschafts-und Standortpolitik und ist erste Ansprechstelle für internationale Betriebsansiedlungen in der Stadt.
Die 218 neuen ausländischen Betriebe in Wien teilen sich quer über alle Wirtschaftsbranchen auf und gliedern sich so in das breite Spektrum der Wiener Wirtschaftsunternehmen ein. Ein Beispiel dafür ist die US-Burger-Kette „Five Guys“, die mit „Five Guys Vienna“ seit kurzem in der Wiener Innenstadt beheimatet ist. „Für den Start unseres Rollouts für 25 Stores in Zentral- und Osteuropa haben wir uns bewusst für Wien entschieden, da es perfekt im Herzen Europas liegt. Der Empfang und die Resonanz, die wir in Wien bekommen haben, hat uns schlicht und einfach überwältigt. Mit unserer zweiten Eröffnung in der Millennium City Ende Mai 2021 reagieren wir auf den großen Andrang und bieten bald den Burgerfans in Wien einen weiteren Standort, um ihre Lieblingsburger zu genießen“, so Barry Polley, Gründer und Vorsitzender von Five Guys Central Europe.
Auch das Startup Lookinmed Services mit seinem aus Ungarn stammenden Mitgründer und CEO András Réti setzt auf Wien als wirtschaftliche Heimat. Lookinmed bietet Videoproduktionen für digitale medizinische Ausbildungszwecke an und entwickelt gerade einen robotergesteuerten Kamerakran für die Live-Übertragung von medizinischen Operationen um die Lernerfahrung der Studierenden zu verbessern. „Der Hauptgrund, warum wir Lookinmed Services in Wien gegründet haben, war nicht nur mit den guten Voraussetzungen für Forschung und Entwicklung verbunden. Das Team von Lookinmed kann in Wien unabhängig von politischen Gruppen, Universitäten oder Finanzinstituten in einem ausgewogenen F&E-Umfeld arbeiten“, sagt Andràs Réti.
Nach der Krise: Mehr Serviceleistung für internationale Fachkräfte
Einer international steigenden Nachfrage am Wirtschaftsstandort Wien nach der Krise blickt die Stadt bereits jetzt optimistisch und mit konkreten Planungen entgegen. So arbeitet die Wirtschaftsagentur Wien in enger Kooperation mit der MA 35 an einer neuen Servicestelle für internationale Fachkräfte und Wissenschaftlerinnen, die im Sog der ansiedlungswilligen Unternehmen mit ihren Familien nach Wien ziehen wollen. Ziel ist es, an einem gemeinsamen Standort – dem Business Immigration Office– für die speziellen Bedürfnisse von Expats eine intensive, qualitätsvolle Beratung anzubieten und die notwendigen aufenthaltsrechtlichen Verfahren serviceorientiert abzuwickeln. Da derzeit durch Corona auch der Zuzug von Fachkräften aus dem Ausland zurückgeht, ist die Inbetriebnahme des Business Immigration Office zur Zeit für Mitte 2021 geplant.
Quelle: Stadt Wien