Wien: Wiener Gemeindebau in der Leopoldstadt nach Sozialpolitiker Edgar Schranz benannt

vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 22, 2020

Foto: PID/VOTAVA

Benennung im Beisein von Wohnbaustadträtin Gaal, Bezirksvorsteherin Lichtenegger und des kommenden Bezirksvorsteher Nikolai

Der Wiener Gemeindebau in der Rustenschacherallee 44-56 im 2. Gemeindebezirk trägt ab sofort den Namen des österreichischen Politikers Edgar Schranz. Eine entsprechende Benennung fand diese Woche im Beisein unter anderem von Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal, Bezirksvorsteherin Ursula Lichtenegger und den kommenden Bezirksvorsteher Alexander Nikolai statt.

„Das ganze Leben von Edgar Schranz war von seinem unermüdlichen Einsatz für mehr soziale Gerechtigkeit geprägt. Damit verbunden war auch sein leidenschaftliches Engagement gegen Rechtsradikalismus und Faschismus. Sein Einsatz für ein menschliches Miteinander wird mit dieser Hofbenennung noch stärker in Erinnerung bleiben“, so Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal.

„Der beeindruckende Gemeindebau in der Rustenschacherallee direkt am grünen Prater wurde in den letzten Jahren umfassend generalsaniert. Er wird nach Beschluss der Bezirksvertretung Leopoldstadt im Juni 2019 nach Edgar Schranz benannt, einem verdienten Sozialversicherungsexperten und SPÖ-Nationalratsabgeordneten. Professor Edgar Schranz, der jahrzehntelang in der Leopoldstadt wohnte, war Mitglied des SPÖ-Bundesparteivorstandes und setzte sich als Präsidiumsmitglied des Pensionistenverbandes Österreich mit großem Engagement für die Interessen der älteren Generation ein“, so Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger.

„Edgar Schranz war ein Sozialpolitiker, der immer für die Menschen da war und die SPÖ Leopoldstadt als Bezirksparteivorsitzender geprägt hat. Er war Bundesrat und danach Abgeordneter zum Nationalrat und in vielen anderen Funktionen tätig, etwa beim Pensionistenverband und der Sozialversicherung. Er hat die Initiative „Rat&Auskunft“ im Bezirk eingeführt, die bis heute andauert. Wir werden die großen Leistungen von Edgar Schranz in bester Erinnerung behalten“, so der kommende Bezirksvorsteher Alexander Nikolai.

Vielseitige Persönlichkeit im Sozialbereich und der Politik

Edgar Schranz wurde am 2. Juni 1930 in Wien geboren. Nach der Matura im Jahr 1949 studierte er Staatswissenschaften an den Universitäten Graz und Wien - berufsbegleitend zu seiner Tätigkeit in der Pensionsversicherung der Arbeiter. 1965 wurde er Direktor der Bauernkrankenkasse.

Parallel zu seiner beruflichen Tätigkeit war er in der Sozialdemokratie aktiv: Erst in der sozialistischen Jugend, später als Bezirksparteivorsitzender der SPÖ Leopoldstadt und als Mitglied des Bundesparteivorstandes. 1970 zum Mitglied des Bundesrates ernannt, wurde er bereits ein Jahr später Abgeordneter zum Nationalrat. In den 1970er und 80er Jahren trugen viele sozialrechtliche Errungenschaften seine Handschrift. Edgar Schranz war ein enger Wegbegleiter von Bruno Kreisky.

Als Mitglied des Kuratoriums des Nationalfonds der Republik Österreich setzte er sich auch engagiert für die Interessen von NS-Opfern ein. Edgar Schranz war zudem im Bundesvorstand der Sozialdemokratischen Freiheitskämpfer tätig, deren Ehrenmitglied er 2002 wurde. Edgar Schranz starb am 13. April 2009 in seiner Heimatstadt Wien.

Der Edgar-Schranz-Hof

Die Wohnhausanlage umfasst fünf parallel zueinander angeordnete Baublöcke, die mit den Schmalseiten nach der Rustenschacherallee und der Böcklinstraße orientiert sind, sowie zwei flankierende Häuser, die im rechten Winkel zu den mittleren Trakten stehen. Besonderen Reiz gewinnt dieses Konzept durch die damit verbundene Öffnung zum naturbelassenen Areal des Praters. Die Pläne der Architekten Johann Stöhr und Wilhelm Kaiser wurden im Jahr 1954 umgesetzt und umfassen insgesamt 163 Wohnungen. Die Wohnhausanlage wurde zwischen 2015 und 2017 saniert.

Quelle: Stadt Wien

Mehr Nachrichten aus

Wien