vonRedaktion Salzburg
FEBRUAR 22, 2024
Steigende Patient*innen-Frequenzen, Personalpaket zur Attraktivierung der Arbeitgebermarke und gute Fortschritte im Bauprogramm
Der Vorstand des größten Gesundheitsdienstleisters der Republik zog heute in einem Pressegespräch Bilanz über das abgelaufene Geschäftsjahr 2023. Nach einem leichten Rückgang der Patient*innen-Frequenzen in den Vorjahren 2021 und 2022 stieg die Zahl der ambulanten Patient*innen-Kontakte 2023 wieder auf 4,9 Mio. 235.486 Patient*innen wurden 2023 in den Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes stationär behandelt. Michael Binder, Medizinischer Direktor des Wiener Gesundheitsverbundes, dazu: „2023 verzeichneten wir im Vorjahresvergleich ein Plus von etwa 4,2 Prozent bei der ambulanten Patient*innen-Frequenz und von 3,3 Prozent bei den stationär versorgten Patient*innen. Auch die Anzahl der in unseren Kliniken durchgeführten Operationen stieg im selben Zeitraum von 130.482 auf 134.512.“ Beeindruckend auch die Anzahl der Rettungszufahrten: Über 198.000 Mal fuhren Rettungsdienste die Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes an. Binder weiter: „Das sind rund 540 Rettungsanfahrten täglich – und selbstverständlich rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr. Diese Zahl unterstreicht die große Verantwortung, die wir in der Notfallversorgung dieser Stadt tragen.“
WIGEV als attraktiver Arbeitgeber: Breites Ausbildungsangebot und finanzielle Anreize
Mit 27.439 Mitarbeiter*innen (Anm.: Jahresdurchschnitt 2023 in Vollzeitäquivalenten) ist der Wiener Gesundheitsverbund einer der größten Arbeitgeber des Landes. Die Palette von Berufsbildern ist breit und geht weit über das klassische Gesundheitspersonal hinaus. Evelyn Kölldorfer-Leitgeb, Generaldirektorin, dazu: „Der Löwenanteil unseres Personals entfällt wenig überraschend auf die Gesundheitsberufe wie Pflegeexpert*innen, Ärzt*innen oder medizinisch-technische Berufe. Sie machen etwa zwei Drittel der Belegschaft aus. Um unsere Einrichtungen am Laufen zu halten, benötigen wir aber noch viel mehr Expertise aus den verschiedensten Bereichen – von der Technik bis zur Gastronomie, der Naturwissenschaft bis zum Management.“ Und der Wiener Gesundheitsverbund bildet in nahezu allen Sparten selbst aus. Kölldorfer-Leitgeb: „Angesichts eines steigenden Bedarfs an Fachkräften setzen wir auf Ausbildung im eigenen Haus. Bis Ende des Jahres werden wir die Anzahl der Ausbildungsplätze in der Pflege auf 4.400 verdoppelt haben – Stand heute sind wir bereits bei 3.600. 1.350 Ausbildungsstellen stehen für den fachärztlichen Nachwuchs zur Verfügung. Hinzu kommen noch 1.590 Ausbildungsplätze für MTDGs (Anm.: Medizinische, therapeutische und diagnostische Gesundheitsberufe), Hebammen und medizinische Assistenzberufe. Auf 130 Lehrstellen bilden wir vom Koch bis zur Elektrikerin verschiedene Lehrberufe aus.“ Den Wiener Gesundheitsverbund in jeder Hinsicht als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren steht im Fokus. Kölldorfer-Leitgeb: „Wir sind Mitte 2020 mit unserer Marke Wiener Gesundheitsverbund an den Start gegangen. Von Anfang an ging es uns dabei auch um eine starke Arbeitgebermarke. Knapp drei Jahre später erreichen wir potenzielle künftige Mitarbeiter*innen auf genau den Kanälen, wo junge Talente heutzutage anzutreffen sind.“ Und der Wiener Gesundheitsverbund hat attraktive Ausbildungsangebote. Ab Herbst können Auszubildende in Gesundheitsberufen (Anm.: Gesundheits- und Krankenpflege, MTDGs) bereits während ihrer Ausbildung angestellt werden. Kölldorfer-Leitgeb dazu: „Ein monatliches Bruttogehalt von rund 2.700 Euro und die weiteren Vorteile eines sozialversicherungspflichtigen Dienstverhältnisses sprechen für eine Ausbildung bei uns.“
Fortschritt: WIGEV-Modernisierungsprogramm voll im Plan
Für die Erneuerung der WIGEV-Kliniken hat der Wiener Gemeinderat im September 2022 3,3 Mrd. Euro bis zum Jahr 2030 genehmigt. Generaldirektorin-Stellvertreter Herwig Wetzlinger: „Der einstimmige Beschluss im Wiener Gemeinderat hat gezeigt, welch hohen Stellenwert Daseinsvorsorge in dieser Stadt hat. Für uns als Wiener Gesundheitsverbund ist der Beschluss die notwendige Grundlage für die Umsetzung des größten Modernisierungsprogramms unserer Geschichte.“ Professionell gemanagt von der WIGEV-Bauherrenorganisation macht das Modernisierungsprogramm gute Fortschritte. Wetzlinger dazu: „Wir liegen voll im Plan. Im Jahr 2023 konnten wir ein Investitionsvolumen von knapp 388 Mio. Euro realisieren. Im Jahr davor waren es bereits 267 Mio. Euro.“ Einige Projekte konnten 2023 bereits fertiggestellt und neue Gebäude in Betrieb genommen werden: so zum Beispiel die Erweiterung und Sanierung der Psychiatrie an der Klinik Favoriten oder der Neubau der Psychiatrie an der Klinik Ottakring. Andere Projekte erreichten wichtige Meilensteine: etwa mit dem Abschluss des Architekturwettbewerbs für das neue Zentralgebäude der Klinik Hietzing oder der Fertigstellung des Rohbaus des Forschungsgebäudes Anna Spiegel II am AKH-Areal. Bewährt hat sich bereits in vielerlei Hinsicht die Neuaufstellung der Bauherrenorganisation. Wetzlinger dazu: „Bauprogramme wie unser Modernisierungsprogramm sind in ihrer Komplexität und ihrem Umfang kaum mit anderen vergleichbar. Wir modernisieren, sanieren und bauen neu an mehreren Standorten zeitgleich und mitten im laufenden Betrieb. Zeit- und Kostenpläne penibel einzuhalten gewinnt hier eine noch größere Bedeutung. Umso mehr freut es mich, dass wir schon in mehreren der genannten Projekte sowohl im Timing, als auch bei den Kosten unter Plan bleiben konnten.“
Quelle: Stadt Wien