Wien: Wiener Netze und APG schließen 380-kV-Ring für Wien

vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 30, 2021

Wien

Der gesamte Umbau gewährleistet die sichere Stromversorgung und Energiewende für den Großraum Wien

Der mit der Energiewende und der zunehmenden Elektrifizierung enorm wachsende Strombedarf im Ballungszentrum Wien hat Umbauarbeiten im APG-Umspannwerk Wien Süd-Ost notwendig gemacht. Insgesamt 15 Millionen Euro nimmt die APG für die Erweiterung und Ertüchtigung der bestehenden 380-kV-Schaltanlage in die Hand und ermöglicht damit die Anbindung der zweiten 380-kV-Leitung der Wiener Netze. Der gesamte Umbau gewährleistet nachhaltig die sichere Stromversorgung für den Großraum Wien. „APG und Wiener Netze arbeiten hier Hand in Hand, um einen reibungslosen Stromfluss an der Übertragungsstelle zwischen Wiener Versorgungsgebiet und Österreichweiter Stromübertragung sicherzustellen“, sagt Wiener Netze-Geschäftsführer Gerhard Fida.

Die zwei parallel installierten 380-kV-Leitungssysteme dienen der Versorgungssicherheit und bilden notwendige Reserven für die nachhaltige Energiezukunft der Stadt. Während die bereits bestehende 380-kV-Leitung der Wiener Netze Strom Richtung Vösendorf transportiert, wird die neue 380-kV-Leitung der Wiener Netze elektrische Energie in deren Umspannwerk Simmering bringen. Insgesamt wurden bei der neuen 380-kV-Leitung der Wiener Netze rund 80 Kilometer Stromkabel verbaut, die zusammen rund 560 Tonnen wiegen – so viel wie etwa 350 Mittelklasse-PKW. Zusätzlich trägt jeder Mast mit den klassischen Porzellan-Isolatoren rund eine Tonne Gewicht. Auf dem neuen Teilstück kommen erstmals Isolatoren aus Silikon zum Einsatz, mit denen rund drei Viertel des Gewichts eingespart werden kann. Das erste Teilstück vom Umspannwerk Wien-Südost Richtung Norden ist als Freileitung ausgeführt und misst 4,2 Kilometer. Auf dieser Länge halten insgesamt 14 Strommasten die Leitungen in luftiger Höhe.

Die große Ziesel Übersiedlung

Für die Umsetzung des Projektes musste im Vorfeld ein Konzept für die Erhaltung des Lebensraums der Ziesel erstellt und von der Behörde genehmigt werden. „Bevor mit den Umbauarbeiten im APG-Umspannwerk Wien-Südost begonnen werden konnte, mussten rund 40 Ziesel davon überzeugt werden, dass sie hier – zumindest temporär – nicht mehr wohnen können“, sagt Christoph Guldner, APG-Projektleiter. Damit die Ziesel, die unter strengem Artenschutz stehen, einen neuen Lebensraum bekamen, hat die APG Ersatzflächen am Gelände als temporären Zieselwiesen bereitgestellt. „Die Baustelle wurde mit einem niedrigen Holzzaun eingezäunt so, dass keines der kleinen Lebewesen während der Bauarbeiten verletzt werden kann“, berichtet Guldner. Der Bau hat bereits im September 2020 gestartet und wird planmäßig Mitte 2023 fertiggestellt.

Die Ertüchtigung der Leitungen ist im Zuge der Energiewende und Elektrifizierung von Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft notwendig geworden. „Durch den Umbau wird auch gewährleistet, dass die modernste digitale Fernsteuertechnik zum Einsatz kommt“, sagt Guldner. Die sichere Stromversorgung ist die Basis der modernen, nachhaltigen, digitalen Gesellschaft. APG mit ihrer Strominfrastruktur Schlüsselfaktor für die nachhaltige Integration der erneuerbaren Energie Österreich. „Dies ist die Voraussetzung, um die Klima- und Energieziele zu erreichen. Für die sichere Transformation brauchen wir eine ausgebaute Strominfrastruktur sowie die Nutzung modernster Technologien: Nur, wenn wir entsprechende Leitungskapazitäten bzw. digitale Plattformtechnologien in Österreich verfügbar haben, haben wir auch in Zukunft die Tools, die wir für das Strommanagement brauchen. Alleine 2021 werden wir rund 360 Millionen Euro und in den kommenden zehn Jahren rund 3,5 Milliarden Euro in den Ausbau des Übertragungsnetzes investieren“, ergänzt APG-Unternehmenssprecher Christoph Schuh.

Mit 99,99 Prozent Versorgungssicherheit haben die Wiener Netze eines der sichersten Stromnetze Europas. „Damit alles funktioniert, sind laufend Investitionen in die Instandhaltung und den Ausbau der Energienetze notwendig. Eine wichtige Hauptschlagader der Stromversorgung ist dabei die 380kV-Leitung, die eine zusätzlich Anspeisung von erneuerbarer Energie in die Stadt ermöglicht“, so Fida. „Wir investieren 1,5 Milliarden Euro bis 2025 in die Netzsicherheit der Stadt“, erklärt der Manager.

Weitere Bilder der Umbauarbeiten finden Sie hier: http://mediathek.wienerstadtwerke.at/pinaccess/showpin.do?pinCode=DBLYof0ntOh5 Fotocredit: Wiener Netze/Manfred Tucherl

Über Austrian Power Grid (APG)

Austrian Power Grid (APG) ist Österreichs unabhängiger Stromnetzbetreiber, der das überregionale Stromtransportnetz steuert und verantwortet. Die Infrastruktur der APG sichert die Stromversorgung Österreichs und ist somit die Lebensader Österreichs, der Bevölkerung und seiner Unternehmen. Das APG-Netz erstreckt sich auf einer Trassenlänge von etwa 3.400 km, welches das Unternehmen mit einem Team von rund 600 Spezialistinnen und Spezialisten betreibt, instand hält und laufend den steigenden Anforderungen seitens Wirtschaft und Gesellschaft anpasst. Die Kapazitäten des Stromnetzes der APG sind die Voraussetzung für die zunehmende Elektrifizierung von der Gesellschaft, der Wirtschaft und der Industrie sowie für eine nachhaltige sichere Stromversorgung Österreichs und das Gelingen der Energiewende. Mitarbeiter entwickeln die geeigneten Marktprodukte, beherrschen die Physik und garantieren die sichere und effiziente Stromversorgung für Österreich. Mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 357 Millionen Euro für den Aus- und Umbau der Netzinfrastruktur 2021 gibt APG der heimischen Wirtschaft einen kräftigen Impuls. Insgesamt wird APG bis 2031 rund 3,5 Milliarden Euro in den Netzaus- und Umbau investieren. Das sind rund 17 Prozent der insgesamt 18 Milliarden Euro, die die E-Wirtschaft in den kommenden zehn Jahren in die Netzinfrastruktur investieren wird. Beim Sustainable Brand Rating 2021 wird APG bereits zum zweiten Mal in Folge in der Kategorie Versorgungs-Infrastruktur auf Platz eins gewählt.

Über die Wiener Netze GmbH

Die Wiener Netze sind Österreichs größter Kombinetzbetreiber – sie bringen Strom, Gas, Fernwärme und Telekommunikation dorthin, wo sie gebraucht werden. Investitionen von mehr als 300 Millionen Euro jährlich fließen in die Instandhaltung und den Ausbau der Netze. Mehr als 2 Millionen KundInnen in Wien, Teilen Niederösterreichs und des Burgenlands profitieren von höchster Versorgungsqualität.

Quelle: Stadt Wien

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